Neuer Präsident des BdB, Hans-Walter Peters: „Ein stabiler Finanzmarkt braucht eine stabile Regulierung“
Amtsübergabe beim Bundesverband deutscher Banken: Hans-Walter Peters, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG, übernimmt am heutigen Montag die Spitze des Bankenverbandes von Jürgen Fitschen, Co-Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Bank AG, dessen dreijährige Amtszeit turnusgemäß zu Ende geht. Die Wahl von Peters fand bereits während der regulären Vorstandssitzung des Bankenverbandes am 9. November 2015 in Frankfurt statt.
Hans-Walter Peters ist bereits erfahren in der Verbandsarbeit: Er arbeitet seit fünf Jahren aktiv im Vorstand mit und wurde 2013 ins Präsidium des Bankenverbandes gewählt. Die Hamburger Privatbank Berenberg ist zudem in verschiedenen Gremien des Bankenverbandes vertreten. Komplexität der Regulierung bereitet Banken Sorgen
Ein stabiler Finanzmarkt braucht eine stabile Regulierung. Die Fülle und Komplexität der Regulierung droht aber nicht nur Institute, sondern zunehmend auch Aufsicht und Kunden zu überfordern.“
Ein stabiler Finanzmarkt braucht eine stabile Regulierung. Die Fülle und Komplexität der Regulierung droht aber nicht nur Institute, sondern zunehmend auch Aufsicht und Kunden zu überfordern.“
Hans-Walter Peters, neuer Präsident des Bankenverbandes
Je komplexer ein System sei, umso schwieriger sei es zu beherrschen, betont Peters. Um die Regulierung zu vereinfachen, seien Auswirkungsstudien dringend erforderlich. Zudem dürfe das Ziel eines gemeinsamen Level Playing Field in Europa nicht aus den Augen verloren werden. Nationale Sonderregelungen würden Banken zusätzlich belasten. Beispielhaft nennt Peters die Bankenabgabe, deren Abzugsfähigkeit nach dem Steuerrecht dringend geboten, vom Gesetzgeber aber ausdrücklich nicht vorgesehen sei. Weitere Beispiele seien die aufwendigen Berater- und Kundenbeschwerderegister.
Peters spricht sich deutlich dafür aus, die Vielfalt der deutschen Bankenlandschaft zu erhalten. Das deutsche Bankensystem entspreche den Bedürfnissen der Unternehmens- und Privatkunden. Es sei ein Standortvorteil Deutschlands. „Während Unternehmen in anderen Ländern über den Zugang zu Krediten klagen, sieht es bei uns genau umgekehrt aus. Banken hierzulande würden gerne mehr Kredite vergeben“, unterstreicht Peters.
Mit Blick auf die Veröffentlichung der Panama-Papers warnen die privaten Banken eindringlich vor pauschalen Vorverurteilungen. Die deutschen Banken unterliegen umfangreichen Melde- und Compliancevorschriften, denen sie gewissenhaft nachkommen. Nicht jedes Geschäft mit einer Offshore-Gesellschaft sei von vornherein illegal. Auch hier gilt: Steuerhinterziehung und Geldwäsche sind keine Kavaliersdelikte. Der Bankenverband unterstützt daher alle Maßnahmen der Bundesregierung, mit denen Geldwäsche und Steuerhinterziehung sinnvoll bekämpft werden.aj
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