FINTECH27. Juli 2018

Infinitec: Modul-Baukasten verwandele beliebige Un­ter­neh­men in vertikale Banken

Die Infinitec-Website ist noch sehr rudimentär
FinLeap

Tel­cos, Re­stau­rant-Ket­ten, Rei­se­ver­an­stal­ter könnten bald zu vertikalen Banken werden – mit Onboarding, Konto, Tagesgeld, Kreditvergabe und allem was so dazu gehört. Das ist der Plan von FinLeap – dort nennt man es “kontextuelles Finanzwesen” und bietet dazu die technische Plattform “Finreach”(B2B2C) und jetzt neu “Infinitec” (B2B2B) an. Die neue Infinitec-Plattform basiere auf White-Label-Modulen, die auch Banken und Versicherern angeboten werden, die schneller digitalisieren wollen.

Die neue Banking-Plattform “Infinitec Solutions” (Website) von FinLeap ermögliche es, Paket- und Komplettlösungen mit FinTechs, Finanzprodukten und Mehrwertservices wie mit in einem Baukasten zu einem digitalen Finanzunternehmen zusammenzustellen, versprechen die Berliner. Der Technologieanbieter biete drei Zugangswege: API, HBCI/EBICs und per Backoffice, damit sich beliebige Unternehmen Finanzdienste bauen können. FinLeap bündelt nun ‘mit den jeweiligen Branchenführern passende, aufeinander abgestimmte Finanzprodukte und FinTech-Angebote zu neuartigen Allfinanz-Lösungen’.

FinLeap

FinLeap fokussiert sich schon seit einiger Zeit auf B2B- und B2B2X-Ansätze. Wir sehen eine Zukunft, in der Kunden – ob privat oder geschäftlich – für ihre Finanzverwaltung ein ganzheitliches, kontextuelles Management erwarten. Im Kontext bedeutet hierbei etwa die Lebenssituation, die Spezifika einer Branche, der regionale Kontext oder auch der eines Geschäftsvorfalls.”

Ramin Niroumand, CEO FinLeap

Pakete auch für digitalisierungswillige Banken und Versicherer

Die neue Lösung sei aber nicht nur für herkömmliche Unternehmen gedacht, sondern sie soll es auch Banken und Versicherern ermöglichen, schnell neue FinTech-Lösungen zu integrieren. Vor allem, wenn die Digitalisierung hakt, weil entweder die technischen Möglichkeiten nicht vorhanden sind oder es an Fachkräften mangelt, die die Ideen in die Realität übertragen könnten.

Digitale Allfinanz-Unternehmen in relevanten Märkten

“Mit dem Company-Building-Team von FinLeap, den bestehenden technologischen Lösungen der sich im Portfolio befindenden Unternehmen und unseren beiden Plattformen lässt sich dank modernster API-Technologie eine hohe Geschwindigkeit im Build-Prozess auch bei sehr komplexen Unternehmen erreichen,” sagt Niroumand.

Thampapon1/bigstock.com

FinLeap hat aktuell zwei Plattformen “Infinitec” und “FinReach” – beide basieren auf einer modularen API-Architektur. Damit könne man in kurzer Zeit nicht nur Portfolio-Unternehmen, sondern auch Banken und FinTechs anschließen. Parallel arbeite das Unternehmen an einem SDK für Entwickler, so dass z. B. Banken selber eigene Module für die  Plattformen entwickeln können.

Die Integration in bestehende IT-Landschaften von Banken kann über drei verschiedene Wege erfolgen: eine tiefe Integration über APIs, offene Standards wie HBCI, EBICs & Co. sowie über eine “Human-API”, ein Backoffice, das sich in manuelle Prozesse integriert und dann in eine “echte” technische Integration überführt werden kann, sobald die dahinter liegenden Produkte skalieren. Gerade mit dem letzteren Ansatz ließen sich die beiden Plattformen als “Innovations- und Experimentierplattformen” nutzen, um Kundenbedarfe schnell zu erkunden.

Die Plattformen basieren im Kern auf einem Integrationsdatenlayer der einen vollständigen Blick auf alle Kundendaten ermöglicht. Zudem sei FinLeap gerade im Prozess, um eine PSD2 Lizenz zu erlangen, dass sie unterschiedlichste Deliverymodelle ermöglichen können.aj

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