SECURITY22. April 2025

Der Kommentar: Die Bankenwelt hat das FX-Problem verschlafen – jetzt droht der totale Kontrollverlust

Yuval Keren ist Chief Product Officer bei Okoora
Yuval Keren ist Chief Product Officer bei OkooraOkoora

Der Finanzsektor steckt in der Steinzeit fest: Während Unternehmen mit Hochgeschwindigkeits-APIs, KI-gestützter Automatisierung und Echtzeit-Datenverarbeitung arbeiten, agieren Banken und Dienstleister noch häufig mit isolierten, fragmentierten Systemen. Wer heute grenzüberschreitend bezahlt, fühlt sich wie in einem technischen Museum: manuelle Datenübertragungen, fehleranfällige SFTP-Batches und getrennte Systeme für ERP, Treasury und FX-Management. Ein Albtraum für CFOs und ein Fass ohne Boden für Unternehmen. Der Kommentar

von Yuval Keren, Chief Product Officer bei Okoora

Das Problem?

Viele Banken und Finanzdienstleister haben es versäumt, FX-Risikomanagement in ihre Kernsysteme einzubetten.”

Stattdessen müssen Unternehmen sich durch ein Labyrinth aus ERP-Systemen, Treasury-Tools und separaten FX-Plattformen kämpfen – mit manuellen Datenübertragungen und überholten Methoden wie SFTP-Batch-Prozessen, die keine Echtzeit-Synchronisierung bieten und extrem anfällig für Verzögerungen sind.

Das ist nicht nur ineffizient, sondern auch brandgefährlich: Ohne native Echtzeit-Integration bleibt FX-Management ein Glücksspiel mit schlechten Quoten.”

Die Lösung:

Banken und Fintechs müssen FX-Management nativ in ihre Zahlungs- und Treasury-Systeme integrieren – ohne Umwege, ohne manuelle Schnittstellen, ohne Datensilos.”

Autor Yuval Keren, CPO Okoora
Yuval Keren ist Chief Product Officer bei Okoora (Website) und ver­ant­wort­lich für die tech­no­lo­gi­sche Pro­dukt­stra­te­gie und die Ent­wick­lung di­gi­ta­ler In­fra­struk­tu­ren im Fi­nanz­be­reich. Er hat ei­nen Ba­che­lor-Ab­schluss in In­for­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie und ver­fügt über um­fas­sen­de Er­fah­rung in Sys­tem­ar­chi­tek­tur, Soft­ware­ent­wick­lung und di­gi­ta­ler Trans­for­ma­ti­on. In den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren lei­te­te er tech­no­lo­gie­ge­trie­be­ne Pro­jek­te in der Fin­tech-Bran­che – von der Ska­lie­rung cloud­ba­sier­ter Platt­for­men bis hin zur Im­ple­men­tie­rung KI-ba­sier­ter Lö­sun­gen. Frü­he­re Sta­tio­nen um­fas­sen die Lei­tung ei­nes So­ci­al-App-Star­tups so­wie Po­si­tio­nen im Pro­dukt­ma­nage­ment bei ei­nem Ste­alth-Fin­tech und als Senior Project Manager bei EY.
Echtzeit-API-Verbindungen, KI-gesteuerte Hedging-Strategien und intelligente Automatisierung sind nicht die Zukunft, sondern die absolute Mindestanforderung. Langfristig werden Unternehmen Finanzplattformen bevorzugen, die ihnen eine dynamische Währungsabsicherung bieten können.

Technische Lösung: Wie ein modernes FX-Risikomanagement aussehen muss

Wie funktioniert modernes FX-Risikomanagement im Detail? Herzstück ist die nahtlose Echtzeit-Datenintegration. APIs verbinden Devisenmanagement-Plattformen direkt mit ERP-, TMS- und Zahlungssystemen, sodass alle relevanten Daten ohne Verzögerung aktualisiert werden. Manuelle Eingriffe gehören dann der Vergangenheit an.

Vordefinierte Regeln und Trigger erkennen automatisch risikobehaftete Transaktionen und setzen Absicherungsmaßnahmen wie Termingeschäfte oder Kassageschäfte unmittelbar um.”

Hochentwickelte Algorithmen analysieren kontinuierlich Transaktionsdaten, bewerten das Wechselkursrisiko anhand von Währungsvolatilität, Transaktionsvolumen und Zeitfenster und treffen autonome Absicherungsentscheidungen.

Ist ein Risiko identifiziert, reagiert das System in Echtzeit und setzt Sicherungsinstrumente ein, die exakt den Richtlinien des Unternehmens entsprechen.

Fazit: Proaktiv Risiken eliminieren, anstatt nur reaktiv zu verwalten

Die Spielregeln haben sich geändert.

Unternehmen verlangen nicht nur eine durchgängige, automatisierte FX-Lösung – sie erwarten, dass Finanzsysteme proaktiv Risiken eliminieren, statt reaktiv zu verwalten.”

Institutionen, die weiterhin in veralteten Strukturen verharren, laufen Gefahr, irrelevant zu werden – und das wäre ebenso schade wie unnötig: Die notwendige Technologie ist längst vorhanden. Die Frage lautet daher nicht, ob sich das System verändert, sondern wer von dem Wandel profitieren wird.Yuval Keren, CPO Okoora

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