Ambiguität im Banking: Bankkunden wollen das Altbewährte und die Innovation
Eine neue Studie von Tuum belegt, dass Verbraucher das Beste aus beiden Welten wollen: nämlich neue, innovative Bankdienstleistungen, aber auch die Tradition und Verlässlichkeit einer etablierten Bank, wodurch etablierte Anbieter, die auf beides reagieren können, die Oberhand gewinnen. Etablierte Banken haben also die Nase vorn, wenn sie es irgendwie schaffen, zukunftsfähig zu wirken.
Eine Studie der Core-Banking-Plattform Tuum, ehemals Modularbank, kommt zu dem Schluss, dass Banken und Finanzdienstleister in Zukunft den Mix aus traditionellen und modernen Finanzprodukten erbringen müssen. Die von Sapio Research durchgeführte Studie unter 4.000 Verbrauchern und mehr als 300 IT-Entscheidern im Finanzdienstleistungsbereich in Frankreich, Deutschland und Großbritannien zeigt, dass Endkunden ein zunehmend vielfältigeres Angebot an Finanzdienstleistungen erwarten. Doch die innovativen Bankdienstleistungen sind zwar ein interessantes Asset, sollten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass traditionelle Produkte wie Sparkonten wichtig bleiben.Die Ergebnisse bieten Banken und etablierten Finanzdienstleistern eine wichtige Wachstumschance, wenn sie in der Lage sind, neue, gefragte Dienstleistungen schnell einzuführen und gleichzeitig ein breites Portfolio an traditionellen Finanzdienstleistungen aufrechtzuerhalten.
FinTechs vor allem in Nischen erfolgreich
Seit ihrem Einzug in die Finanzszene stellen FinTechs eine Bedrohung für etablierte Banken und Finanzdienstleister dar, da sie sich auf bestimmte Nischen konzentrieren wie beispielsweise auf das Angebot von Konten in mehreren Währungen, oder weil sie in der Lage sind, innovative Dienstleistungen schnell anzubieten. Tatsächlich waren es oftmals die FinTechs, die neue Arten von Bankdienstleistungen einführten und erst dadurch den Bedarf bei einer größeren Zahl an Kunden anregten.
Die Tuum-Umfrage ergab eine steigende Nachfrage nach praktischen Bankdienstleistungen, die sich in den Alltag der Menschen einfügen und ihnen helfen, ihr Geld besser zu verwalten. Zu diesen Dienstleistungen gehören schnelle und einfache Geldüberweisungen und die Möglichkeit, Rechnungen aufzuteilen (fast jeder Dritte nutzt diese Dienste bereits), die Integration von Konten an einem Ort (18 % der Befragten nutzen diese Funktion) und gebührenfreie Ausgaben im Ausland (13 % der Befragten nutzen diese Dienste).
Doch vor dem Hintergrund der gegenwärtigen finanziellen Unsicherheit zeigt die Studie jedoch zugleich eine starke Nachfrage der Verbraucher nach traditionellen Bankdienstleistungen. Sparen und Dispokredite sind in allen Altersgruppen die beliebtesten Bankdienstleistungen, die von 65 Prozent bzw. 35 Prozent der Personen genutzt werden. Darüber hinaus ergab die Umfrage, dass die Kunden Banken und etablierte Finanzdienstleister nach wie vor als verlässliche und vertrauenswürdige Institutionen ansehen und sie als Anbieter neuer Bankdienstleistungen bevorzugen. Auf die Frage, welche Art von Dienstleistungen Verbraucher gerne von ihrer Bank eingeführt sähen, gaben 16 Prozent der Befragten an, dass sie es begrüßen würden, wenn ihre Bank den Zugang zu Kryptowährungsmärkten eröffnen würde, obwohl diese Dienstleistungen bereits über verschiedene Drittanbieter verfügbar sind.
Kunden wollen das Beste aus beiden Welten – bequeme, attraktive und neue Dienstleistungen ebenso wie traditionellere Dienstleistungen, wie Sparen und Dispokredite. Während die Banken seit Jahren den Druck ihrer flinken FinTech-Kollegen spüren, zeigen diese Ergebnisse, dass sie tatsächlich immer noch in einer Spitzenposition sind.“
Rivo Uibo, Mitbegründer und Chief Business Officer bei Tuum
Die etablierten Anbieter seien gut aufgestellt, um beides zu leisten, ihren Marktanteil zu halten und das überwältigende Vertrauen zu nutzen, das sie bei den Verbrauchern noch genießen, glaubt Uibo. Diejenigen, die über die Technologie verfügen, um die Kundschaft besser zu verstehen und die von ihnen benötigten Dienstleistungen schnell einzuführen, befinden sich heute in einer starken Position. „FinTechs, die Pioniere der Bankinnovation, haben angesichts der Nachfrage der Kunden nach neuen Bankdienstleistungen noch viel zu gewinnen, sollten aber auch eine Diversifizierung oder Erweiterung ihres Angebots in Betracht ziehen”, ergänzt Rivo Uibo.
Neue Dienstleistungen über Transformationsprogramme integrieren
Die Studie, die im Februar 2022 durchgeführt wurde, hat auch gezeigt, dass Banken und andere Finanzdienstleister sich weitgehend auf die sich ändernden Bedürfnisse der Verbraucher einstellen und neue Technologien etablieren sollten. Mit Hilfe von Transformationsprogrammen ließen sich neue Dienstleistungen schneller anbieten. Die Studie ergab, dass 64 Prozent der Banken und Finanzdienstleister ihren Technologiepark bereits umgestellt haben oder derzeit umstellen, während weitere 35 Prozent Umstellungspläne haben, die noch nicht umgesetzt wurden. Letzten Monat gab das Unternehmen bekannt, dass es von der auf FinTechs fokussierten Bank LHV UK ausgewählt wurde, um die Technologie ihres gesamten zentralen Bankgeschäfts zu betreuen. tw
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