BaFin möchte mit neuem Innovation-Hub besser informieren
Unternehmensgründern und Startups mangelt es oft an Informationen in Bezug auf rechtliche Rahmenbedingungen, über nötige Genehmigungen und zu erbringende Nachweise gegenüber den Aufsichtsbehörden. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat deshalb ihre bisherigen Informationen rund um innovative Finanz-Technologien und -Geschäftsmodelle überarbeitet.
Ein klares Ziel gibt die BaFin für ihr neues Angebot unter dem Titel „FinTech Information Hub“ (Website) aus: Newcomer im Finanzsektor sollen möglichst einfach an die wichtigsten Informationen kommen. Außerdem wollen die Aufseher ein Angebot zum Dialog machen, das es Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, mit den zuständigen Stellen in der BaFin zügig in einen strukturierten Dialog zu treten.Breite Ansprache
Das Informationsangebot trägt „FinTech“ im Namen – gemeint sind damit alle Anbieter innovativer Finanz-Technologien, auch solche, die beispielsweise in Kategorien wie InsurTechs („Insurance Technology“), RegTechs („Regulatory Technology“), SupTech („Supervisory Technology“) gefasst werden. Die BaFin hat für den Innovation-Hub ein breites Verständnis von FinTechs zugrundegelegt, das sich an der Definition des Finanzstabilitätsrats FSB (Financial Stability Board) orientiert.
So stehen Erläuterungen zur Zielgruppe am Anfang – aber auch der Grundsatz der Finanzregulierung in Deutschland, die sich nicht an Begrifflichkeiten und Kategorisierungen festmacht, sondern an der operativen Praxis: „gleiches Geschäft, gleiches Risiko, gleiche Regel“. Zugleich werden mögliche Tätigkeits- und Geschäftsfelder anhand des FinTech-Baums des Instituts für Finanzstabilität (Financial Stability Institut, FSI) an der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (Bank for International Settlements, BIS) erläutert.
Inhaltliche Schwerpunkte des Hubs sind aktuell unter anderem Dienstleistungen auf Basis der Distributed Ledger Technologie (DLT, „Blockchain“), der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Maschinellem Lernen (ML) im Finanzsektor sowie verschiedene Formen des digitalen Bankings wie Open Banking und Open Finance sowie Innovationen im Zahlungsverkehr. Auch der Einsatz von Cloud Computing und Quantum Computing sind bereits berücksichtigt. Die Aufsichtsbehörde kündigte darüber hinaus an, die Informationen nach dem Start der Plattform laufend zu aktualisieren und auszubauen.
Wissensbedarf tracken
Das FinTech-Kontaktformular dient als digitale erste Anlaufstelle, um mit den Experten aus den Fachbereichen der BaFin in Kontakt zu treten. Auch Fragestellungen nicht direkt beaufsichtigter Unternehmen, wie etwa technischer Dienstleister, die sich in der geplanten Zusammenarbeit mit Aufsichtsobjekten ergeben, sind nun Teil des Kontaktformulars.
Die eingehenden Anfragen sollen nun auch dahingehend ausgewertet werden, den Informationsbedarf der Finanzmarkt-Akteure besser und schneller zu erkennen und darauf reagieren zu können. So sollen stark nachgefragte Themen schnell in die Webseite aufgenommen werden. Und auch ein Angebot von Workshops könnte zielführend erscheinen, um Fragen von breiter Relevanz oder besonderer Komplexität frühzeitig, unbürokratisch und dialogorientiert aufbereiten zu können, erläutert die BaFin.
Bereits jetzt hält der Innovation-Hub zu den meisten Innovationen und Geschäftsmodellen eine Rubrik mit „Häufig gestellten Fragen“ bereit, in der Informationen in kompakter Form bereitgestellt sind. Unter der Rubrik „Weitergehende Informationen“ sind zudem Artikel, Vorträge zum Nachlesen sowie Videos und Veranstaltungsunterlagen zugänglich, die das Selbststudium unterstützen. hj
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