SB & FILIALE25. Mai 2022

Bundesweiter Ausfall von Kartenzahlung: Dieses Verifone-Terminal sorgt für so viel Ärger

Verifone

Bereits seit Dienstag kommt es bundesweit zu weitreichenden Störungen beim Abwickeln von Kartenzahlungen im Handel sowie an Tankstellen. Wie Kunden und Händler über soziale Netzwerke berichten, ist ein bestimmtes Terminal-Modell von Verifone, das zu den am meisten verkaufen Geräten zählt, Grund für die Ausfälle in Supermärkten, Einzelhandelsgeschäften und an Tankstellen.  So sollen Sie jetzt reagieren, um die Auswirkungen möglichst gering zu halten.

Betroffen sind Zahlungen per Girocard und Debitcard sowie Kreditkarte aller gängigen Anbieter, wobei Netzbetreiber übereinstimmend Probleme melden und auch das Portal Allestoerungen.de ein ähnliches Bild liefert. Ursache sei den ersten Erkenntnissen nach eine Störung innerhalb bestimmter Versionen einer nicht näher benannten Software zur Steuerung der Kartenterminals. Diese führe dazu, dass sich die Geräte nicht mehr korrekt mit dem Host und der Zahlungsinfrastruktur verbinden und folglich kein Abgleich stattfindet. Die Geräte selbst sind aber weiterhin in der Lage, die Karten korrekt auszulesen, weswegen ein Reset nicht empfohlen wird, da ansonsten die Zahl an Login-Zugriffen zusätzlich erhöht werde.

Wir verzeichnen, wie auch andere Netzbetreiber, aktuell bundesweit erhebliche Einschränkungen bei der Verarbeitung von Transaktionen bei Kartenzahlungsterminals des Typs H5000 des Herstellers Verifone.“

Mitteilung des Zahlungsdienstleisters Payone

Wie lange die Probleme andauern, ist noch unklar. Auch der Bundesverband deutscher Banken erklärt, es handele sich dabei zwar um Probleme, die bundesweit an allen Formen des POS auftreten, beziehe sich aber nur auf einzelne Terminalmodelle, wobei Payone erklärt, es handele sich um Kartenzahlungsterminals des Typs H5000 des Herstellers Verifone. Der Hybrid Terminal für Geschäfte aller Größen ist mit und ohne Drucker erhältlich (gewesen), wird aber aktuell nicht mehr angeboten.

Den genauen Marktanteil zu ermitteln, fällt schwer, er macht aber in der Tat nicht nur einen Bruchteil der deutschlandweit verarbeiteten Zahlungen aus, zumal der Hersteller es als das „meistgenutzte Terminal in Deutschland“ bewirbt. 2018 war mal die Rede von 350.000 Geräten – das dürften aber zwischenzeitlich weit mehr sein, wie ein Payment-Experte vermutet. Alle Beteiligten betonten, dass Netzbetreiber und technische Dienstleister intensiv an einer Fehlerbehebung arbeiten. Ob noch weitere Modelle mit den Problemen zu kämpfen haben, ist unklar, bislang deutet allerdings nichts darauf hin, zumal ein Firmware-Update (das viele vermuten) selten für mehrere Modelle gleichzeitig ausgerollt wird.

Kartenterminals nicht vom Netz trennen oder resetten

Verifone/BVR

Bestätigt wur­den die Pro­ble­me vom Fi­nanz­dienst­leis­ter Con­car­dis, der aber eben­falls da­zu rät, der­zeit kei­nen Neu­start der Ge­rä­te vor­zu­neh­men und die­se wei­ter­hin an Strom und Netz­werk an­ge­schlos­sen zu las­sen. Das deu­tet dar­auf hin, dass her­stel­ler­sei­tig an ei­ner Lö­sung ge­ar­bei­tet wird, die ggf. per Fern­war­tung ein­ge­spielt wer­den könn­te. Und es lässt auch die zu­nächst ge­äu­ßer­ten Ver­mu­tun­gen, es han­de­le sich da­bei le­dig­lich um ein ab­ge­lau­fe­nes Zer­ti­fi­kat, als un­wahr­schein­lich er­schei­nen – denn das Pro­blem hät­te sich deut­lich schnel­ler be­he­ben lassen.

Wir sind mit unseren Kunden in Kontakt und raten ihnen dringend, ihr Gerät NICHT auszuschalten, da dies dazu führen könnte, dass sich das Terminal nicht wieder in Betrieb nehmen lässt.”

TeleCash from Fiserv

Laut dpa erklären sowohl Payone als auch Concardis, dass sie mit Verifone in Kontakt stünden und an einer Behebung des Problems arbeiteten. Wer für die zusätzlichen Komplikationen bei Kunden und Händlern aufkommt, ist noch unklar und wird gegebenenfalls von den jeweiligen Verträgen der Händler mit dem Payment-Provider oder dem Lieferanten der Hardware abhängen. Denn gerade an Tankstellen könnte es problematisch werden, wenn Kunden nicht bezahlen können. Nicht betroffen sind hiervon übrigens die üblichen Abhebungen an Geldautomaten – es bietet sich daher heute an, das Problem gegebenenfalls durch einen vorherigen Umweg zum Geldautomaten zu beheben. (mit Material von dpa) tw

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert