Apple-Pay-Umsetzung – kurz gebloggt: Was noch fehlt …
‘Senile Bettflucht’ führte heute Morgen dazu, dass ich den selbstverständlich abonnierten Finanz Szene Newsletter bereits direkt nach dem Erscheinen gelesen habe. Der Aufmacher dieser Ausgabe: „Wie Apple Pay von den deutschen Banken umgesetzt wird“ hat natürlich sofort mein besonderes Interesse als Payment Nerd geweckt. Eine gute Idee! Einige Banken in der Aufzählung habe ich dann aber doch vermisst. Dazu möchte ich jetzt noch etwas nachliefern.
von Rudolf Linsenbarth
Also wir reden hier nicht über die Exoten crosscard, Fleetmoney, monese, Edenred oder VIABUY. Obwohl sich dahinter vielleicht auch die eine andere oder technisch interessante Lösung verbergen könnte. Eventuell kann hier ja die Community etwas liefern. Wir haben ja schließlich unterhalb dieses Beitrags einen Kommentarbereich für unsere Leser.Gerne auch Aktuelles zu den ganz frischen Teilnehmern wie Commerzbank, norisbank, Openbank und selbstverständlich der Sparkasse. Aber zunächst will ich die meiner Meinung nach fehlenden Aspiranten in alphabetischer Reihenfolge listen.
1. AllianzIch denke, dahinter verbirgt sich die MLP-Karte. Es handelt sich, soweit ich mich erinnere, um eine Mastercard der ersten Stunde.
Korrektur:
Wie ich erfahren habe, lag ich bei Allianz und MLP anscheinend völlig daneben. Es handelt sich um eine White-Label-Lösung von Wirecard.
Die BW Bank ist im Prinzip die Stuttgarter Sparkasse. Die BW Banker mögen mir diese schlaksige Wortwahl verzeihen. Bei ihrem Kreditkarten-Portfolio arbeitet die Bank ziemlich unabhängig vom DSV und autorisiert ihre Karten auch nicht über Bayern Card oder PLUSCARD sondern nutzt hier Worldline als Dienstleister. Beim Google Pay Launch war man leicht zeitverzögert am Start. Ich glaube, bei Apple Pay war man Launch Partner. Das kann ich aber nicht genau sagen, da ich damals kein iPhone besaß. 3. Comdirect
Nachdem in dem Artikel von Hendrik Dahlhoff so viel über Karten-Designs geschrieben wurde, möchte ich doch hier ein wesentliches Detail nicht unerwähnt lassen. Kunden der Comdirect haben auch die Möglichkeit, ihre VISA-Karte in einem BVB- oder HSV-Branding zu bekommen. Dies wird dann selbstverständlich auch in Apple Pay korrekt dargestellt. 4. Fidor
Bemerkenswert bei Fidor ist, dass die Kollegen ihre Mastercard zum Start in Apple Pay hatten, Google Pay aber die kalte Schulter zeigten und es mit einer eigenen Lösung versucht hatten. Das war dann eine der schlechtesten Mobile-Payment-Lösungen, die mir in meiner langen Zeit untergekommen ist. Nachdem die App mir wiederholt den kompletten NFC Stack zerschossen hatte, so dass noch nicht mal der Personalausweis funktionierte, habe ich das Produkt von meinem Smartphone entfernt.
Die neue Gebührenstruktur hat dann dazu geführt, dass ich komplett gekündigt habe und somit nicht sagen kann, wie die Integration in Apple Pay läuft.
5. Hanseatic BankDie VISA-Karte aus Hamburg ist möglicherweise sogar die einzige echte Kreditkarte im gesamten Kartenfeld. Wer aber keine Teilzahlung wünscht, kann das in der Banking-App auch einstellen, dann erfolgt die monatliche Abbuchung direkt auf das hinterlegte Girokonto per Lastschrift. Dies und die Tatsache, dass die Karte kostenlos zu haben ist, machen das Produkt zu einer weiteren Alternative für alle, deren Bank Apple Pay noch nicht anbietet. 6. Hypovereinbank
Die Hypovereinsbank war ebenfalls Launch Partner und hat mit dazu beigetragen, dass es in der Allianz Arena seither möglich ist, Bier und Bratwurst auch mit girocard und Kreditkarte zu bezahlen. Ob die Hypovereinsbank eine besondere Edition für den „Stern des Südens“ im Programm hat und ob die dann in Apple Pay angezeigt wird, entzieht sich meiner Kenntnis. 7. Klarna
Klarna bietet ähnlich wie PayPal für das Google Universum eine virtuelle Debit-Karte, bei der jede Apple-Pay-Zahlung im Anschluss auf dem verbundenen Girokonto per Lastschrift verbucht wird. Die Lösung basiert auf einer VISA-Karte. Mir ist es aber noch nicht gelungen, mein Targobank-Konto hiermit zu verbinden (für alle meine anderen Konten habe ich bereits eine direkte Lösung). Auf Nachfrage im Klarna Chat wurde mir mitgeteilt, dass die Bank dann wohl nicht mehr kooperieren würde. Was natürlich ausgemachter Blödsinn ist. Keine Bank kooperiert bei so einer Lösung. Schließlich zieht Klarna denen damit elegant das Geschäft unterm Hintern weg. Ich vermute eher, das ist eins dieser PSD2-Probleme, die derzeit noch rumwabern. Ich bleibe da aber am Ball. 8. Netbank
Die laut Eigenaussage erste Internetbank Europas hat eine bewegte Vergangenheit. Ursprünglich 1998 als Spin Off der Sparda Banken gegründet, wurde sie 2007 an die Landesbank Berlin weitergereicht und befindet sich seit 2015 im Besitz der Augsburger Aktienbank. Im Angebot ist eine Debit-Mastercard. Mehr kann ich dazu im Augenblick nicht sagen.
So das waren jetzt meine 2 Cent zu Apple Pay und ich bin auf das Feedback der Leser gespannt.<nn sig=”Rudolf Linsenbarth”]
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