ANWENDUNG28. April 2025

Ganz ohne Apple Pay: Wie die Genobanken mit der Girocard übers iPhone bezahlen

Auf dem Bild ist ein Smartphone zu sehen, das eine Zahlungsanwendung zeigt. Die Hand hält das Gerät über ein Kartenlesegerät. Der Hintergrund ist unscharf, mit verschiedenen Textilien. Die Szene deutet auf eine kontaktlose Bezahlung mit Apple Pay hin.
DenPhoto / Bigstock.com

Über längere Zeit hatte Apple versucht, die Apple-Pay-Mitbewerber vom iPhone fern zu halten. Doch letztlich scheiterte das am europäischen Recht. Passiert ist seitdem über längere Zeit nicht viel – doch jetzt haben die Volks- und Raiffeisenbanken erstmals die NFC-Schnittstelle ohne Apple Pay genutzt und die Girocard so in eine eigene Banking-Appl-Lösung für iOS integriert.

Die genossenschaftliche Finanzgruppe, vertreten durch den Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), hat im Rahmen interner Tests eine Girocard-Zahlung über das iPhone ausgeführt – ganz ohne und vorbei an Apple Pay. All das führt, wie die Gruppe in einem Linkedin-Posting erklärt, weiter in Richtung auf ein unabhängiges Zahlungssystem, das auch unter iOS funktionieren wird.

Mit diesem Schritt kommen wir unserer eigenen, unabhängigen Bezahllösung für Apple-Smartphones näher. Das bedeutet für unsere Kundinnen und Kunden: Im dritten Quartal 2025 erweitern wir unsere Banking-App um diese innovative Funktion – und machen mobiles Bezahlen sowohl auf Android- als auch auf iOS-Geräten möglich.”

Aus einer Mitteiluing des BVR

Wie der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) weiter mitteilt, rechne man im dritten Quartal damit, die Öffnung der Schnittstellen allen Kunden anbieten zu können. Die Frage wird dann allerdings sein, welche der Banken aus dem genossenschaftlichen System gleich von Anfang an dabei sein werden. Generell werden wohl ab dem 5. September alle Genobanken, die die Dienste der Atruvia nutzen, in der Lage sein, ohne die Apple Wallet und Apple Pay entsprechende Zahlungen abzuwickeln. Zunächst geht es im Rahmen der Lösung für iOS aber nur um die Girocard-Implementierung, weitere Anbindungen an Kredit- und Debitkarten könnten folgen, darüber ist aber laut BVR noch nicht abschließend entschieden.

DMA und Zollstreit als Argumente für die Genobanken

Das Bild zeigt einen Kassenbon einer Kartenzahlung mit der girocard. Die Transaktion fand am 23. April 2025 um 14:38 Uhr statt. Der Betrag beträgt 0,05 Euro. Der Bon enthält verschiedene Nummern und Informationen zu Genehmigung sowie Terminal-ID.
BVR via Linkedin

Bereits seit iOS 18.1 steht die NFC-Schnittstelle nun auch Drittentwicklern zur Verfügung und erlaubt somit theoretisch eine Vielzahl an Anwendungen im Payment-Umfeld. Apple folgt dabei dem Digital Markets Act (DMA) und auch einigen Rechtsentscheidungen der Vergangenheit. Das könnte in den nächsten Monaten gerade auf dem iPhone, dessen Nutzer als besonders zahlungsbereit gelten, eine Vielzahl an neuen Innovationen und Services bieten. In der Vergangenheit hatte Apple vor allem sicherheitstechnische Gründe dafür angeführt, hier so verschlossen zu sein.

Die genossenschaftlichen Banken und die Atruvia sind hier in der Tat relativ weit vorne, bislang hat nur die Vipps MobilePay-Lösung in den skainavischen Ländern einige Banken mit einer entsprechenden Apple-Wallet-unabhängigen Lösung ausgestattet oder will dies in den nächsten Monaten tun. In der Tat ist all das eine gute Nachricht angesichts der aktuellen Diskussion um Abhängigkeiten von US-Services und –Anbietern von Visa und Mastercard über Paypal bis hin eben zu Apple und Google.tw

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