GenoBankersPitch: Genossenschaften heben Ideen; Interview Marian Fromm, Innovationsmanager DG Verlag
Der DG Verlag in Wiesbaden ist als Medien-, Handels- und Systemhaus ein zentraler Dienstleister der Genossenschaftlichen FinanzGruppe. Dort hat man erkannt, dass in der Genossenschaftlichen FinanzGruppe mit 150.000 Mitarbeitern ein enormes Potenzial an guten Ideen steckt. Um dieses Potenzial zur Entfaltung zu bringen, veranstaltet das Unternehmen den GenoBankersPitch (Website). Rudolf Linsenbarth berichtet zum Wettbewerb und sprach mit Marian Fromm, Innovationsmanager beim DG Verlag über die Hintergründe.
von Rudolf Linsenbarth
Der GenoBankersPitch soll der Ideenwettbewerb für alle Mitarbeiter der genossenschaftlichen FinanzGruppe werden. Das Ziel ist, das Ideenpotenzial von mehr als 146.000 Beschäftigten zu nutzen und Neues möglich zu machen. Bei diesem Ideenwettbewerb prämiert der DG Verlag neue Ideen, die: 1. die Kraft haben, die Genossenschaftliche Gruppe voranzubringen,2. oder das Potenzial haben, ein Problem zu lösen, das viele Banken haben,
3. kurz- bis mittelfristig umsetzbar sind,
4. neuartig und innovativ sind.
Eine Besonderheit des Wettbewerbs ist, dass er dort beginnt, wo viele andere Wettbewerbe aufhören – bei der Umsetzung. Alle Gewinner-Ideen werden in den Innovationsprozess des DG Verlags übernommen, auf Zukunftsfähigkeit getestet und bei Eignung zugunsten aller genossenschaftlichen Banken umgesetzt.
Mitmachen kann jeder Mitarbeiter der Genossenschaftlichen FinanzGruppe. Das umfasst neben den Volks- und Raiffeisenbanken z.B. auch die apoBank, PSD und Sparda Banken. Die Teilnahme ist einfach: Idee einsenden, Vorauswahl durchlaufen, live vor einer Jury pitchen und gewinnen. Fertig.
Der Gewinn: Die Ideengeber erhalten für jede Gewinneridee 2.000 €. Bei Interesse können die Gewinner zudem an Reviews, Research-Maßnahmen und der Pilotierung teilnehmen. Bei erfolgreicher Marktplatzierung erhält die Bank eine angemessene Beteiligung am Erfolg, die der DG Verlag individuell ausgestaltet.
Die Bewerbung erfolgt anhand eines Ideen-Steckbriefs, den die Teilnehmer von der Webseite www.GenoBankersPitch.de herunterladen und ihre Ideen an Hand der vorgesehenen Kategorien
1. Ideenbeschreibung
2. Reifegrad der Idee (von Ideenskizze bis fertiges Produkt als Auswahl)
3. Problem und Lösung
4. Zielgruppe
5. Kundennutzen
6. Kontaktkanäle
7. Marktpotenzial
8. Wettbewerb
9. Benötigte Ressourcen zur Umsetzung
beschreiben können.
Einsendeschluss ist der 10. Oktober 2018. Weitere Informationen hier auf der Website vom GenoBankersPitch. Jede eingereichte Idee wird vom DG Verlag sorgfältig geprüft. Nach dem 10. Oktober 2018 erfolgt eine Vorauswahl. Die Ideengeber der 10 besten Einreichungen erhalten eine Einladung zum Pitch am 08. November 2018. Veranstaltungsort ist der Innovation Space des DG Verlags in der Wuth’schen Brauerei in Wiesbaden. Auch Gäste sind willkommen.
GenoBankersPitch: Fragen an Marian Fromm, Innovationsmanager beim DG Verlag
Herr Fromm, was sind die Ziele von GenoBankersPitch?
GenoBankersPitch ist ein Wettbewerb für Ideen in unterschiedlichen Reifegraden – von der Ideenskizze bis zu fertigen Produkten. Mit dem GenoBankersPitch nimmt der DG Verlag seine Rolle in der Genossenschaftlichen FinanzGruppe als „Enabler“ und Möglichmacher wahr.GenoBankersPitch richtet sich nur an Mitarbeiter der genossenschaftlichen Finanzgruppe, weshalb diese Beschränkung und damit z.B. auch der Ausschluss von externen Startups?
Warum sollte eine Genossenschaftsbank dabei mitmachen?
Aus vielen Gesprächen mit Banken haben wir gelernt, wie groß das Ideenpotenzial bei den genossenschaftlichen Banken ist. Oft können diese Ideen von einem Institut allein jedoch nicht realisiert werden. Hier kommt der GenoBankersPitch ins Spiel. Dazu kommt aber auch die Motivation der eigenen Mitarbeiter, die erkennen, dass ihre eigene Idee zählt und sie etwas bewegen können! Nicht zuletzt erhalten erfolgreiche Ideen bei Marktplatzierung eine angemessene Erfolgsbeteiligung.
Welche Motivation gibt es für die Mitarbeiter sich einzubringen?
Da wäre zunächst die monetäre Honorierung. Hinzu kommt bei vielen die Freude am Mitgestalten und der Wunsch, Einfluss zu nehmen. Wir wissen, dass zurzeit viele genossenschaftliche Banken die Kreativität ihrer Mitarbeiter fördern und Innovationsteams gründen. Der GenoBankersPitch kann diese Aktivitäten in der Banken unterstützen.
Das Besondere an GenoBankersPitch ist, dass der DG Verlag die Umsetzung übernimmt und daher Produktideen gesucht werden, die zur „DNA“ des DG Verlages passen.
Können Sie dafür Beispiele nennen?
Die Stärke der Genossenschaftlichen FinanzGruppe liegt darin, dass Kunden genossenschaftlicher Banken von den Kernkompetenzen vieler Partner im Hintergrund profitieren. Der DG Verlag ist in seiner Umsetzerrolle beispielsweise der Partner für Banken bei der Konzeption und Ausstattung neuer, innovativer Filialkonzepte. Dagegen wäre es wenig sinnvoll, wenn der DG Verlag sich mit Software zur Bankensteuerung beschäftigen würde. Diese Expertise und Erfahrung bringen andere Partner ein.
GenoBankersPitch will sich über die Umsetzung der Gewinnervorschläge von artverwandten Formaten differenzieren. Sie sagen dort wird die Umsetzung oft vernachlässigt. Was bedeutet das jetzt konkret?
Viele Formate honorieren gute Ideen oder bringen Prototypen hervor. Die Verwirklichung bleibt oft nur den wenigsten Ideen vorbehalten. Viele Ideen und Prototypen werden jedoch nicht weiterverfolgt. Das wollen wir mit dem GenoBankersPitch vermeiden, indem wir diese Ideen in unseren Innovationsprozess aufnehmen
Wird der GenoBankersPitch eine einmalige Veranstaltung sein?
Der aktuelle GenoBankersPitch ist unsere Pilot-Kampagne. Wenn sich das Format bewährt, dann soll der Wettbewerb ab 2019 zweimal pro Jahr stattfinden.
Herr Fromm, vielen Dank für das Interview.Rudolf Linsenbarth
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