Deutsche Telekom und Bankhaus Metzler erproben Bitcoin-Mining mit überschüssiger Energie
Beim Ausgleich von Angebot und Nachfrage im Energienetz könnten Bitcoin-Miner aufgrund ihrer flexiblen Last in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Langfristiges Ziel ist es, die gewonnenen Daten aus dem Pilotprojekt zu nutzen, um zu helfen, das Energienetz bei netzbelastenden Energieschwankungen zu stabilisieren. Darüber hinaus könnten unter anderem Betreiber von Windkraft- oder Photovoltaikanlagen von dieser Technologie profitieren. Sie stehen häufig vor der Herausforderung nicht planbarer Regelleistung.
Mining für den Mittelstand
Die Metis Solutions aus Dresden übernimmt im Pilotprojekt das Hosting der Bitcoin-Miner. Die Mining-Container stehen auf dem Gelände der Riva GmbH Engineering in Backnang. Das Unternehmen ist Hersteller von Metall- und Glasfassaden. Mit einer Photovoltaikanlage erzeugt das Unternehmen selbst Strom. Den Betrieb der Geräte übernimmt die Telekom MMS, die über langjährige Erfahrung mit Blockchain-Infrastrukturen verfügt. Testläufe und Datenauswertung werden definiert und gemeinsam mit dem Bankhaus Metzler analysiert. Das Bankhaus Metzler nutzt das Pilotprojekt, um die weiteren Möglichkeiten im Bereich der Financial Services mit digitalen Assets zu evaluieren.
Mit der wachsenden Anzahl erneuerbarer Energiequellen und den daraus resultierenden Schwankungen an verfügbarer Energie erhöht sich der Bedarf an schnell verfügbarer Regelleistung. Dafür benötigen wir Mechanismen, die schnell auf die Veränderungen reagieren und Schwankungen abfangen können.“
Oliver Nyderle, Leiter Digital Trust & Web3 Deutsche Telekom MMS
Mit dem Bankhaus Metzler und der Riva Engineering gehe man einen Schritt in diese Richtung, um die Regelwirkung von Bitcoin-Minern im Energienetz zu testen. Überschüssige Energie soll dabei über die Miner in digitale Werte umgewandelt werden, ein Vorgang, den die Telekom-Tochter als digitale monetäre Photosynthese bezeichnet.
Die Blockchain-Technologie gewinnt im operativen Geschäft außerhalb der Finanzindustrie zunehmend an Bedeutung – und ein vertrauenswürdiger Finanzpartner ist beim Management von Krypto-Assets unerlässlich.“
Hendrik König, Head of Digital Assets Office des Bankhauses Metzler
Web3-Infrastrukturanbieter bereits seit 2020
Die Telekom bietet seit 2020 MMS-Infrastruktur für verschiedene dezentrale Protokolle im Web3-Bereich an, darunter u.a. Chainlink, Fetch.ai und Polygon: Seit 2023 betreibt sie zudem einen Bitcoin-Knoten und erweitert damit ihr Portfolio erstmals um ein Proof-of-Work-Netzwerk.
Beim Bankhaus Metzler wurde 2022 das Digital Assets Office (DAO) gegründet, das sich ausschließlich mit der Blockchain-Technologie und dem Digital Assets Ecosystem beschäftigt. Metzler hat die Blockchain-Technologie als strategisches Zukunftsthema identifiziert. Langfristig plant das Bankhaus, Blockchain-Lösungen für seine Kunden zu implementieren. Mit der Gründung des DAO positioniert sich Metzler nach eigenen Worten als Pionier der Branche und nutzt die Chancen der digitalen Transformation, um seinen Kunden innovative Lösungsansätze und Wettbewerbsvorteile zu erschließen. tw
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/218213
Schreiben Sie einen Kommentar