Boon Planet: Wirecard zahlt ab 2020 für sein Girokonto 0,75 Prozent Zinsen
Wirecard wird ein Stück mehr zur Endkunden-Bank und erweitert die digitale Payment- und Banking-Lösung Boon Planet: Für das Boon Planet Girokonto bekommen Kontoinhaber ab Anfang 2020 Zinsen von rund 0,75 Prozent. Im Jahresverlauf soll das Angebot um Anlage-Angebote erweitert werden, sodass Nutzer die App für ihre alltäglichen Finanzen nicht mehr verlassen müssten. Künftig sollen weitere Dienstleistungen wie Sparpläne, Echtzeit-Versicherungen, digitale Loyalty-Funktionen und Mobilitätsdienste integriert werden.
Nachdem Boon Planet, das zentrale Produkt für Endkunden vom Aschheimer Payment-Spezialisten Wirecard seit Kurzem am Start ist, soll die Payment- und Banking-Lösung Boon Planet um weitere attraktive Features erweitert werden: Für das boon Planet Girokonto bekommen Kontoinhaber ab Anfang 2020 Zinsen von rund 0,75% – eine Zinsrate, die es von vergleichbaren Lösungen nicht gibt und die zeigt, wo und wie Wirecard sein Marketing-Budget anlegt. Ob diese Rechnung aufgeht und Wirecard es schafft, damit Kunden langfristig und nachhaltig an sich zu binden, ist unklar. Etliche andere Banken, die eine solche Strategie (insbesondere ohne einen Deckel) erprobt haben, sind damit in den vergangenen Jahren nur mäßig erfolgreich gewesen. Das Angebot wird im Jahresverlauf um weitere Anlage-Angebote erweitert. Für ihre alltäglichen Finanzen müssen Nutzer damit die App nicht mehr verlassen.Mit den zusätzlichen Funktionen verfolgen wir weiterhin unser Ziel, mit boon den kompletten finanziellen Alltag von Konsumenten einfacher zu gestalten. Dazu gehören auch attraktive Anlage-Angebote.“
Claudia Kaub, Head of Consumer Solutions bei Wirecard
Mit Boon Planet soll sich innerhalb von fünf Minuten ein vollumfassendes digitales Girokonto eröffnen lassen, das der europäischen Einlagensicherung unterliegt. Nutzer erhalten somit einen kompletten Überblick über alle Finanzen und können mit ihrem Smartphone kontaktlos oder mit einer Karte überall dort bezahlen, wo MasterCard akzeptiert wird. Künftig werden nach Angaben von Wirecard weitere Dienstleistungen wie intelligente Sparpläne, Echtzeit-Versicherungen, digitale Loyalty-Funktionen und Mobilitätsdienste integriert.
Auch B2B-Kunden können Boon Planet für ihre Kunden nutzen
Das neue Angebot steht ab Anfang 2020 allen Boon-Planet-Nutzern in Deutschland zur Verfügung und soll bald darauf auch in weiteren Ländern an den Start gebracht werden. Dabei wird die App Boon Planet nicht nur in Europa verfügbar sein, sondern auf Dauer weltweit. Außerdem wird die Boon-Plattform auch von Wirecards B2B-Kunden genutzt.
Unternehmen jeder Art können den Service unter ihrer eigenen Marke anbieten, also quasi als Whitelabel-Lösung fürs eigene Geschäft. Auf dieser Basis rechnet Wirecard damit, in den kommenden Jahren hunderte Millionen Bankkunden zu gewinnen. Durch die Kombination von daten- und AI-gesteuerten Diensten mit innovativen Neobanking-Services in einer App können Features künftig zielgenau angeboten werden.
Bewertung: Es wird schwer für Wirecard
Was bedeutet das für Wirecards Endkundengeschäft? Grundsätzlich erklärt das Unternehmen, man plane den Lockzins in Höhe von rund 0,75 Prozent nicht als kurzfristige Aktion, sondern wolle auf der Basis von Künstlicher Intelligenz und zusätzlichen Services einen langfristigen Ertrag erwirtschaften. Offenbar ist Boon Planet als Kontomodell ohne laufende monatliche Kosten und mit einem lediglich einstelligen Dispozins geplant, so dass auch daher keine Erträge zu erwarten sind.
Unterm Strich geht Wirecard also zumindest in Vorlage und investiert – in sein Endkundengeschäft. Das war den Aschheimern früher weniger wichtig als den Mitbewerbern. Hunderte Millionen Bankkunden wolle man bis 2025 mit Boon Planet betreuen, erklärt das Unternehmen gegenüber den Medien. Ein mehr als ambitioniertes Ziel angesichts eines stark umkämpften Marktes, in dem diverse Neobanken sich schwer damit tun, wirkliche Erträge zu erwirtschaften. tw
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