Überraschend: Deutsche sehen in KI-Systemen eher eine Chance – bei Finanzthemen fallen sie aber durch
77 Prozent glauben, dass künstliche Intelligenz den Alltag erleichtern wird, zeigt die Umfrage “Bevölkerungsbefragung: Künstliche Intelligenz 2017” von PwC. 58 Prozent hoffen auf eine Lösung des Fachkräftemangels, befürchten aber auch den Verlust von Arbeitsplätzen. Letztlich werden die positiven Effekte von künstlicher Intelligenz deutlich überwiegen – denken die Deutschen.
Die Mehrheit der Deutschen sieht in der rasanten Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI/ AI/ kognitive Systeme) eher eine Chance als eine Bedrohung. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle repräsentative Umfrage von PwC unter gut 1.000 Bundesbürgern. Allerdings: Nur 17 Prozent würden Banking und Finanzplanung von einem KI-Bot erledigen lassen (schlecht für Robo-Advice) und sogar nur 13 Prozent würden Anlagetipps für die Altersversorgung einem KI-Robot übergeben. So stimmen 77 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass künstliche Intelligenz den Menschen helfen wird, ihren Alltag besser zu organisieren. 72 Prozent hegen zudem die Hoffnung, sich dadurch „auf wichtigere Dinge im Leben“ konzentrieren zu können.Zugleich räumen allerdings 51 Prozent ein, dass ihnen die Entwicklung ein Stück weit auch Angst mache. Dieser Zwiespalt zeigt sich besonders, wenn es um mögliche Konsequenzen für den Arbeitsmarkt geht: So erhoffen sich einerseits 58 Prozent der Befragten von künstlicher Intelligenz eine Lösung für den drohenden Fachkräftemangel.
Andererseits befürchten allerdings auch viele Bundesbürger, dass durch den Einsatz von KI Jobs verlorengehen könnten. So trifft die Aussage „Die künstliche Intelligenz wird mehr Arbeitsplätze schaffen als vernichten“ nur bei 35 Prozent auf Zustimmung.Der Aufstieg der künstlichen Intelligenz bedeutet eine Zäsur, vergleichbar mit der Industrialisierung oder der IT-Revolution. Insofern ist das Unbehagen, das sich in unserer Umfrage zeigt, sehr gut nachvollziehbar. Darum ist es ein gutes Signal, dass die meisten Deutschen die Fortschritte bei der künstlichen Intelligenz eben doch gutheißen.“
Susanne Arnoldy, Partnerin und Technology Roadmap Leader bei PwC Deutschland
Tatsächlich bestreiten nur zwölf Prozent der Befragten den Nutzen von künstlicher Intelligenz ganz generell. Dagegen bejahen 49 Prozent die Aussage, dass intelligente Software oder lernfähige Roboter dazu beitragen könnten, sozial Schwächeren Zugang zu Bereichen zu ermöglichen, die sie sich bislang nicht leisten können – etwa juristische Dienstleistungen, Finanzberatung oder Nachhilfe für die Kinder. Ebenfalls 49 Prozent halten die künstliche Intelligenz für ein mögliches Instrument gegen Cyber-Kriminalität.
Lediglich 15 Prozent lehnen die Hilfe durch künstliche Intelligenz in alltäglichen Dingen grundsätzlich ab.”
Bemerkenswert ist, dass bloß sechs Prozent der Deutschen noch nie etwas von künstlicher Intelligenz gehört haben. Allerdings trauen sich auch nur 33 Prozent zu, den Begriff zu erklären. Die große Mehrheit (61 Prozent) sagt dagegen, sie würden zwar das Stichwort kennen, könnten es aber nicht genau definieren.
Die Studie stellt PwC kostenfrei und ohne Adressabfrage hier zum Download bereit.aj
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