Bargeldlos bezahlen: Mit iZettle können Straßenmusiker in London NFC-Payment anbieten
Wenn alle bargeldlos bezahlen, bleiben bestimmte Zahlungen und Zielgruppen auf der Strecke, ist ein beliebtes Argument, wenn es um bargeldloses Bezahlen und die Abschaffung des Bargelds geht. Der Bettler am Straßenrand oder der Musiker in der Fußgängerzone habe schließlich kein Lesegerät, mit dem man ihm einen kleinen Geldbetrag zukommen lassen könne. Doch das könnte sich bald ändern. In London wird ein System erprobt, mit dem Straßenmusiker bald kontaktlos mit Karte oder Smartphone bezahlt werden können. Das kann – nach einer kleinen Eingewöhnung – sogar dazu beitragen, dass sie letztendlich mehr Geld einnehmen.
Das schwedische Unternehmen iZettle, das demnächst zum Paypal-Konzern gehören wird, nachdem der Konzern es für 2,2 Mrd. US-Dollar übernehmen will, testet in London in den nächsten Monaten mit Straßenmuskern eine Technik, die es den Musikern mit einem Lesegerät ermöglichen soll, schnell und einfach Zahlungen von Passanten im Vorbeigehen anzunehmen, ohne dass der Musiker oder Künstler seine Darbietung unterbrechen muss.Das Lesegerät lässt sich laut einer Sky-News-Meldung auf einen festen Betrag einstellen, so dass Passanten mit minimalem Aufwand über eine Kontaktlos-Karte mit NFC-Chip oder ein NFC-fähiges Smartphone den vorgegebenen Betrag zahlen können. Das altbekannte „haste mal’n Euro“ lässt sich auf diese Weise leicht umsetzen – wer mehr als den vorgesehenen Betrag spenden will, zahlt dabei einfach mehrfach. Die hierfür nötige Technik soll den Künstlern in den kommenden Monaten zugänglich gemacht werden.
Straßenmusiker hatten mit der iZettle-Technik mehr Geld in der Kasse
Hinter dem Projekt steht unter anderem Londons Bürgermeister, der die Musiker mit zeitgemäßer Technik unterstützen wolle. Dank der neuen Initiative könnten die Londoner jetzt aufstrebende Musiker unterstützen und ihre Wertschätzung gegenüber den talentierten Straßenmusikern zeigen. Zur Vorstellung des Projekts spielte in London der Musiker Passenger, der selbst als Straßenmusiker angefangen hat. Einige Musiker, die das System bereits getestet haben, berichten, sie hätten am Ende des Tages sogar mehr in der Kasse als sonst. Auch wenn hier vielleicht noch der Reiz des Neuen dahinter steht, kann das schon sein. Schließlich müssen Passanten nicht mehr nach passenden Münzen suchen.
Ob sich eine solche Technik durchsetzt, ist dagegen unklar. Schließlich muss das Verhalten durch die Bevölkerung erst gelernt werden und viele Konsumenten nutzen ihre Mobile-Payment-Lösungen, etwa auf NFC-Basis, ja nicht einmal zum Einkaufen. Auch dürften gerade in Deutschland viele Passanten Angst haben, durch die Technik betrogen zu werden. Der Case zeigt aber, wohin die Reise bei kontaktlosem Bezahlen gehen kann: Gerade bei kleineren Beträgen, noch dazu wenn es immer dieselben sind wie beispielsweise bei einer Eintrittskarte oder an Garderoben oder Zugangskontrollen zu öffentlichen Toiletten, bietet die kontaktlose Technik eine echte Vereinfachung. Wichtig wird allerdings noch die Frage sein, wie hoch die Gebühren sind, die im Praxisbetrieb für eine Transaktion anfallen. Gerade hier lag in der Vergangenheit ein Grund, warum sich diese Payment-Lösungen für kleinere Beträge nicht rechneten. tw
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