Chance für Banken: Am bargeldlosen Bezahlen kommt der Handel nicht mehr vorbei
Die ausgewerteten Daten von Bitkom Research 2024 zeigen, welche digitalen und analogen Services den stationären Handel attraktiver machen. Geht es um das Bezahlen, sagen außerdem 44 Prozent, das automatische Bezahlen beim Verlassen des Geschäfts würde den stationären Handel für sie attraktiver machen.
Solche Systeme, bei denen ohne einen extra Vorgang an der Kasse bezahlt wird, werden auch in Deutschland zunehmend erprobt. Generell sollte das Bezahlen vor Ort so schnell und komfortabel möglich sein wie online – jeder Laden sollte deshalb auch mindestens eine digitale Bezahlmöglichkeit anbieten.”
Nastassja Hofmann, Referentin für Digitale Transformation beim Bitkom
Doch das alleine wird nicht ausreichen. Wie der Bitkom erklärt, liegen vor dem Bezahlen aber noch Services, die Online- und Offline-Handel verbinden: Knapp drei Viertel (74 Prozent) der Internetnutzer wollen etwa Produkte vorab online reservieren, um Wartezeiten im Laden zu minimieren, 73 Prozent wollen vorab Online-Informationen über das aktuelle Produktangebot vor Ort abrufen können. 68 Prozent wünschen sich automatisierte Abholstationen für Online-Bestellungen.
Upselling-Möglichkeit: Banken müssen über den Tellerrand schauen
Gerade hier sind jene Dienstleister gefragt, die am Banking- und Finance-Bereich andocken, aber eben nicht bloß reine Bank oder Sparkasse sind. Hier werden Banken in Zukunft weiterhin darauf angewiesen sein, out of the box zu denken und Kooperationen etwa mit Fintechs oder Commerce-Plattformen einzugehen.
Es geht vermehrt darum, den Einkauf vor Ort nicht nur genauso komfortabel zu gestalten, sondern zum Erlebnis zu machen. Digitale Technologien sind daher ein wichtiger Schlüssel, um den Handel zukunftsfähig zu halten und den Kundenwunsch nach hybridem Einkaufen zu erfüllen.”
Nastassja Hofmann, Referentin für Digitale Transformation beim Bitkom
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Bitkom
Aber auch mit analogen Mitteln lässt sich nach Ansicht der Internetnutzer etwas für die Attraktivität der Läden vor Ort tun: Knapp zwei Drittel (65 Prozent) würden sich gerne vor Ort gekaufte Produkte innerhalb von 24 Stunden nach Hause liefern lassen. 50 Prozent sagen, längere Öffnungszeiten, also zum Beispiel nach 20 Uhr, würden den stationären Handel für sie attraktiver machen. Denn grundsätzlich besteht Interesse, häufiger einen analogen Einkaufsbummel zu unternehmen: So sagen 40 Prozent, sie würden gerne häufiger in Geschäften einkaufen, schaffen es aber wegen der Öffnungszeiten nicht.
All das ist aber zugleich ein Zeichen, dass Banken und Finanzdienstleister ihr Geschäft weniger auf einen Kanal – online oder offline – fokussieren dürfen. Mittelfristig bietet das den Banken aber gerade im stationären Handel umfassende Chancen, einmal mehr mit ihren gewerblichen Kunden in s Gespräch zu kommen. Entscheidend wird aber dazu gerade in der Anfangszeit sein, dass jene Händler, die nur einen geringen Anteil des Geschäfts über Karten oder Mobile-Payment-Lösungen abwickeln, entsprechende niederschwellige Angebote erhalten, die möglichst dokumentieren, dass die Annahme von Onlinezahlungsmitteln für sie keine entscheidenden Mehrkosten verursacht. Das nämlich ist und bleibt der springende Punkt für viele Händler.tw
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