Studie: Deutsche sind offen für neue Technologien, haben aber Sicherheitsbedenken
Künftige „Megatrends“ verändern langfristig wohl alle Bereiche unserer Gesellschaft. Die deutschen Verbraucher sind durchaus schon offen für neue Technologien – zum Beispiel beim Thema Sicherheit. Für viele resultieren daraus aber auch Sicherheitsbedenken und mitunter die Angst, durch den technologischen Fortschritt den eigenen Arbeitsplatz zu verlieren. Der technologische Fortschritt macht einige von ihnen zu Skeptikern oder Verängstigten.
Wie Unternehmen diese identifizieren und vom technologischen Wandel überzeugen können, zeigt die aktuelle Studie „Megatrends – Die Zweifler erreichen“ des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov, die gemeinsam mit dem Trendforschungsinstitut TRENDONE durchgeführt wurde.Megatrends
Fünf Trends, die das Leben der Menschen in den nächsten Jahren grundsätzlich verändern werden, sind laut TRENDONE der 3D-Drucker für Zuhause, das komplexe Thema Computersicherheit und Datenschutz, Künstliche Intelligenz (K), phygitale Produkte (das Aufeinandertreffen von Digital und Realität) sowie intelligente persönliche Assistenten wie Siri, Alexa & Co.
Doch wollen die Leute diese Entwicklungen überhaupt? Rund die Hälfte der Befragten oder mehr können sich zum Beispiel digitale Assistenten als nützlich vorstellen, etwa zur Organisation von Terminen, als Unterstützung am Arbeitsplatz oder Hilfe im Haushalt.
Die Technologien existieren bereits, die Weiterentwicklung geht rasant voran. Jetzt ist der Blick zum Nutzer wichtig, um einschätzen zu können, was am Markt bestehen wird und die Bedürfnisse und Ängste in der Kommunikation, aber vor allem in der Weiterentwicklung der Produkte und Services zu berücksichtigen.”
Bianca Stockreiter, Innovation Analyst bei TRENDONE
Skeptiker
Personen, die neuen Technologien skeptisch gegenüberstehen, sind typischerweise älter als 55 Jahre, weiblich, verfügen bereits häufig über Enkelkinder und besitzen kein eigenes Wohneigentum. Ihre größte Sorge ist, dass die neuen Technologien zu sehr in ihre Privatsphäre eindringen.
Der Skepsis kann allerdings durch eine Spezifikation des Nutzens begegnet werden. Geht es beispielsweise um digitale persönliche Assistenten, haben 67 Prozent der über 55-jährigen Frauen Sicherheitsbedenken bei der Nutzung solcher Technologien. Gleichzeitig sehen aber 52 Prozent einen Fingerabdruckscan und 28 Prozent die Augenerkennung (Iris Scan) als sinnvolle Sicherheitsabfrage für den sichereren Zugriff auf Bankkonten.
Ihre Bedenken zu berücksichtigen und eine passende Lösung zu finden, kann die Skepsis dieser Zielgruppe reduzieren. Dass diese Gruppe neuen Technologien skeptisch gegenübersteht, bedeutet nicht, dass sie gleichzeitig uninteressiert ist.”
Markus Braun, Head of Business Unit Reports bei YouGov
So würde jede zweite Frau über 55 Jahren den Assistenten zur Planung von Terminen nutzen und mehr als jede Dritte zur Organisation von Urlaubsreisen.
Doch die Angst vor dem Unbekannten sitzt generell recht tief. Die Frage danach, wer sich auf die Zukunft freut, wenn digitale Assistenten eine Hauptrolle im Leben der Menschen spielen werden, wird sehr kritisch betrachtet. Nur ein Fünftel sieht das eher positiv, die Hälfte findet das gar nicht gut und ein Drittel der Befragten ist dazu unentschieden. Viele haben Angst vor einem Kontrollverlust durch digitale Assistenten. Manch andere Technologien wie 3D-Drucker werden als unnötig angesehen, weil fast die Hälfte nicht weiß, was sie damit machen sollte.
Verängstigte
Neben den Skeptikern identifiziert der Report auch noch die Gruppe der Verängstigten: Sie eint die Angst, durch künstliche Intelligenz ihren Job zu verlieren. Etwa jeder Fünfte zählt zu diesen Pessimisten. Sie sind eher männlich, zwischen 25 und 34 Jahren alt und verheiratet. Diese Personengruppe lässt sich nach Studienaussage besser über Außenwerbung ansprechen, etwa an Bahnstationen oder innerhalb öffentlicher Verkehrsmittel.
Während viele aufkommende Trends sich in der Bevölkerung durchsetzen, erzeugen andere wiederum zumindest in bestimmten Altersgruppen eher das Gefühl von Gleichgültigkeit. Ein gutes Beispiel ist hier der 3D-Drucker, bei dem 44 Prozent der Deutschen nicht wissen, was sie mit ihm anfangen sollten. 70 Prozent der 18 bis 24 Jährigen haben hingegen schon eine Idee, was sie damit produzieren könnten.
Zur Studie
Die Studie basiert auf der rund 100.000 Datenpunkte umfassenden YouGov-Datenbank, für die im Jahresverlauf 60.000 Deutsche kontinuierlich repräsentativ befragt werden. Die intelligente Vernetzung der Daten ermöglicht eine besonders detaillierte Analyse des Konsumentenverhaltens. Kombiniert wurde die Analyse mit einer zusätzlichen bevölkerungsrepräsentativen Befragung von 2.038 Personen ab 18 Jahren aus dem März 2017. Der vollständige Report steht nach Eingabe von Kontaktdaten hier kostenfrei zur Verfügung.pp
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