Online-Banking-Test: Verfügbarkeit der Web-Portale sinkt im Vergleich zum Vorjahr spürbar
Beim Online-Banking ist die Verfügbarkeit entscheidend. Bereits Ende 2018 hat Uptrends im Auftrag von IT Finanzmagazin 23 Online-Banking-Portale getestet. 2019 haben wir zusätzlich interessante NeoBanken hinzugenommen – die nicht mal schlecht abschneiden.
Schon 2018 hat Uptrends für IT Finanzmagazin im Test dargelegt, dass die Verfügbarkeit der Login-Seiten von 23 deutschen Finanzinstituten große Unterschiede aufweisen. So gab es im Test (7. Januar 2019) mit der Hanseatic Bank und RaboDirect zwei klare Gewinner, die mit einer Verfügbarkeit von 100% überzeugen konnten. Es gab jedoch auch sieben Banken, deren Portale – teils deutlich – unter dem Wert von 99,90% lagen, den wir als akzeptable Grenze ansehen.Erneut wurde im Jahr 2019 die Erreichbarkeit der Kundenportale großer Finanzinstitute untersucht – der Testzeitraum betrug 90 Tage – September bis November. Neu dabei waren in der diesjährigen Auswertung die Banken N26, Penta und Transferwise.
Nicht mehr berücksichtigt wurden die Kreissparkasse Köln, die die überwachte Login-Seite im Testzeitraum abgeschafft und den Login auf der Homepage eingebettet hat, sowie Wüstenrot direct, die im November 2019 in die Oldenburgische Landesbank übergegangen ist. Die Neobank Revolut bietet für Privatkunden kein Online-Banking im Browser an, ausschließlich per Mobile App. Hier ist ein Monitoring der API möglich, jedoch nur unter Mithilfe des Betreibers, daher wurde darauf verzichtet.
Durchschnittliche Erreichbarkeit stark ausbaufähig
Im letzten Jahr konnte man in diversen Medien, unter anderem auch bei uns, wieder häufig von Störungen und „IT-Pannen“ bei den großen deutschen Finanzinstituten lesen. Dass diese Probleme sich in 2019 tatsächlich gehäuft haben, zeigt die Durchschnittsverfügbarkeit aller von Uptrends untersuchten Prüfobjekte. Diese ist mit 99,72% im Vergleich zum Vorjahr (99,86%) sehr deutlich gesunken.
Ein Grund dafür ist sicherlich die PSD2-Umstellung Mitte September, die bei einigen Banken für größere Probleme gesorgt hat. Darüber hinaus gab es am 23. November den absoluten Höhepunkt an Störungen pro Tag. Dies geschah somit wenige Tage vor dem Black Friday, der bekanntermaßen auch im deutschen Handel immer wichtiger wird und mittlerweile Milliardenumsätze hervorruft. Überweisungen, z.B. Gehaltszahlungen an Mitarbeiter, konnten aufgrund der Ausfälle möglicherweise erst verspätet ausgeführt werden.
Zwei klare Verlierer, breites Mittelfeld, drei Gewinner – Hanseatic Bank wieder Top
Der schlechte Durchschnittswert wird außerdem durch die beiden klaren Verlierer dieser Studie beeinflusst. Mit Verfügbarkeitswerten von 97,51% sowie 98,29% sind die Postbank sowie die DekaBank die Schlusslichter im diesjährigen Ranking. Zum Verständnis: Dies entspricht einer Ausfallzeit von knapp 55 bzw. 38 Stunden innerhalb der 90 Tage. Wer sich in diesen Störungszeiträumen in sein Online-Banking einloggen wollte, etwa um eine Überweisung zu tätigen, wurde enttäuscht.
Acht weitere Banken konnten den Zielwert von 99,90% nicht erreichen, darunter comdirect, die BayernLB und ING-DiBa.
Zu den Gewinnern gehört in diesem Jahr erneut die Hanseatic Bank (100%), die ihr sehr gutes Ergebnis aus 2018 bestätigen konnte, sowie die KfW (100%) und exemplarisch die VR Bank (www.vrbankeg.de, Monheim mit 99,99%).
Neobanken haben sich mit ihrem Geschäftsmodell auf digitales Banking ohne Filialstruktur spezialisiert und wollen gerade dadurch einen hochverfügbaren, wenn auch in der Regel unpersönlichen Zugang zu Finanzdienstleistungen ermöglichen.
Das gelingt den untersuchten Neobanken insgesamt gut. So geht Penta/SolarisBank aus dieser Auswertung mit einer Verfügbarkeit der Login-Seite von 100% und keinem einzigen Ausfall als Sieger hervor. Auch N26 schneidet mit 99,99% sehr gut ab. Hier war die Login-Seite innerhalb der 90 Tage nur für etwa 10 Minuten nicht erreichbar.
Fazit
Die diesjährige Untersuchung von Uptrends hat deutlich gezeigt, dass das Jahr 2019 viele Banken auch IT-seitig vor große Herausforderungen gestellt hat, auf die sie nicht ausreichend vorbereitet waren oder auf die sie nicht früh genug reagieren konnten. Letztere Annahme wird gerade dadurch verstärkt, dass es im Testzeitraum einige besonders lange Ausfälle gegeben hat. Durch ein kontinuierliches, engmaschiges Web Performance Monitoring können Störungen frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen dadurch schneller eingeleitet werden.
Uptrends (Website) hat sich auf Cloud-basiertes Webseiten- und Netzwerk-Monitoring spezialisiert. Seit der Gründung 2007 ist Uptrends zu einem führenden Standard in diesem Segment geworden. Über 25.000 Nutzer weltweit vertrauen auf die Services von Uptrends. Das Unternehmen hat Büros in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und den USA sowie ein weltweites Netzwerk aus 215 Monitoring-Standorten. Mit Hilfe der selbst entwickelten Technologie hat Uptrends in diesem Jahr über 12 Milliarden Webseiten, -services und -applikationen besucht und deren Status sowie Performance überprüft.
Falls Sie Fragen haben oder die vollständige Studie inklusive detaillierter Verfügbarkeitsdaten anfordern möchten, wenden Sie sich bitte an sales@uptrends.com.
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