IT-Infrastruktur bleibt relevant für den Erfolg von Banken
2,2 Millionen Kunden, die über alle denkbaren Endgeräte die Mobile- und Webservices von ABN Amro täglich nützen, stehen nur einer Million Kunden gegenüber, die im Jahr die Filialen von ABN Amro besuchen. Johan van Hall, der COO von ABN Amro, sieht dieses Beispiel als Beleg für den branchenerschütternden digitalen Shift in seiner Branche, der erst den Anfang von mehr Agilität und neuen Ökosystemen mit Startups repräsentiert. Ein Plädoyer für Mainframe, Kognitives Banking & Security von Patricia Neumann, IBM.
von Patricia Neumann,
Vice President IBM Systems Hardware DACH
Künstliche Intelligenz, neuronale Netzwerke: Kognitives Banking
Ein Beispiel ist kognitives Banking, bei dem Banken versuchen, aus vorhandenen Daten kombiniert mit externen Quellen neue Informationen zu generieren, die ihnen bei der Pflege und Weiterentwicklung ihrer Kundenbeziehungen helfen können. Ein Weg dabei ist, jenseits klassischer Banktransaktionen vorherzusehen, was Kunden vielleicht als Nächstes vorhaben.
Kognitives Banking – vorhersehen, was Kunden vielleicht als Nächstes vorhaben.”
Dabei helfen Datenanalytik und Verhaltensmodelle, die Banken Einstiegspunkte für einen aktiven Kundendialog aufzeigen – oft sogar an Punkten, bevor Kunden es selbst wissen, was für sie als Nächstes in Frage kommt. Dabei bewegen sich Banken direkt an der Schwelle zum 1-1-Marketing und zum Aufbau einer Long-Term-Companionship – jeder Kunde ein Segment für sich. So lassen sich Umsätze steigern durch intelligente Multikanalstrategien und Kunden gewinnen durch angeflanschte, neue Services.
Im Zahlungsverkehr wiederum können neue Bezahlmodelle quer über alle Bezahltypen ebenfalls die Kundenerwartungen und regulatorischen Anforderungent treffen – bei geringeren Kosten. Im Risk Management dagegen stecken Optimierungspotenziale für bessere Entscheidungsfindung in ausbalancierten Informationssystemen zur Abwägung finanzieller Risiken, bei der Betrugserkennung, im Umfeld der Compliance-Anforderungen und – leider immer aktueller – bei der Bekämpfung von Cyber-Sicherheitsgefahren.
Der Mainframe – stille Boliden
Wie wir bei IBM immer wieder feststellen, hat sich der Mainframe – besser bekannt als Großrechner in der Bankenbranche erneut im Umfeld dieser neuen Herausforderungen aufs Äußerste als Infrastrukturbasis für Banksysteme bewährt. Wieso das, angesichts der Tatsache, dass diese Boliden seit Jahrzehnten ihren stillen Dienst im Keller der Bankhäuser und Hochsicherheitsrechenzentren verrichten?
Die Antwort liegt zum Teil in der Frage selbst: Mainframes stehen für extrem hohe Sicherheit. Ausfallsicherheit gleichermaßen wie Betriebssicherheit. Und sie sind ein Bollwerk für fast beliebig hohe Transaktionsmengen, Wachstumsraten und holen über Skaleneffekte ein Maximum an Wirtschaftlichkeit aus IT-Investitionen. Neun der zehn weltweit größten Finanzinstitute und weit über zwei Drittel der weltweit größten Banken setzen auf Großrechner.
Dabei ist interessant zu sehen, dass auch so manches FinTech auf der Suche nach einer leistungsfähigen Basis den Mainframe bereits als hochlukrative Lösung entdeckt hat.”
Interessant dabei ist, dass der Begriff „Legacy IT“ unter Berücksichtigung dieser Aspekte nicht mehr mit „alt und verbraucht“ assoziiert werden kann, sondern mit extrem lange optimierten und gereiften Systemen, die sprichwörtlich nichts umwirft und die ihre Wandlungsfähigkeit über Jahrzehnte bewiesen haben. Sie stehen heute für die vielseitigsten Anforderungen als solide Basis auch hinsichtlich der Datenintegrität.
In Summe bedeutet dies, dass kognitives Banking eine Infrastruktur benötigt, die mitkommt, und die Bewältigung bisher nicht gekannter Datenmengen erst ermöglicht. Das Gesamtbild einer Bank wird daher mehr denn je von einer extrem leistungsfähigen IT-Infrastruktur geprägt sein.aj
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