FINTECH7. Juli 2021

Blockpit generiert via API wirtschaftsgeprüfte Steuerberichte für Krypto-Assets

Allexxandar / Bigstock

Das FinTech Blockpit positioniert sich als Experte für rechtskonforme und wirtschaftsgeprüfte Steuerberichte und Compliance-Lösungen für Krypto-Assets. Das Unternehmen aus Österreich will Anleger bei der Steuererklärung im Hinblick auf ihre Krypto-Assets unterstützen und Bindeglied zwischen Händlern, Steuerberatern, Institutionen und dem Finanzamt sein. Jetzt hat das Start-up eine Finanzierung von über 10 Millionen US-Dollar bekanntgegeben. Die Nachfrage, so hofft das Unternehmen, könnte angesichts der bevorstehenden Einführung der EU-DAC-8-Richtlinie und dem starken Aufschwung von Krypto-Assets in den letzten Monaten zunehmen.

Das frische Kapital stammt dabei von fünf Investoren aus dem FinTech- und Blockchain-Bereich. Unter anderem sind oder waren die Venture Capital Firmen ebenfalls in Coinbase oder die Kryptotoken- und Blockchain-Protokolle Ripple, 1Inch, Near und Polkadot investiert. Die Kapitalerhöhung soll dabei helfen, die eigens entwickelte und regelmäßig von einer Big Four Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüfte Steuerreporting-Software Cryptotax weiterzuentwickeln und in zusätzlichen Ländern verfügbar zu machen.

Und die liest über entsprechende APIs sämtliche Transaktionen einer Handelsplattform oder Wallet aus oder importiert diese per CSV-Datei. Dabei werden etwa Daten von Coinbase, Bitpanda, Bitfinex oder Kraken unterstützt. Außerdem soll sich in diesem Rahmen auch nachweisen lassen, wo und wann welche Transaktionen erfolgt sind und ob diese möglicherweise im Rahmen der geltenden deutschen Steuergesetze steuerfrei veräußert werden können (Stichwort Haltefristen). Kunden die maximal 25 Transaktionen im Jahr haben, sollen die Lösung steuerfrei nutzen können, für alle anderen fallen 199 Euro Jahresgebühr an.

Das Team hinter Blockpit: Vladimir Tosovic (CMO), Magnus Berchtold (CTO), Florian Wimmer (CEO), Gerd Karlhuber (COO), Thomas Buchsteiner (CTO)

Blockpit verspricht Datenimport per API

Mittelfristig wird Blockpit dabei auf eine Freemium-Strategie setzen und könnte, so erklärt Wimmer, einige Zusatzfunktionen wie etwa Steuersimulationen oder Vorabberechnungen den zahlenden Kunden vorbehalten. Bei der steuerlichen Behandlung, etwa bei den Einnahmen aus Staking, DeFi, Lending, Mining und Margin Trading, soll das Tool den Nutzer ebenfalls unterstützen, erklärt Gründer Florian Wimmer. Bei den DeFi-Lösungen sollen sich alleine durch den Public Key sämtliche Daten erfassen lassen.

Der länderspezifische Bericht, den es für Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie Frankreich, Spanien und die USA gibt, weist die steuerpflichtigen Gewinne mitsamt weiteren hierbei relevanten Daten aus. Bis 2024 will das Unternehmen für den gesamten EU-Raum passende Lösungen für die Steuererklärung bieten. „Das geprüfte Steuer-Framework und damit die notwendige Rechtssicherheit für die Kunden ist für uns das wichtigste Asset“, erklärt Wimmer.

EU-DAC-8 Richtlinie könnte mehr Nachfrage nach Steuerlösung bringen

Laut Blockpit ist die Nachfrage nach der Software stark gestiegen, was sich die Firma mit der bevorstehenden Einführung der EU-DAC-8 Richtlinie sowie dem starken Aufschwung von Krypto-Assets erklärt. DAC-8 soll in Zukunft den Datenaustausch zwischen Krypto-Handelsplattformen und Finanzbehörden EU-weit erleichtern und könnte so zunehmend Anleger in Zugzwang bringen. Laut einer Hochrechnung von Blockpit und der Frankfurt School of Blockchain Center wurden in Deutschland im Steuerjahr 2020 mehr als 1,2 Mrd. Euro an Steuern auf Krypto-Assets fällig.

Blockpit CEO und Mitgründer Florian Wimmer begrüßt vor allem das breite Netzwerk der neuen Shareholder, das es dem Unternehmen ermöglichen soll, weitere Märkte zu erschließen und vor allem die regelmäßige steuerliche Bewertung durch eine der Big-Four-Consultingfirmen für sämtliche Märkte ermöglichen soll.

Blockpit

Neben dem monetären Boost ergeben sich durch die Expertise sowie internationale Vernetzung der Investoren neue Marktzugänge sowie zahlreiche Möglichkeiten für zusätzliche Partnerschaften. Dies wird die weitere Entwicklung unserer Produkte sowie die Expansion in neue Länder massiv beschleunigen.”

Florian Wimmer, CEO und Gründer von Blockpit

Wimmer beobachtet, dass neben dem Endkundengeschäft derzeit auch das Investieren in Blockchain-basierte Assets immer wichtiger wird. Daher wolle man seitens Blockpit in Zukunft vor allem auch das Corporate-Geschäft von Unternehmenskunden unterstützen. „Wir sehen gerade in diesem Jahr, dass immer mehr Corporates auf den Krypto-Zug aufspringen, sodass für uns B2B immer wichtiger wird.“tw

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