Schluss mit Banking-Piraten? Französische Bankengruppe BPCE übernimmt Münchener Fidor Bank
Die „älteste FinTech-Bank der Welt“ (wir sprechen von 2014) wird von Frankreichs zweitgrößter Bankengruppe BPCE übernommen. Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Kartellamts sowie der zuständigen Aufsichtsbehörden. Im YouTube-Erklärvideo wirbt Kröner für die Übernahme.
Die Aktionärsvereinbarung sieht zwar vor, dass die Fidor-Gruppe auch in Zukunft eigenständig agiert – aber Matthias Kröner schränkt in seinem Erklär-Video (hier bei Minute 2:30) die Freiheiten deutlich ein. Dank der gestärkten Finanzbasis will die Fidor aber ihr digitales Produktangebot ausbauen wie auch europäisch stark wachsen. Hierbei fokussiere sich die Bank wie bisher auf die Kundensegmente im Retail- und KMU-Markt.fOS soll weiterentwickelt werden
Ein wesentlicher Schwerpunkt wird darüber hinaus die Weiterentwicklung des eigenentwickelten Fidor Operating Systems (fOS) sein. Diese strategische Plattform für digitales Banking wird Banken und Nicht-Banken weltweit angeboten.
„Oberste Zielsetzung der Transaktion ist natürlich die nachhaltige Stärkung der Finanzkraft unserer Gruppe“, unterstreicht Matthias Kröner, CEO der Fidor Bank AG. „Selbstverständlich bleiben wir dabei weiterhin extrem kundenzentriert, transparent und innovativ“, so Kröner. Der „Social Banking-Ansatz“ und der besondere „Fidor-Spirit“ blieben demnach „zu einhundert Prozent“ erhalten.
Matthias Kröner bleibt CEO und Shareholder
Kröner hat sich gemeinsam mit seinen Kollegen verpflichtet, mindestens über die kommenden fünf Jahre die spezifische Unternehmenskultur der Fidor-Gruppe mitzugestalten.
„Wir schließen nun endgültig die Startup-Phase ab und wandeln uns zu einem Growth-Unternehmen.“ Für dieses Wachstum sieht sich die Fidor Gruppe auch dank ihrer Partner nun optimal aufgestellt. Kröner: „Mit Telefónica Deutschland und dem ersten komplett mobilen Bankkonto ‚O2 Banking’ rollen wir den deutschen Markt auf. Dank der Groupe BPCE verfügen wir darüber hinaus jetzt über einen Partner, der zu den Top 10 Banken Europas gehört. All dies hebt die Fidor-Gruppe auf ein völlig neues Level.“
Fidor wird sowohl die nationale Marktvertiefung, die internationale Expansion als auch die technologische Entwicklung intensiv vorantreiben und das eigene Produktangebot um innovative Neuerungen massiv erweitern können. „Die Transaktion mit BPCE ist demnach nicht das Ende des Weges, sondern der Anfang. Jetzt geht es erst richtig los!“, so Matthias Kröner abschließend.
Diese Akquisition ist ein Meilenstein auf dem Weg, die digitale Transformation unserer Gruppe zu beschleunigen. Sie demonstriert unser Bekenntnis, durch technologische Innovationen einen kundenzentrierten Ansatz zu entwickeln und uns stärker im digitalen und mobilen Banking zu engagieren. Wir sind stolz und glücklich, das Fidor-Team, seine Community und seine Kunden in unserer Mitte begrüßen zu können.“
François Pérol, CEO der Groupe BPCE
Neue Chancen für die Fidor Bank?
Die Übernahme durch BPCE biete nicht nur Chancen für weitere vielversprechende Kooperationen wie jüngst mit dem O2-Banking im Rahmen der Kooperation mit Telefónica: Zu den wichtigsten Vorteilen für Fidor gehöre auch die Finanzkompetenz und substantielle Stärke der französischen Großbank. Die Groupe BPCE ist mit rund 35 Millionen Kunden und über 108.000 Mitarbeitern als Genossenschaftsbank vergleichbar mit den deutschen Volks- und Raiffeisenbanken – und damit im Kern dem Community-Gedanken der Fidor Bank AG sehr ähnlich. Die Gruppe besteht aus 18 Genossenschaftsbanken der Banque Populaire und 17 Banken der Caisses d´Epargne. Mit ihrer hohen Eigenkapitalausstattung ist die Bankengruppe der perfekte, stabile Partner für das weitere Wachstum der noch jungen Fidor Bank AG.aj
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