EVENT: BAFIN-TECH 201628. Juni 2016

BaFin lädt zur FinTech-Konfer­enz und sucht den Dialog – BdB fordert: Deutschland muss FinTech-Land werden

Steffen von Blumroeder
BaFin-Präsident Felix Hufeld bei der Eröffnung der ersten BaFin-FinTech-KonferenzSteffen von Blumroeder

„FinTech-Unternehmen erhöhen die Arten­vielfalt in der Finanzbranche“: dieses Statement aus der Eröffnungsrede von BaFin-Präsident Felix Hufeld stieß bei der “BaFin-Tech 2016” am 28. Juni 2016 auf breite Zustimmung. Die BaFin hatte zum ersten Mal zu einer Konferenz zu FinTechs eingeladen, um sich mit Gründern und Unter­nehmens­ver­tretern auszutauschen. Der BdB nutzt die BaFin-Konferenz, um seine neue FinTech-Position zu verdeutlichen.

Zwei Paneldiskussionen sowie vier thematische Workshops bildeten einen Rahmen für Dialoge und Diskussionen (zu verfolgen unter dem Twitter Hashtag #bafintech). Rund 200 Konferenzteilnehmer hatten den Weg ins Frankfurter House of Logistics & Mobility gefunden, darunter viele FinTechs.

Panel: Regulierung und Digitalisierung

Um das Spannungsfeld zwischen Regulierung und Digitalisierung ging es im ersten Panel, an dem neben Felix Hufeld unter anderem auch Dr. Esther Wandel vom Bundesfinanzministerium teilnahm. Hufeld machte in der Diskussion deutlich, dass die BaFin nicht beabsichtige, den Entwicklungen des Marktes vorzugreifen:

frank-beer.com / BaFin
frank-beer.com / BaFin

Regulierung ist Anpassung, aber wir müssen den Unternehmen auch Gelegenheit geben, sich zu entfalten und zu wachsen.“

Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

Er verstärkte seine Botschaft zur aufsichtlichen Gleichbehandlung „gleiches Geschäft, gleiches Risiko, gleiche Regel“, stellte jedoch auch heraus, dass vielversprechende Geschäftsmodelle auch unterhalb der Aufsichtsschwelle möglich und begrüßenswert seien.

Auch das zweite Panel zum Thema „FinTechs – Disruption oder Inspiration“ stieß, laut BaFin,
auf großes Interesse. In den Workshops standen aktuelle Themen rund um Blockchain, Robo-Advice, Crowdfunding und alternative Zahlungsdienste im Mittelpunkt der Diskussion.

BdB will, das Deutschland zum führenden FinTech-Land wird

Andreas Krautscheid, BankenverbandBdB
BdB

Nach dem Brexit-Votum sollte Deutschland sich verstärkt dafür einsetzen, die Top-FinTech-Region in Europa zu werden.“

Andreas Krautscheid, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bankverbandes

Dabei ginge es nicht nur um die Ansiedlung zukunftsträchtiger Arbeitsplätze, sondern auch um die Stärkung des Innovationspotentials für den Wirtschaftsstandort insgesamt.

Es gebe bereits leistungsfähige regionale FinTechs und Startup-Zentren in Deutschland. Politik, Aufsicht und Kreditinstitute könnten allerdings noch einiges tun, um deren Ausbau und Vernetzung für den Standort Deutschland insgesamt zu stärken, sagte Krautscheid mit Blick auf die heutige erste FinTech-Konferenz der BaFin. Diese zeige, dass sich schon einiges getan habe und deutlich mehr Offenheit herrsche als noch etwa vor einem Jahr. „Die BaFin hat das Thema personell, organisatorisch und fachlich anpackt“, so Krautscheid. „Allerdings wären bei der Dynamik in diesem Markt schnellere Auskünfte zur regulativen Behandlung neuer Geschäftsmodelle hilfreich.“ Er mahnte auch an, dass es für gleiche Fragen auch gleiche Antworten – für Banken wie FinTechs – geben müsse. Schließlich gebe es auch reichlich gleiche Themen wie etwa Kundenidentifizierung oder Geldwäschebekämpfung.aj

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