comdirect Jugendstudie: Nur 25 % der Digital Natives nutzen das Smartphone für Bankgeschäfte!
Geld ist bei der deutschen Jugend ein Tabuthema – noch weniger als über ihre Finanzen sprechen junge Erwachsene nur über Krankheiten. Das ist das Ergebnis der bevölkerungsrepräsentativen comdirect Jugendstudie zum Thema „Geld und Geldanlagen“ (exclusiv bei IT Finanzmagazin zum herunterladen). So gaben lediglich 43 Prozent der Befragten zwischen 16 und 25 Jahren an, dass sie mit ihrer Clique gerne über Finanzthemen reden. Noch überraschender: Nur jeder Vierte benutzt sein Smartphone fürs Banking!
Finanzen liegen bei Jugendlichen als Gesprächsthema weit hinten auf der Beliebtheitsskala – gemeinsam mit Krankheiten, über die nur 34 Prozent der Jugendlichen gerne sprechen. Zum Vergleich: Über ihren Urlaub tauschen sich 92 Prozent der unter 25-Jährigen gerne aus und selbst die Schule oder der Beruf werden im Freundeskreis weitaus lieber thematisiert. Hier sind es 83 Prozent der Befragten, die angaben, gerne darüber zu reden. Weitere beliebte Gesprächsthemen sind Sport (69 Prozent), Mode (64 Prozent) sowie Sex und Beziehungen (62 Prozent).Über Geld spricht man offenbar nicht. Hierzulande ist das Realität, es verwundert also nicht, dass Jugendliche – wie auch schon ihre Eltern – nicht gerne über Finanzen reden. Dabei ist es sehr wichtig, sich über dieses Thema regelmäßig auszutauschen. Da Finanzbildung ja auch nur in geringem Umfang von außen kommt, muss sie im Gespräch gelebt werden.“
Arno Walter, CEO von comdirectEin weiteres Ergebnis der Studie zeigt, dass Finanzthemen bei jungen Männern deutlich beliebter sind, als bei jungen Frauen. Rund die Hälfte (52 Prozent) der männlichen Jugendlichen spricht gerne über Geld und Anlagethemen. Bei den weiblichen Youngsters sind es nur 33 Prozent – womit Frauen unter 25 Jahren über nichts so wenig sprechen, wie über Finanzen. Bei den Männern kommen hingegen Gespräche über Familienangelegenheiten (43 Prozent), Promi-Klatsch und Tratsch (40 Prozent) sowie Krankheiten (32 Prozent) deutlich seltener vor als ein Plausch über Geld und Co.
Danach gefragt, wo sie sich denn über Geldanlagen informieren, ist bei vielen jungen Menschen der persönliche Besuch in der Filiale die erste Wahl (42 Prozent). Obwohl für drei Viertel der Jugendlichen (75 Prozent) das Internet der beste Weg ist, um Neues zu erfahren, klammern die Digital Natives ihre Finanzen dabei aus und verzichten damit auf eine wichtige Informationsquelle. Auch die Familie steht als Finanz-Ratgeber hoch im Kurs (39 Prozent). Erst dann kommen Websites von Banken (35 Prozent) oder Finanzportale im Internet (27 Prozent).Sieben weitere Ergebnisse der Jugendstudie:
1. Im Schnitt stehen den unter 25-jährigen monatlich 320 Euro zur Verfügung. Davon wird etwa ein Drittel (33 Prozent) auf die hohe Kante gelegt.2. Beim Sparen geht es den meisten jungen Deutschen darum, sich ein finanzielles Polster anzulegen. Ein konkretes Sparziel hat dagegen nur jeder Fünfte (20 Prozent).
3. Beim Thema Finanzen zeigen die deutschen Jugendlichen große Wissenslücken. Gut ein Fünftel (22 Prozent) würde sich selbst die Note Mangelhaft oder Ungenügend geben. 4. Aber auch an deutsche Schulen werden in Sachen Finanzvermittlung schlechte Noten verteilt: Mehr als die Hälfte der 16- bis 25-jährigen (59 Prozent) gibt den Schulen hier die Note Mangelhaft oder Ungenügend.
5. Um den finanziellen Überblick nicht zu verlieren, schreibt sich jeder zweite Jugendliche (53 Prozent) seine Ein- und Ausgaben auf. Eine Finanz-App nimmt dafür etwa ein Viertel der jungen Bankkunden (27 Prozent) zur Hilfe.
6. Junge Bankkunden erledigen ihre Bankgeschäfte am liebsten online per PC oder Laptop (54 Prozent). Die Digital Natives sind aber auch mobil unterwegs: Jeder Vierte (25 Prozent) nutzt dafür sein Smartphone oder Tablet.
7. Das Thema Datensicherheit nehmen Jugendliche nicht allzu ernst: Um die Bequemlichkeit des Internets voll nutzen zu können, sind sechs von zehn jungen Erwachsenen (62 Prozent) dazu bereit, ihre Daten weiterzugeben.
Um Jugendlichen den Zugang zu Finanzen zu erleichtern, hat comdirect die MoBox-App entwickelt (wir berichteten).
Das PDF zur comdirect-Studie können Sie direkt bei uns, kostenlos und ohne Adressangabe herunterladen: comdirect Jugendstudie 2016.aj
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https://itfm.link/40102
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