STUDIEN & UMFRAGEN16. Juli 2014

Banken und Versicherer akzeptieren Cyberbetrug?

Bild: Kaspersky Labs GmbH
Bild: Kaspersky Labs GmbH
Laut Kaspersky Lab zeigen sich Unternehmen der Finanzbranche großzügig, wenn es um die Rückerstattung finanzieller Verluste ihrer Kunden in Folge von Cyberkriminalität geht. Das an sich wäre positiv – aber: 28 Prozent der befragten Finanzdienstleister glaubt, dass diese Ausgaben inklusive der Rückerstattungen geringer seien als die Kosten für die Einführung einer adäquaten Sicherheitslösung. Diese provokanten Ergebnisse liefert die jetzt veröffentlichte Umfrage von Kaspersky Lab und B2B International.

Kaum zu glauben: 52 Prozent aller befragten Finanzinstitute würde ihren Kunden Gelder erstatten, ohne die Umstände des Cyberbetrugs genauer unter die Lupe zu nehmen. Und tatsächlich: Im Moment könnte die Einstellung noch nachvollziehbar sein – aber sieht man die Entwicklung im Bereich der GOZeuS-Familie und die zunehmende Professionalisierung der Cyber-Bankräuber (siehe Artikel “Malware räumt Bankkonten ab”), dann wird diese Einstellung für einige Finanzdienstleister sehr teuer werden.

Holger_Suhl__General_Manager_Kaspersky_Lab_DACH_klein-W400Entscheidend ist der Imageverlust des Unternehmens in den Augen der Kunden. Wer bereits betrogen wurde, wird sich auch bei rasch erfolgter Rückerstattung zweimal überlegen, ob er weiter Dienste bei einer Bank in Anspruch nehmen will, die offenbar nicht in der Lage ist, für die Sicherheit ihrer Onlinekonten zu sorgen.“
Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab
Zu wenige Unternehmen scheinen sich dieser Gefahr bewusst zu sein. So gaben 19 Prozent der befragten Finanzdienstleister an, dass in ihrem Unternehmen die Rückerstattung von verlorenen Kundengeldern zu den drei schwerwiegendsten Folgen nach einem Cyberbetrug gehört.

Fraud-Prevention ist Thema in den IT-Abteilungen

Die gute Nachricht ist: Immerhin wären 53 Prozent bereit, in spezielle Software für den Schutz von Finanztransaktionen zu investieren – entweder als Investition in die eigene Infrastruktur oder in Ressourcen eines Drittanbieters.

Kaspersky Lab hat in 2013 bei den Sicherheitslösungen seiner Kunden vier Millionen Betrugsversuche in Zusammenhang mit Finanz-Malware festgestellt. Das entsprach einer Steigerung von 18,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch Banken und Sparkassen melden stärkere Verluste.

Bild: Kaspersy lab
Bild: Kaspersy lab
Die Umfrage wurde von B2B International im Auftrag von Kaspersky Lab im Jahr 2014 durchgeführt. Dafür wurden rund 3.900 IT-Entscheider aus 27 Ländern befragt – unter anderem 193 deutsche. Die Studie „IT Security Risks Survey 2014 – Online Fraud Prevention“ kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Weiterführende Links:
CBA: “Cost of Target Data Breach Exceeds $200 Million”
– Kaspersky Fraud Prevention

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert