DK-Pilotprojekt mit der VR-Bank: Kontaktlos Terminal ohne PIN-Pad – Schnell Zahlen im Schnellimbiss
CardProcess wird wohl der erste Netzbetreiber sein, der Transaktionen an Terminals ohne PIN-Pad mit kontaktlos-girocard verarbeiten kann. Das Kompetenzzentrum der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken nimmt an dem Pilotprojekt „Terminal ohne PIN-Pad“ (TOPP) der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) teil. Der Pilotkunde, ein Schnellimbiss in Bad Hersfeld, bedient seine Kunden nun – wie es heißt – „doppelt schnell“.
Mit dem Pilotprojekt prüft die Deutsche Kreditwirtschaft, inwieweit bei Händlern und Dienstleistern mit durchschnittlichen Warenkorbwerten bis 25 Euro die PIN-Pad-Eingabe bei kontaktlosem girocard-Einsatz entfallen kann. Bisher verfügte ein Zahlungsterminal (auch für kontaktlose Zahlungen mit girocard) immer über einen kontaktbehafteten Chipkartenleser und ein numerisches Eingabefeld. Bei kontaktlosen Zahlungen ohne PIN könne künftig (mit engen Grenzen) auf Chipkartenleser und Eingabefeld verzichten werden, da die Transaktionen ausschließlich über die kontaktlose Schnittstelle zwischen Karten oder zukünftig auch dem Smartphone und dem Kontaktlos-Leser durchgeführt werden.Die Bezahlung mit kontaktloser girocard ohne PIN-Eingabe erfolge zweimal so schnell, wie das Bezahlen mit Bargeld – sagt eine GfK-Studie im Auftrag der EURO Kartensysteme (April/Mai 2017). So habe die Studie auch gezeigt, dass die Mehrheit aller girocard-Nutzer (56 Prozent) das Angebot nutzen möchten, bargeldlos an Automaten zu bezahlen. Zum anderen forderten auch Automatenbetreiber eine Lösung, um girocard-Zahlungen an Automaten zu akzeptieren. Sie erhöhen nun durch den Einsatz von TOPP ihre Endkundenreichweite, steigern ihre Verfügbarkeit und profitieren von reduzierten Bargeldkosten.
Mit der Abwicklung von Transaktionen bis 25 Euro mit der kontaktlosen girocard an Terminals ohne PIN-Pad eröffnen wir ganz neuen Marktsegmenten den Zugang zum bargeldlosen Zahlungsverkehr. Nicht nur für Bäckerei, Imbiss, Kiosk & Co. ergeben sich bei erfolgreicher Abwicklung des Pilotprojektes weitere Einsatzfelder für bargeldlose Zahlungslösungen.“
Carlos Gómez-Sáez, Vorsitzender der Geschäftsführung CardProcess.Es gebe bereits zahlreiche Branchen, wie beispielsweise die Automaten- und Vendingbranche, die auf diese Lösung gewartet haben, um neue Geschäftsmodelle umsetzen zu können.
Der Haken: 25 Euro oder fünf mal Kontaktlos
Die Zahlung per Kontaktlos-Terminal kann aber nur funktionieren, wenn kein Betrag über 25 Euro – oder keine fünf kontaktlos-Transaktionen stattgefunden haben. Denn sonst wird das Terminal die Zahlung verweigern müssen und der Kunde muss sich nach einem anderen Zahlungsweg umsehen (andere Karte, andere Kasse oder im schlimmsten Fall ohne Ware gehen). Wie oft das dann in der Praxis vorkommt, soll ebenfalls das Pilotprojekt herausfinden – man geht aber derzeit von einer äußerst niedrigen Quote aus.
Projektverlauf und Zielsetzung
Im Januar 2018 haben die ersten Terminalhersteller (CCV und Feig Electronic) sowie Netzbetreiber (BS PAYONE und CardProcess) eine Betriebserlaubnis im Rahmen des Pilotprojekts erhalten. Aktuell werden Akzeptanzstellen der Teilnehmer mit den neuen Terminals ausgestattet. So sei eben (wie oben schon erwähnt) die erste Installation eines TOPP beim Imbiss „Die Wurst“ in Bad Hersfeld seit Anfang Februar im Einsatz. Die ersten Transaktionen seien reibungslos verlaufen.
Das Terminal ohne PIN-Pad ist eine gute Ergänzung beim Kassieren. Es ist schnell, sauber und hygienisch. Und auch bei den Kunden kommt das gut an – schon jetzt zahlen immer mehr kontaktlos mit ihrer girocard.“
Ralph Salzmann, Betreiber des Imbisses ‘Die Wurst’
Ziel des Pilotprojekts ist es, praktische Erfahrungen zur Nutzung von Terminals ohne PIN-Pad in verschiedenen Einsatzbereichen zu sammeln. Denkbar sei auch die Nutzung der Automatenbranche, z. B. bei Schließfächern, Stromtankstellen, Autowaschanlagen und öffentlichen Toiletten, aber auch bei mobilen Händlern.
Die Ergebnisse werden in die spätere Entscheidung der Deutschen Kreditwirtschaft über einen Regelbetrieb einfließen und dienen den Projektteilnehmern in der Folge als Entscheidungsgrundlage.aj
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