1.500 Blockchain-Experten gesucht – FinTechs saugen den Markt leer; Banken und Versicherer zurückhaltend
Nicht nur Versicherer, Banken und Sparkassen suchen nach Blockchain-Experten – auch Konzerne und vor allem Start-Ups fegen den Markt leer. Das mediale Interesse an der Blockchain-Technologie hat zu einem massiven Anstieg der Nachfrage nach Blockchain-Experten in deutschen Unternehmen geführt. Das fand die Jobplattform Joblift in einer Analyse aller 15 Millionen Stellenanzeigen der letzten 24 Monate heraus. Zusammen inserierten etablierte Unternehmen und Start-ups in dieser Zeit über 1.500 Jobangebote mit Bezug zur Blockchain.
In den letzten 24 Monaten entstanden in den 131 deutschen Blockchain Start-ups insgesamt 737 neue Jobs. In derselben Zeit stieg die Nachfrage nach Expertise im Bereich Blockchain in anderen Unternehmen auf noch einmal 790 offene Stellen.Bemerkenswerterweise schrieben die Start-ups in den letzten 12 Monaten 78 % mehr Stellen aus als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, die Jobs für Fachkräfte in anderen Firmen haben sich in derselben Zeit jedoch vervierfacht – die deutsche Unternehmenslandschaft scheint zunehmend Interesse an der innovativen Technologie – und dementsprechend auch an Blockchain-Experten – zu zeigen. Mehr als jede zweite Stelle entstand dabei in Großkonzernen mit mehr als 1.000 Angestellten, obwohl diese nur rund ein Fünftel der gesamten Stellen deutschlandweit ausschreiben.
Gerade große Unternehmen suchen also momentan verstärkt nach Unterstützung beim Thema Blockchain.Start-ups entwickeln vor allem Blockchain Lösungen für die Finanzbranche, die Industrie für den Logistiksektor.”
Ein Blick auf die Verteilung nach Branchen gibt Aufschluss über den Einsatz der Blockchain-Technologie:
FinTechs aktiv – Banken und Versicherer eher zurückhaltend
Start-ups (FinTechs und InsurTechs) entwickeln damit bisher vorrangig Lösungen im Finanzsektor, um beispielsweise Banking- oder Versicherungsprozesse zu verbessern – 37 % der Jobs entstanden in diesem Bereich. Weiterhin beschäftigen sich Blockchain Start-ups häufig mit Logistik und Handel sowie der Gesundheitsbranche (15 und 7 % der Stellen).
In anderen Unternehmen der Finanzbranche (Banken, Sparkassen und Versicherer) scheint die neue Technologie jedoch als weniger bedeutend bewertet zu werden: Mit 24 % der Stellen landen Banken und Versicherungen nur auf Platz zwei. Eine Fehleinschätzung? Führend ist derzeit die Transport- und Logistikbranche mit 25 % der Jobs außerhalb der Start-up-Szene. Auf Platz drei folgt der Energiesektor, in dem zwar weniger Blockchain Start-ups aktiv sind, dafür jedoch 10 % der Jobs in sonstigen Unternehmen entstehen.
Berlin bündelt ein Drittel aller Jobs für Blockchain-Experten
Als deutsche Blockchain-Hauptstadt entpuppt sich insgesamt wenig überraschend Berlin. Dort haben sich nicht nur 67 der 131 Blockchain Start-ups niedergelassen und inserieren fast die Hälfte aller Start-up Jobs, auch 12 % der sonstigen Blockchain-Stellen entstehen in der Spreemetropole. Daneben bildet sich in Frankfurt am Main ein weiteres Zentrum für Blockchain-Technologie, vermutlich zurückzuführen auf die dort ansässige Finanzbranche – jeder zehnte Blockchain-Job in Start-ups und anderen Unternehmen entsteht dort. Auf Platz drei finden sich bei den Blockchain Start-ups München mit 5 % der Stellen und in sonstigen Unternehmen Dresden mit 8 % aller Inserate.
Fast jede fünfte Blockchain-Stelle entsteht in den Bereichen Beratung oder Forschung
Während die konventionellen Unternehmen Blockchain-Experten vor allem für die Bereiche Software-Entwicklung (35 % der Stellen), Consulting (12 %) sowie Forschung und Entwicklung (5 %) suchen, sind Blockchain Start-ups bereits einen Schritt weiter. Mit 13 % der Start-up Jobs spielen Software Developer zwar immer noch eine große Rolle, auf Platz zwei und drei der meistgefragten Jobs findet sich allerdings zu besetzende Business Development (8 % der Inserate) und Marketing-Positionen (5 %). Größere Unternehmen beginnen folglich gerade erst damit, interne Expertise zur Blockchain-Technologie aufzubauen und greifen momentan häufig auch noch auf externe Hilfe durch Beratungen zurück.aj
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