Beratungshaus PPI übernimmt Schweizer Zahlungsverkehr-IT-Anbieter Recon
Sprachregelung: “Partnerschaft” statt “Übernahme”
Recon soll sämtliche Geschäfte nach der Umfirmierung in PPI Schweiz eigenständig weiterführen. Wichtige Kernmarken wie www.iso20022.ch bleiben ebenfalls erhalten. Vorbild ist die gleichberechtigte Partnerschaft, die PPI in Frankreich mit PPI France bereits erfolgreich vorlebt.
“Die Schweiz möchte bis 2020 die bestehende Systemvielfalt im Zahlungsverkehr vereinheitlichen und die nationalen Formate DTA/EZAG und LSV+/Debit Direct auf das SEPA-Format ISO 20022 migrieren”, sagt Carsten Miehling, der als Geschäftsführer von RECON nun PPI Schweiz vorsteht. “Die Umstellung erfordert umfassendes Branchen- und IT-Wissen, das am Markt nur schwer zu bekommen ist. Die Unternehmen suchen händeringend Fachkräfte, um alle regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. Wir haben uns deshalb für einen Umsetzungspartner entschieden, der das erforderliche Know-how mitbringt und so zu unserer hervorragenden Positionierung am Markt beiträgt.”
Kreditinstitute unterschätzen die
Migration des Zahlungsverkehr in der Schweiz
Miehling prognostiziert erheblichen Anpassungsbedarf bei den Unternehmen. Zwar haben sich vor allem international tätige Unternehmen bereits seit geraumer Zeit mit SEPA (Single Euro Payments Area) beschäftigt. Doch die flächendeckende Einführung im Vorhaben Migration Zahlungsverkehr Schweiz bringt neue Herausforderungen mit sich, die auch viele Kreditinstitute noch unterschätzen. Beispielsweise steigen die Anforderungen an eine schnelle und zuverlässige Datenverarbeitung. Denn SEPA kodiert Transaktionen im speicherintensiven XML-Format statt wie bisher im DTA-/LSV-Format. Das allein lässt die zu verarbeitende Datenmenge um das Zwei- bis Dreifache ansteigen. Hinzu kommt der Anschluss an das neue nationale Clearing-System SIX Interbank Clearing (SIC4).
Der zu erwartende Umfang an Anpassungen, um mehr Daten in kürzerer Zeit verarbeiten zu können, ist nach Miehlings Einschätzung gewaltig. Schon heute steuern zahlreiche Systeme auf ihre Belastungsgrenze zu. Viele Banken stehen daher vor der Frage, ob die bestehende IT-Infrastruktur den künftigen Anforderungen noch gerecht wird oder erneuert werden muss. Erschwerend kommt hinzu, dass in der Schweiz die Systemumstellungen sowohl für nationale als auch internationale Transaktionen gleichzeitig umgesetzt werden müssen. Die Projekte LEON zur Abwicklung von Lastschriften auf Basis der Bill Presentment- und Payment-Lösung von SIX, sowie P2P Mobile Payments zählen ebenfalls zu den großen Themen im Schweizer Zahlungsverkehr. Dazu Miehling: “Auf die Marktteilnehmer wartet eine Fülle von Themen in den nächsten Jahren. Durch die Partnerschaft mit PPI verfügen wir über die nötigen Kapazitäten, um gemeinsam mit unseren Kunden diese Herausforderungen optimal zu bewältigen.”
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