Bitkom: Immer noch nicht zu Ende gedacht – der Kommentar von Frank Braatz, ChR Source-Magazin
Da hat nun also der Digitalverband Bitkom (Website) seine Ideen zur Wahlfreiheit der Kunden an der Kasse nochmals präsentiert. Zugegeben etwas überarbeitet und aktualisiert, aber kein Deut besser als Ende 2018.
von Frank Braatz, Chefredakteur Source-Magazin
Natürlich ist es wünschenswert, dass solche unsäglichen Schilder, wie „Keine Kartenzahlung“ möglichst weitgehend verschwinden. Aber dazu eine gesetzliche Vorschrift zu fordern, geht einfach entschieden zu weit. Man stelle sich nur mal die Reaktion des Digitalverbandes vor, wenn seine eigenen Mitglieder einem ähnlichen regulatorischen Eingriff unterworfen würden.Die Forderung nach der verpflichtenden Akzeptanz mindestens einer europaweit nutzbaren digitalen Bezahlmöglichkeit geht schlichtweg weit an der Realität vorbei.”
So ist zum Beispiel Apple Pay europaweit nutzbar, allerdings hat längst nicht jeder Verbraucher ein iPhone.
Dafür hat (fast) jeder Deutsche eine girocard – aber die wird nicht europaweit akzeptiert.”
Bleiben eigentlich „nur“ noch Mastercard und Visa als letzte Hoffnung – aber auch die sind weder bei Verbrauchern noch bei Händlern flächendeckend verbreitet. Es bleibt also das Geheimnis des Bitkom, was er sich unter einer europaweit nutzbaren digitalen Bezahlmöglichkeit vorstellt.
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Warum der Bitkom finanzielle Hilfen bei der Erstanschaffung von Bezahl-Terminals vorschlägt, erscheint ebenfalls rätselhaft. Eine solche Forderung hat bisher nicht einmal der Handelsverband Deutschland (HDE) erhoben. In den als „vorbildlich“ genannten Ländern Polen und Tschechien fand die staatliche Förderung der Infrastruktur für digitale Zahlungen vor einem gänzlich anderen Hintergrund statt.
Immerhin ist dem Bitkom der Realitätssinn nicht komplett abhandengekommen. Verbands-Präsident Achim Berg macht das Zugeständnis, das Bargeld nicht abschaffen zu wollen, sondern nur um weitere Bezahlmöglichkeiten zu ergänzen.
Trotzdem bleibt es dabei: Die Forderung des Bitkom nach einer Wahlfreiheit der Kunden an der Kasse ist einfach nicht zu Ende gedacht.”Frank Braatz, Chefredakteur Source
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