Open APIs/Banking: Wandel bei Finanzdienstleistern – SWIFT Institute zu offenen Programmierschnittstellen
Das SWIFT Institute hat ein neues Arbeitspapier zum Thema „Open Banking” veröffentlicht, in dem die möglichen Auswirkungen der Einführung offener Anwendungs-Programmierschnittstellen (Application Programming Interfaces – APIs) in der Finanzdienstleistungsindustrie untersucht werden.
Der Einsatz offener APIs verspricht sowohl neue Leistungen und Verbesserungen für Endkunden zu schaffen als auch die Fähigkeiten und die Kreativität zu nutzen, die Dritte zum Spektrum der Finanzdienstleistungen beitragen können. Das Whitepaper „The API Economy and Digital Transformation in Financial Services: The case of Open Banking” von Markos Zachariadis und Pinar Ozcan der Warwick Business School an der Universität von Warwick zielt darauf ab, sowohl Finanzinstitutionen, FinTech-Startups und Technologie-Unternehmen als auch Regulatoren eine gleichermaßen aufschlussreiche Quelle zu bieten.Der Untersuchung zufolge wird von der überarbeiteten Zahlungsdienste-Richtlinie der EU (Payment Services Directive – PSD2) eine weitere Öffnung des europäischen Zahlungsmarktes und die Stärkung des Wettbewerbs vor allem im Bereich Zahlungsverkehr erwartet. Die britische Regierung hatte im Bestreben, eine Initiative für den Datenaustausch und offene Daten im Bankgeschäft in Gang zu bringen, im Jahr 2015 die Schaffung der „Open Banking Working Group“ (OBWG) gefordert. Diese Arbeitsgruppe – eine Gemeinschaft von Bank-, „Open Data”- und FinTech-Experten – strebt an, ein Regelwerk zur Einführung eines „Open API“-Standards im gesamten Bankgeschäft zu entwickeln und zu erforschen, welche Auswirkungen „Open Banking“ für Verbraucher, Regulatoren und die Finanzindustrie haben wird. Zielsetzung dieses Arbeitspapiers des SWIFT Institute ist es, das Nachdenken über einige der wichtigsten Anforderungen und Möglichkeiten zu fördern, die mit dem Einsatz offener APIs zusammenhängen.
Die Studie untersucht zunächst die wichtigsten Theorien hinter der Schaffung neuer Organisationsstrukturen und Geschäftsmodelle im digitalen Zeitalter, um Auswirkungen durch die Einführung offener APIs besser vorhersagen zu können. Im Folgenden stellt das Papier die Ergebnisse der Untersuchung sowohl der entscheidenden Anforderungen als auch der Chancen vor, die offene APIs für den Bankensektor in Großbritannien und in der EU nach Einführung der regulatorischen OBWG- und PSD2-Regelwerke bereithalten.
Offene APIs bieten ein hervorragendes Beispiel dafür, wie aktiv Banken heute an der Innovation und Evolution im Finanzdienstleistungswesen beteiligt sind. Das Aufkommen von offenen APIs bedeutet allerdings, dass Organisation und Struktur des Finanzdienstleistungsmodells ganz anders aussehen werden, als wir es bisher traditionell gewohnt sind.”
Peter Ware, Leiter des SWIFT Institute
Das nun veröffentlichte Papier zeige auf, wie größere Institutionen nicht nur mit unvermeidlichen Herausforderungen fertig werden, sondern auch eine aktive Rolle bei der Verminderung von Unsicherheiten spielen können, um sich die Vorteile des ‚First Mover‘ im Markt zu sichern.
Das Forschungsprojekt wurde dem SWIFT Institute ursprünglich von NatWest vorgeschlagen. Marion King, Director of Payments bei NatWest, sagte: “Open Banking und die Entwicklung von API-Ökosystemen sind spannende Initiativen, mit denen man Kunden zur Nutzung neuer Produkte und Services verhelfen kann, die das Management ihrer Finanzen verbessern. Wir hören auf unsere Kunden und wissen, dass sie einfache, sichere und sachdienliche Services brauchen. Nur wenn Open Banking und APIs in Verbindung mithilfe der in diesem Papier erforschten Strategien umgesetzt werden, können Anbieter die innovativen Produkte und Services liefern, die unsere Kunden erwarten.”
Mit diesem Bericht hat uns das SWIFT Institute die Möglichkeit gegeben, eine Studie durchzuführen, um erste Ausblicke auf die digitale Transformation in den Sektoren des europäischen und britischen Bankgeschäfts im Zusammenhang mit den jüngsten regulatorischen Neuordnungen zu gewinnen.”
Markos Zachariadis, Warwick Business School/ Universität WarwickProfessor Pinar Ozcan fügte hinzu: „Wir freuen uns, das wir solch ein Forschungsprojekt an der Warwick Business School ins Leben rufen konnten. Und wir sind gespannt darauf, bei der weiteren Erforschung des sich wandelnden Umfeldes – in Zusammenarbeit mit der Bankenbranche und den Entscheidungsträgern – noch weit über die bisherigen Erkenntnisse hinauszukommen.”
Das Whitepaper „The API Economy and Digital Transformation in Financial Services: The case of Open Banking” kann kostenfrei hier heruntergeladen werden.aj
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