Betrugsprävention: Internetkriminalität ist die Wachstumsbranche des 21. Jahrhunderts
Immer neue Betrugsformen und explodierende Schadenssummen werden publik – zuletzt etwa in Österreich, wo ein Schaden von 50 Millionen Euro entstand. Die Vorschau auf das 28. Mannheimer Finanzsymposium von 20. bis 22. April.
Alle Unternehmen sind ein potenzielles Ziel, gleich ob groß oder klein“, sagt Andrej Ankerst, Head of Cash Management Germany & Austria der BNP Paribas, der am 21. April auf dem Finanzsymposium in Mannheim über „Betrugsprävention im Cash-Management“ referieren wird.Große Gefahr gehe vor allem von der Identitätsfälschung aus, noch vor Schadsoftware, Phishing oder Datendiebstahl. Stichwort „Fake President“: Auf sehr überzeugende Weise ordnet mithilfe von Stimmenrekorder, E-Mail Manipulation oder Ausnutzung ausspionierter Unternehmensabläufe ein fingierter CEO einem Mitarbeiter persönlich eine Überweisung an.
Zu plump? Mitnichten.
In Frankreich erwiesen sich von 40 Versuchen 24 als erfolgreich. Dahinter steckt das Werk ganzer Banden, die in einem Monat zigtausende Unternehmen anrufen mit dem Ziel, Betrug zu initiieren. Ist das Unheil einmal geschehen, sei es „praktisch unmöglich“, das Geld zurückzuholen.
[Das Geld] wird zuerst in ein anderes SEPA-Land verschoben, weil das sehr schnell geht, danach geht es häufig nach Osteuropa oder China.“
Andrej Ankerst, Head of Cash Management
Germany & Austria der BNP ParibasWichtig in diesem Zusammenhang: Im SEPA-Raum gibt es keinen Namensabgleich der Kontonummern. Das heißt, wenn eine Nummer stimmig ist, überweist die Bank, ganz gleich, wer hinter dieser Nummer steckt. Selbst wenn einem schwant, dass gerade Unregelmäßigkeiten passieren und die Polizei schon eingeschaltet ist – die Betrüger sind derart professionell maskiert, dass ihnen kaum auf die Schliche zu kommen ist.
Ein Einfallstor für Kriminelle bieten aber auch Unternehmen, die gerade ihren Zahlungsverkehr umstrukturieren, also Konten ändern, zentralisieren, etwa ihre Tochtergesellschaften mit Konten in Deutschland ausstatten. Ankerst rät zu schriftlichen Rückbestätigungen bei allen Änderungen, auch von den Geschäftspartnern. Und nicht zuletzt dazu, die Mitarbeiter zu sensibilisieren:
Das größte Risiko ist immer der Mensch.”
Das 28. Finanzsymposium in Mannheim (20.-22. April) soll einen Marktüberblick über Banken, Systemanbieter und aktuelle Trends im Treasury liefern. Informationen zum Programm finden Sie hier.aj
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