YES-Herausforderer: Münchner Identity-Startup IDEE will Banken gegen Facebook helfen
Mit seiner geplanten Währung Libra holt Facebook zum weltweiten Schlag aus – zum Nachteil von Banken und Sparkassen. Facebooks Kern ist die Benutzer-Identität. Auch wenn das Projekt sich derzeit noch im Konzeptstadium befindet – mit etwa 2,32 Milliarden aktiven Nutzern – davon täglich 1,56 Milliarden – kann das soziale Netzwerk die Finanzwelt umkrempeln. Das Münchner Identity-Tech IDEE will per Authentifizierungs-, Autorisierungs- und Identifikationslösungen den Banken helfen. Die Technologie basiere auf Prinzipien der Public-Key-Kryptographie – und scheint ähnlich wie YES zu funktionieren.
Der vermeintliche USP, den Facebook Kunden wie Spotify oder Netflix anbieten könnte, existiert bereits auf dem Markt – allerdings ungenutzt, führt IDEE an. Es gehe um Millionen vertrauenswürdige User-Identitäten – die Facebook anbieten will, aber Banken heute schon haben!Banken und Finanzinstitute können schon heute sein, was Facebook noch werden will!”
Al Lakhani, Gründer und Geschäftsführer IDEE
User-Identitäten können für Finanzinstitute zusätzliche Einnahmen bedeuten. Ein Beispiel seien die Zahlungs- und Kontodaten eines Bankkunden, mit denen sich dieser sofort und ohne Dateneingabe bei Spotify und Netflix anmelden kann. Und der Markt sei vorhanden: Denn aktuell verlieren Händler etwa 76 Prozent der Kunden während des Bestellprozesses aufgrund der nervigen Dateneingabe.
Warum verstauben die Kundendaten der großen Finanzriesen?
Die Entwicklung einer Technologie, die das möglich macht, ist für die meisten Finanzinstitute zu aufwändig, interne Strukturen geben eine nahtlose Umsetzung nicht her. Das Münchner Startup IDEE will nun Abhilfe schaffen: Das Entwickler-Team schafft durch Public-Key-Kryptographie, Blockchain und Zero-Knowledge-Ansatz eine “echte, teilbare, regelkonforme Identitätslösung, die es Bankkunden möglich mache, ihre bereits verifizierten Daten zu nutzen”. Damit schaffte das Startup ein neues Business-Modell für Banken und eine neue Einnahmequelle, die die schmerzhaften Kosten für die teuren KYCs mehrfach kompensieren könne.
Digital Identity SDK für die Banking App
IDEE hat ein ‘Digital Identity SDK’ für iOS und Android entwickelt. Durch damit verbundene Produkte wie Instant Checkout können Banken ihren Kunden den Austausch ihrer Daten mit Anbietern mittels einfachen Entsperrens des Smartphones ermöglichen. Komplett ohne Dateneingabe und ohne Passwörter.
Für Bankkunden ermöglicht diese Lösung den sofortigen Zugang zu Services außerhalb der Finanzservices, Händler profitieren von einer höheren Konversionsrate und Banken werden zum essentiellen Bestandteil des täglichen digitalen Lebens – und monetarisieren ihren KYC.
Für die Lösung ist keine separate Registrierung notwendig. Kunden werden in der Banking App im Hintergrund mittels „Auto-Enroll“ im Hintergrund für das System freigeschaltet.”
Integration des SDK in Bank-IT-Strukturen
Um die Lösung des Startups in bestehende Apps zu integrieren, muss lediglich das Digital Identity SDK hinzugefügt, eine handvoll Funktionsaufrufe getätigt und zwei neue Routen auf dem Server implementiert werden. Die Integration ließe sich somit auf Seiten der Bank innerhalb weniger Stunden realisieren.
Auch die Integration auf Seiten der Anbieter sei schnell erledigt. IDEE bietet für gängige Shopsysteme Plug-Ins, die keinerlei Programmieraufwand benötigen. Für individuelle Shopsysteme bietet das Unternehmen JAVA und .NET Bibliotheken für die Integration.
Bei der Lösung setzt IDEE auf maximale Sicherheit. In einem Test gegen gängige OWASP-Schwachstellen erreicht die Lösung einen Wert von 4.6/5 und schneidet damit, laut eigener Aussage, weit besser ab als die Konkurrenz. Da jede Transaktion vom User mittels Multi-Faktor Autorisierung durchgeführt wird und dank der Zero-Knowledge-Architektur ist die Lösung weiterhin konform mit der Direktive PSD2 und Privatsphäre-Regulierung, wie der DSGVO. IDEEs Lösung könne bereits heute in bestehende Banking Apps integriert werden.aj
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