8 Cybersecurity-Trends 2019: Blick in die Glaskugel
LogRhythm Vice President und Managing Director EMEA Ross Brewer riskiert einen Blick in die Glaskugel und prognostiziert acht (sicher nicht ganz ernst gemeinte) weltweite Cybersecurity-Trends für 2019. Vom ersten Toten durch einen KFZ-Hack bis zum Hack von Trumps Smartphone …
Was zum Teil gespenstisch wirkt, ist sicher nicht ganz ernst gemeint – aber doch irgendwie möglich und teilweise gar nicht so weit hergeholt. Ob es bald 2019 auch Versicherer und Banken beschäftigt? Diese acht Vorhersagen wagt Ross Brewer für 2019:1. Eine Cyber-Attacke auf ein Auto wird jemandem das Leben kosten
Wir haben bereits gesehen, wie Hacker aus der Ferne einen Jeep auf der Landstraße zum Erliegen bringen, Sicherheitsfunktionen wie Airbags und Antiblockiersysteme deaktivieren und sich ins Bluetooth eines Autos sowie in die OnStar-Funktionen hacken. Da Autos immer vernetzter sind und sich autonomes Fahren stets weiterentwickelt, werden Hackern immer mehr Möglichkeiten geboten, erheblichen Schaden anzurichten.
2. Cybersecurity-Programme werden weiterwachsen, liegen jedoch weiterhin zu mindestens 25 Prozent hinter dem Wachstum der Talentlücke
Das Bureau of Labor Statistics rechnet mit einem Zuwachs von 28 Prozent in der Informationssicherheitsanalyse zwischen 2016 und 2026. Seit 2014 erfüllen jedoch nur 3,7 Prozent der amerikanischen Universitäten und Hochschulen die notwendigen Anforderungen, um von National Center of Academic Excellence in Cyber Defense Education Program (CAE-CDE) anerkannt zu werden. Leider erwarten wir keinen Anstieg der Anerkennungsquote, was heißt, dass das Wachstum von Cybersecurity-Programmen im nächsten Jahr zu mindestens 25 Prozent hinter der Talentlücke liegen wird.
3. Programme zur Ausbildung von IT-Experten werden wachsen, liegen jedoch weiterhin hinter dem Wachstum der Talentlücke
Auch wenn Deutschland mit den meisten MINT-Absolventen weltweit prahlen kann, gab es im April 2018 laut einer Zählung des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) insgesamt 486.000 unbesetzte Stellen in den MINT-Berufen, davon 55.000 in der ITK-Branche. Die Große Koalition plant für den ,Digitalpakt‘ eine Investition von fünf Milliarden Euro in die Bildung. Dabei geht es jedoch um eine Investition des Bundes und nicht um die Mitfinanzierung von Daueraufgaben und erfolgt erst nach der Zustimmung zur Grundgesetzänderung von Bundestag und Bundesrat.
4. Bio-Identifier werden traditionelle Passwörter überbieten
Echtheitsprüfungen, die sich Biometrik zu Nutze machen – speziell die Gesichtserkennung – werden immer beliebter. Ein Paradebeispiel: 2017 stellte Apple völlig optionale Zugangswege mit dem Release des iPhone X zur Verfügung. Apple blieb auch mit der Einführung des diesjährigen XS und XS Max bei dieser Entscheidung. Da Nutzerfreundlichkeit Top-Priorität unter den Anwendern bleibt, werden wir beobachten, dass traditionelle Passwörter an Popularität einbüßen.
5. Auf der Cloud basierende Ransomware wird einen erheblichen Teil der Unternehmensinfrastruktur gefährden
Ransomware wird weiterhin immer geschickter. Im Jahr 2019 werden wir beobachten können, wie es einen erheblichen Teil der Infrastrukturen von Unternehmen schaden wird. Die Folgen werden verheerend sein, tausende von Kunden betreffen und aufgrund fehlender SLAs und Feinteile/Geldstrafen einen schweren Gewinnverlust hervorrufen.
6. China wird Cyber-Spionage instrumentalisieren, um Märkte zu manipulieren
Cyber-Spionage ist nichts neues mehr für China – Reportergebnisse zeigen, dass deren Spionagebemühungen die Vereinigten Staaten jährlich bis zu 300 Milliarden Dollar kosten. Die United States reagierten darauf mit der Auferlegung von Importzöllen im Wert von beeindruckenden 50 Milliarden Dollar. Angesichts der ökonomischen Auswirkungen, die die Zollgebühren hervorrufen, erwarten wir, dass Cyber-Spionage von China wirksam eingesetzt wird, um sich im wachsenden Handelskrieg einen Vorteil zu verschaffen.
7. Trumps Handy wird gehackt.
Ja, wir haben das schon einmal erwähnt, jedoch muss sein unverschlüsseltes Handy, mit dem er im Kontakt zu Führern und Nationen steht, auch 2019 ein begehrtes Ziel sein. Stellen Sie sich nur vor, welche Auswirkungen es haben kann, geschweige denn was wir auf Twitter lesen werden.
8. CEOs werden im Falle von Verstößen haften
Es gibt bereits Regelungen, die Personen bei Verstößen zur Verantwortung ziehen (insbesondere CIOs). Da die Geschwindigkeit und der Schaden von Verstößen jedoch immer mehr zunehmen, glauben wir, dass wir hinsichtlich der Verantwortung der Cybersecurity eine Ausdehnung der Regelungen auf die CEO-Rolle beobachten werden.Ross Brewer, LogRhythm
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