STUDIEN & UMFRAGEN16. Dezember 2024

Kartenzahlung gefordert: Mehrheit der Deutschen wünscht Verpflichtung zur Kartenakzeptanz

comdirect

Die Bezahlgewohnheiten in Deutschland sind im Wandel: Verbraucher wünschen sich mehr Flexibilität und Wahlfreiheit an der Kasse. Das hat jetzt einmal mehr eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme gezeigt. Die Umfrage kam zum Schluss, dass die Hälfte der Deutschen eine gesetzliche Verpflichtung zur Akzeptanz von Kartenzahlungen neben Bargeld befürwortet. Besonders junge Menschen setzen zunehmend auf digitale Lösungen wie Mobile Payment und präferieren diese deutlich gegenüber Bargeld.

Der Wunsch nach mehr Kartenzahlungsmöglichkeiten wird von einem Gefühl der Rückständigkeit getrieben: 51 Prozent der Deutschen sehen ihr Land im internationalen Vergleich hinterher, wenn es um die Verbreitung von Kartenzahlungen geht. Der Ruf nach Veränderung ist laut: 50 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, dass Geschäfte und Restaurants gesetzlich verpflichtet werden, Kartenzahlungen zu akzeptieren. Insbesondere bei den 16- bis 29-Jährigen ist die Zustimmung mit 62 Prozent hoch, während selbst in der Generation 60+ fast die Hälfte (45 Prozent) diese Maßnahme unterstützt.

Cash only zunehmend unbeliebt – vor allem bei der Gen Z

Initiative Deutsche Zahlungssysteme

Die Akzeptanz von Bargeld bleibt wichtig, doch reine Bargeldgeschäfte stoßen auf wachsende Ablehnung. 31 Prozent der Befragten fühlen sich genervt, wenn sie nur bar bezahlen können. Besonders ausgeprägt ist dieser Frust bei der Generation Z: Jeder Zweite (50 Prozent) ärgert sich über „Cash only“, und 37 Prozent der 16- bis 29-Jährigen boykottieren solche Geschäfte sogar gezielt. Für viele junge Menschen ist Bargeld nur noch eine Notlösung – 44 Prozent geben an, es lediglich für den Fall dabei zu haben, dass keine bargeldlosen Optionen verfügbar sind.

Der starke Trend zu digitalen Bezahlmethoden zeigt sich besonders bei den 16- bis 29-Jährigen, von denen 44 Prozent am liebsten mit dem Smartphone oder der Smartwatch bezahlen. Die klassische Karte folgt mit 40 Prozent, während Bargeld mit nur 25 Prozent deutlich ins Hintertreffen gerät. Die Vorzüge des Mobile Payment, wie die Geschwindigkeit und der Wegfall der PIN-Eingabe, überzeugen viele junge Menschen: Fast die Hälfte (49 Prozent) empfindet diese Bezahlmethode als besonders praktisch.

Initiative Deutsche Zahlungssysteme

Obwohl die junge Generation zunehmend digitale Wallets nutzt, bleibt die girocard das Rückgrat des Zahlungsverhaltens. 53 Prozent der Befragten in der Gen Z haben bereits mit der digitalen Girocard bezahlt, weitere 29 Prozent planen dies für die Zukunft.

Die Girocard, ob physisch oder digital, bleibt laut Umfrage das beliebteste Zahlungsmittel der Deutschen – bei dem Auftraggeber sicher keine Überraschung. Für die kommenden fünf Jahre prognostizieren die Befragten, dass sie die Spitzenposition vor Bargeld halten wird. Besonders die digitale Girocard auf Smartphone oder Smartwatch wird immer wichtiger: 70 Prozent der 16- bis 29-Jährigen erwarten, dass sie in naher Zukunft damit bezahlen werden. Sogar in der Generation 60+ ist ein Viertel bereit, auf diese Methode umzusteigen.

Flexibilität als Schlüssel zur Kundenzufriedenheit

Initiative Deutsche Zahlungssysteme

Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass Verbraucher im Handel und der Gastronomie mehr Flexibilität beim Bezahlen erwarten. Eine flächendeckende Akzeptanz von Karten und digitalen Bezahlmethoden wird zunehmend als Standard gefordert. Gleichzeitig richten sich die Erwartungen an Kartenherausgeber, die digitale Bezahlangebote noch weiter auszubauen. Handel und Gastronomie stehen vor der Aufgabe, die Bedürfnisse ihrer Kunden zu priorisieren, denn Wahlfreiheit und Komfort werden künftig entscheidende Faktoren für die Zufriedenheit der Verbraucher sein.

Die Untersuchung wurde vom Institut für Demoskopie Allensbach zwischen dem 28. September und 11. Oktober 2024 durchgeführt. In persönlichen Interviews wurden 1.041 Personen ab 16 Jahren zu ihrem Bezahlverhalten befragt. Die Ergebnisse liefern wichtige Einblicke in die Entwicklungen der Bezahlkultur in Deutschland. Weitere Details stehen im veröffentlichten Exposé (ohne Pflicht zur Angabe persönlicher Daten und als PDF) der Initiative Deutsche Zahlungssysteme zur Verfügung.tw

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