ARCHIV11. Dezember 2018

Pax-Bank testet den digitalen Klingelbeutel – Mobile Payment bald auch in der Kirche

Das Terminal der Pax-Bank besitzt einen NFC-Empfänger
Kann kontaktlose Karten und sogar Mobile Payment verarbeiten. Voraussetzung ist aber ein gutes WLAN.PAX-Bank

An einem Tag wie heute (zentrale Meldung war der Start von Apple Pay) wirkt die Meldung der Pax-Bank wie ein Fingerzeig: Bargeldloses Spenden in der Kirche. Gerade deshalb, bevor Apple die Vorweihnachtszeit kapert: Für Menschen die gerne Teilen & Geben gibt es nun einen elektronischen Opferstock und einem Klingelbeutel, in den ein Bargeldlos-Gerät integriert ist.

Die Pax-Bank (Website und Interview zum Thema) aus Köln bringt kon­takt­lo­ses Zah­len auch in die Kir­che. Das zeigt auch, wie weit die Di­gi­ta­li­sie­rung um sich greift. Die jetzt vor­ge­stell­te Lö­sung “Elek­tro­ni­sche Op­fer­stock” ist vor al­lem für tou­ris­tisch fre­quen­tier­te Dom- und Wall­fahrts­kir­chen ge­dacht. Auch die Kir­chen ha­ben ver­stan­den, das vie­le Be­su­cher heu­te bar­geld­los rei­sen und ja, sie ken­nen elek­tro­ni­sche Op­fer­stö­cke be­reits aus an­de­ren Ländern.

Dr. Klaus Schraudner, Vorstandsvorsitzender der Pax-Bank
Pax-Bank

Am Beispiel Klingelbeutel hingegen zeigt sich, wie unterschiedlich die Bereitschaft zur Digitalisierung ist. Der Einsatz von Klingelbeuteln wird in den Kirchen schon lange kontrovers diskutiert. Manchen stört das Geräusch von klimperndem Münzgeld beim Gottesdienst. Viele haben aber auch ein Störgefühl bei der Spende per Karte. Diese Kontroversen wollen wir mit unserem digitalen Angebot keineswegs befeuern. Doch auch die Kirchen stellen sich zunehmend der Digitalisierung und erwarten von uns als Kirchenbank entsprechende Lösungen.“

Dr. Klaus Schraudner, Vorstandsvorsitzender der Pax-Bank

Andere digitale Projekte der Pax-Bank wie die Crowdfunding-Plattform www.wo2oder3.de oder das Pax-Bank-Spendenportal hätten sich bereits erfolgreich durchgesetzt.

Klingeln? Lautlos? Die Pax-Bank ermöglicht beides

Der digitale Klingelbeutel „digi-Collect“ käme zunächst als Hybrid-Lösung zum Einsatz. Das bedeutet: An den Rand eines modern gestalteten Klingel-Körbchens wird ein Lesegerät mit NFC-Technologie integriert. Die Bezahlung erfolgt kontaktlos über die Karte oder das Smartphone mit NFC-Kennung – genau wie an der Supermarktkasse. Der Kirchenbesucher kann voreingestellte Beträge von zum Beispiel 1, 2, 5, 10 und 25 Euro wählen und braucht dazu nicht mal seine PIN. Dabei legt jede Gemeinde die Beträge individuell fest. Für die bargeldlose Zahlung in der Kirche gelten die gleichen Sicherheitsstandards wie bei anderen NFC-Terminals.

Mit dieser – übrigens geräuschlosen – Ergänzung bieten wir dem Kunden einen Vorteil und verbinden die alte mit der neuen, digitalen Welt.“

Dr. Klaus Schraudner, Vorstandsvorsitzender der Pax-Bank

Wie weit sie sich durchsetzt, hängt von der Bargeldlos-Bereitschaft der Kirchenbesucher ab. Da sind andere europäische Länder deutlich weiter. Beim digitalen Klingelbeutel liegen die Vorteile aber nicht nur auf der Seite des Spenders. Der Verwaltungs- und Wartungsaufwand der neuen Geräte sei überaus gering und keine Gemeinde halte heute noch gerne Bargeld vor. Der Grund hierfür liegt nicht nur in steigenden Einbruchszahlen.

Es gibt aber noch zwei weitere Vorteile: Erstens kann der Gottesdienstbesucher über seinen Kontoauszug auch kleinere Spenden gegenüber dem Finanzamt nachweisen, und zweitens ist die bargeldlose Spende deutlich diskreter – das ist vielen Menschen wichtig.

Voraussetzung: Funktionierendes WLAN in der Kirche

Ende des Jahres soll erst der elektronische Opferstock und Anfang 2019 der digitale Klingelbeutel bei Bedarf Einzug in die ersten Gemeinden halten. Entsprechende Kostenmodelle befinden sich derzeit in der Abschlussphase. Einzige Voraussetzung: Ein störungsfreies WLAN in der Kirche.

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