STRATEGIE12. November 2024

Kunden sind zufrieden mit Bankings-Apps. Franscesca Dalla-Giovanna (Deutsche Bank) nennt Gründe

Schwerpunkt: Smartphone Apps
Francesca Dalla-Giovanna von der DB kennt sich aus mit Banking-Apps.
Francesca Dalla-Giovanna, Leiterin Digitalisierung in der Privatkundenbank des Deutsche Bank-Konzerns DB

Bankkunden bescheinigen ihren Banking-Apps mit 93 Prozent eine hohe Zufriedenheit. Davon sind mehr als die Hälfte (51 Prozent) sehr zufrieden, so die Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Yougov-Studie. Dabei hat die Zahl derjenigen, die sehr zufrieden sind, leicht zugenommen. Bei der Umfrage 2023 lag sie bei 48 Prozent. Francesca Dalla-Giovanna ist Leiterin Digitalisierung in der Privatkundenbank des Deutsche Bank-Konzerns und erzählt im Interview wie die DB an das Thema Banking-Apps derzeit herangeht.

von Dunja Koelwel

Frau Dalla-Giovanna, was sollte eine gute Banking-App Stand 2024 können?

Sie muss den Finanzalltag der Kunden maximal erleichtern. Mit einer guten App kann man alle Produkte und Services seiner Bank verwalten. Beispiele sind Änderungen des Überziehungskredits, das Aktivieren von Mobile Payment, also Apple oder Google Pay, und Investment-Angebote. Im Idealfall geht das in der App mindestens so bequem wie im Banking-Portal auf der Webseite. Doch Komfort allein reicht nicht. Die App muss auch sicher sein. Authentifizierung, Autorisierung und der Schutz der App selbst, die sogenannte Härtung, müssen zuverlässig vor Betrug schützen. Eine gute Banking-App warnt ihre Nutzer, wenn sie Änderungen am Betriebssystem oder Spionage-Software feststellt.

Als einer der größten Nachteile sowohl beim Online- als auch beim Mobile-Banking gilt das Risiko von Computer-Malware. Sehen Sie das auch so oder was macht Ihnen größere Sorgen?

Derzeit sehe ich weit größere Risiken durch Betrugsmaschen, die nicht die App selbst betreffen, sondern ihre Nutzer. Phishing und Social Engineering-Attacken auf Kunden werden immer raffinierter.

Besonders brisant sind Gefahren in Verbindung mit KI, die nicht nur Betrugsnachrichten an potenzielle Opfer erzeugt, sondern auch mit ihnen telefoniert oder Briefe schreibt.”

Francesca Dalla-Giovanna, Leiterin Digitalisierung in der Privatkundenbankder DB
Francesca Dalla-Giovanna ist verantwortlich für die Transformation und Digitalisierung in der Privatkundenbank, zuletzt leitete sie erfolgreich die agile Transformation im Wealth Management und in der Internationalen Privatkundenbank. Neben ihrer Vertriebserfahrung hat sie kontinuierlichen Wandel zu ihrem Thema gemacht und diesen in den vergangenen Jahren bei der Deutschen Bank (Webseite) vorangetrieben.

Wir nutzen verschiedene Verfahren, um unsere Kunden auf technischem Weg vor Schaden zu bewahren. Das Wichtigste bleibt aber die Aufklärung. Wer begriffen hat, wie die Betrüger vorgehen, fällt nicht mehr darauf herein.

Die QR-Technologie verbreitet sich schnell in verschiedenen Branchen, einschließlich Banken und Einzelhandel. Laut den jüngsten Umfragen zu QR-Zahlungen tätigt beispielsweise bereits ein Drittel der chinesischen Kunden ihre Zahlungen mit Hilfe von QR-Codes. Wie sehen Sie diesen Markt in Deutschland?

Auch in Europa gibt es massive Zuwächse. Wir nutzen die Technik bereits in unserer App. Mit einem QR-Code des Zahlungsempfängers können unsere Kunden eine Überweisung mit wenigen Klicks ausführen. Auch Kontodetails können sie schon via QR-Code teilen.

Werten Sie Daten aus mobiler Banking-Nutzung aus? Wenn ja, was finden Sie hier das interessanteste Detail?

Wir nutzen die Wünsche und Anregungen unserer Kunden, um unsere digitalen Angebote zu verbessern. Dazu pflegen wir einen kontinuierlichen Austausch, der auf vielen Kanälen stattfindet und nicht auf das Mobile-Banking beschränkt ist.

Frau Dalla-Giovanna, vielen Dank für das Gespräch.dk

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