PSD2: Technische Revolution im Bankensektor
Player wie Revolut, TransferWise, Alipay oder WeChat Pay mischen den Markt auf und bereiten den etablierten Banken Kopfzerbrechen. Zudem ebnen neue gesetzliche Bestimmungen wie PSD2 anderen Dienstleistern wie Versicherungen oder Retailern den Einstieg in den lukrativen Payment-Markt. Wie schaffen es innovative FinTech-Start-ups, in kürzester Zeit renommierte Banken mit langer Tradition sowohl in technischer als auch in geschäftlicher Hinsicht komplett zu überholen?
von René Pongratz und Jay van Berkel, adorsys
Allein die beiden chinesischen FinTech-Start-ups Alipay und WeChat Pay verfügen bereits über mehr als 2 Milliarden Nutzer, was die Marktmacht dieser neuen Player eindrucksvoll demonstriert. Dies könnte den etablierten Finanzinstituten das gesamte Business rund um Zahlungsdienstleistungen komplett verhageln.Besuchen Sie die 14. Jahreskonferenz am 6. November 2019 im Studienzentrum Hamburg der Frankfurt School of Finance & Management, um tiefer in diese Thematik einzutauchen. Die beiden PSD2-Experten René Pongratz und Jay van Berkel nehmen Sie mit auf eine digitale Zeitreise und stehen Ihnen für Rede und Antwort bereit.
Einer der wichtigsten Gründe für den Erfolg der FinTechs dürfte wohl darin liegen, dass die neuen Player einen rundum digitalen Ansatz praktizieren und aktuelle Technologie-Standards in vollem Umfang nutzen. Zudem kämpfen sie nicht mit Altlasten in ihren technischen Infrastrukturen – im Gegensatz zu den etablierten, markführenden Banken. Diese betreiben ihre IT-Umgebungen teilweise schon seit mehreren Jahren unverändert. Und neue Systeme bauen häufig auf der Legacy-Architektur auf. Dies führt zu Abhängigkeiten in den Infrastrukturen, die sich nur schwer trennen lassen. Wichtige technische Neuentwicklungen wie etwa die gesetzlich vorgeschriebene Implementierung der Zahlungsdienstrichtlinie PSD2 werden so für viele Banken zu einer echten Herausforderung.
Gefragt sind agile digitale Finanzprodukte
Durch die technische Abhängigkeit von Bestandssystemen und den mangelnden Mut zur Innovation haben sich die etablierten Banken in eine schwierige Lage gebracht. Ein Ausweg führt nur über mehr Bereitschaft zur Veränderung gewohnter technischer und organisatorischer Strukturen. Denn der Finanzmarkt verlangt nach agilen digitalen Produkten, die sich flexibel und schnell an veränderte Kundenbedürfnisse anpassen lassen.
Überdies sind Anwender häufig nicht mehr bereit, für den Betrieb und die Nutzung von Services zu bezahlen. Daher müssen entsprechende Kosten auf Bankenseite reduziert oder ganz eliminiert werden. Zudem wird der Gewinn in Zukunft nicht mehr durch die Dienstleistung an sich generiert, sondern vielmehr durch die Verarbeitung und Vermarktung der Nutzerdaten.
Fazit
Wollen also die renommierten Bankhäuser ihre alteingesessene Position verteidigen und die Marktmacht langfristig sichern, müssen sie die inneren Strukturen grundlegend überdenken und an den Anforderungen der Digitalisierung ausrichten. Nur so werden sie auf lange Sicht mit den „jungen Wilden“ mithalten können.René Pongratz & Jay van Berkel, adorsys
Jay van Berkel ist seit 2016 als Senior Business Development Manager im Softwareunternehmen adorsys (Website) tätig. Nach seinem Informations- und Kommunikationstechnologie-Studium übernimmt er seit über 20 Jahren Managementfunktionen in internationalen Unternehmen. Er unterstützt hauptsächlich Banken und Versicherungen in der Entwicklung neuer und innovativer Lösungen für den Finanzmarkt. Zudem verhilft er ihnen, regulatorische Anforderungen kompetent und profitabel zu erfüllen. Mit der Hinsicht, auch aus Regularien den höchstmöglichen Kundennutzen zu generieren.
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