Banken beginnen FinTech-StartUps ernst zu nehmen
Der strategische Wendepunkt ist da Der Chef der spanischen BBVA, Francisco Gonzales, warnte seine Branche vor einigen Monaten, dass Google & Co. in das Stammgeschäft der Banken eindringen könnten. Auch die Regulierung würde sie von diesem Schritt letztlich nicht abhalten.
Alles in allem mehren sich die Anzeichen, dass die Bankenbranche sich auf einen Strategischen Wendepunkt (Andy Grove) zubewegen. Es hat den Anschein, als würden die Banken die Warnsignale erkennen. Es ist längst nicht ausgemacht, dass die neuen Herausforderer die Banken obsolet machen oder das Bankgeschäft dominieren werden. Bisher haben die Banken immer noch rechtzeitig auf tiefgreifende Veränderungen in ihrem Marktumfeld reagiert. Allerdings haben wir es an einigen Stellen, insbesondere was den Kontakt mit den Kunden über die mobilen Kanäle angeht, mit einer Machtverschiebung zu tun, die sich kaum noch rückgängig machen lässt. Die Banken werden sich an den Gedanken gewöhnen müssen, wie Dirk Elsner (Consultant for Banks & Companies, blicklog.com) zu Recht anmerkt, ihr Geschäft mit anderen Anbietern zu teilen. Um so wichtiger sind Veranstaltungen, die diesen Wandel thematisieren. Sie können jedoch nur ein erster Schritt sein.
Banken, die zeigen wie es geht
Beispiele für eine Kooperation zwischen FinTech-Startups und Banken gibt es mittlerweile zuhauf. Wie man es richtig macht zeigt beispielsweise die schon angesprochene BBVA: sie hat kürzlich die “Bank Simple” über die eine eigene Venture Capital Gesellschaft (BBVA Ventures) übernommen. Daneben gibt es weitere Banken, die ihre Scheu überwunden haben, wie die Leumi Bank aus Israel , Barclays und Westpac in Australien.
In Deutschland hat die Commerzbank den main incubator aufgelegt. Etwas vergleichbares hatte die Commerzbank im Jahr 2001 schon einmal – das damalige Projekt NetBusiness schien dann aber sang- und klanglos von der Bildfläche verschwunden zu sein. Was aus der StartUp-Neuauflage wird, lässt sich noch nicht sagen – aber es wirkt so, als ob die Commerzbank es dieses mal ernst meinen würde. Übrigens: Die Commerzbank-Tochter mBank erzeugt in Polen vergleichbar viel Aufsehen wie die Fidor Bank in Deutschland. bemerkenswert ist, das Fidor mit dem fidorOS (einer API) besonders auf StartUps zielt.
Autor: Ralf Keuper ist seit über 15 Jahren als Berater im Banking tätig. Neben seiner Beratertätigkeit schreibt Ralf Keuper für das IT Finanzmagazin und gibt das Bankstil-Blog heraus.
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/1177
Schreiben Sie einen Kommentar