Bluecode: Mobile Payment FinTech mit langem Atem – alle Hintergründe (Teil 1)
Die EuroCIS ist die führende Fachmesse für Technologien im Einzelhandel für ganz Europa und findet einmal im Jahr in Düsseldorf statt. Dort war im Jahr 2012 der erste Kontakt von Rudolf Linsenbarth mit dem Bluecode-Vorläufer „Secure Payment“. IT Finanzmagazin beleuchtet die Hintergründe des spannenden Payment-Dienstleisters, der den Banken eine europäische Alternative zu den amerikanischen Payment-Giganten liefern will.
von Rudolf Linsenbarth
Die Idee, ein Mobile-Payment-Verfahren zu entwickeln, kam dem Tiroler Michael Suitner bereits 2011. Nach einem Jahr Entwicklungszeit ging die erste Version mit dem Lebensmittelhändler MPreis und der Bank Hypo Tirol live. Suitners Konzept war von Anfang an darauf ausgelegt, die Banken als Partner ins Boot zu holen, statt sie zu verdrängen.Von “Secure Payment” über “Veropay” zu “Bluecode”
„Secure Payment“ begann in Österreich zu skalieren und wurde in Veropay umbenannt. Mittlerweile konnten auch große Partner wie die österreichische REWE-Tochter Merkur und später auch BILLA und BIPA hinzugewonnen werden. Suitner feilte weiter beharrlich an der Technologie und begann in Zusammenarbeit mit dem ebenfalls österreichischen Unternehmen Bluesource, verschiedene Mehrwertdienstleistungen in Veropay zu integrieren. Die Akquisitionsbemühungen im deutschen Markt wurden verstärkt.
Im Jahr 2014 kam mit Christian Pirkner die nächste Entwicklungsstufe. Zunächst als Beirat gestartet, entschied Pirkner sich zu einer strategischen Neuausrichtung. Veropay sollte zu einem europäischen Payment Scheme weiterentwickelt werden. Über seine Firma BC Capital beteiligte sich Pirkner an Veropay und trieb die Neuausrichtung voran.
Damit verbunden war auch die Umbenennung von Veropay in Bluecode (Website). Große Teile des Codes wurden neu geschrieben und auf eine bessere Skalierung hin angepasst. Das neue System soll nur noch das technische und regulatorische Bindeglied zwischen den Banken (Issuern) und den Zahlungsdienstleistern des Handels (Akquirern) sein.
Bluecode startet in Deutschland
Beim Start in Deutschlandstart hatte Pirkner mit der Gewinnung von Hermann Stengele, ehemals Geschäftsführer von girosolution, als Markenbotschafter ein glückliches Händchen. In der Folge konnten BS Payone, der Zahlungsdienstleister der Sparkassenfinanzgruppe, und die Sparkassen selber als strategische Partner gewonnen werden.
Danach folgten auch erste Bluecode-Pilotanwendungen wie die Mensen der Uni Siegen und Frankfurt, das Münchener Oktoberfest und der 1.FC Köln sowie die Konsum-Gruppe in Dresden. Weitere Schritte in 2018 waren dann der flächendeckende Rollout in der Globus-Gruppe und bei Galeria Kaufhof.
Hinter Bluecode stecken 15 private Investoren
Neben Pirkner haben mittlerweile 14 weitere Investoren aus der DACH-Region in Bluecode investiert. Es sind ausschließlich Privatpersonen, darunter Unternehmer aus Finanz, Handel, und Industrie. Michael Suitner ist nach wie vor als Geschäftsführer der Secure Payment Technologies GmbH in Innsbruck an Bord. Diese Tochter der BC Capital AG verantwortet Processing und Operations. Suitner kümmert sich außerdem um den Support und die Kassenintegrationen.
Teil 2: System, Scheme, Organisation – die Details
Soweit zu den ersten Schritten. Im nächsten Artikel stellen wir vor, wie Bluecode als Scheme genau funktioniert. Wer sind die handelnden Parteien? Wer partizipiert wie im System? Die Details.
Rudolf LinsenbarthSie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
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