Malware Fastcash ermöglicht modernen Bankraub am Geldautomaten
Der Ursprung der Attacken liegt offenbar bei der nordkoreanischen Lazarus-Gruppe, die für zahlreiche Cyberangriffe bekannt ist. Dabei werden allerdings auch andere Gruppen aus Nordkorea mit der Malware in Zusammenhang gebracht. Die Malware zeigt eine hohe Anpassungsfähigkeit und entwickelt sich weiter, was die Abwehr erschwert. Sie war in der Vergangenheit auch ausschließlich für Windows sowie auf den Unix-basierten AIX-Systemen von IBM angetroffen worden. Die neue Variante wurde hingegen unter Ubuntu 22.04 entdeckt.
Nicht gedeckte Abhebungen werden dennoch genehmigt
Wie verschiedene Berichte beschreiben, ist das Ziel hinter Fastcash, spezielle Switches innerhalb der Bankensysteme und innerhalb der zentralen Netzwerkinfrastrukturen zu kompromittieren, also jene Vermittler, die die Kommunikation zwischen Geldautomaten/Point-of-Sale-Terminal und den zentralen Systemen der Bank steuern und Transaktionsanfragen weiterleiten. In einem zweiten Schritt ist das Ziel, Transaktionsnachrichten zu manipulieren. Es geht dabei um den Austausch von Zahlungstransaktionen zwischen den Computersystemen, genauer um Nachrichten gemäß ISO 8583.
Dabei sollen vor allem jene Transaktionen doch durchgelassen werden, die aufgrund fehlender Kontodeckung abgelehnt werden. Diese würden durch die Malware dennoch genehmigt, der entsprechende Flag von „abgelehnt“ durch „genehmigt“ ersetzt. Dabei erscheint die Malware als gemeinsam genutzte Bibliothek, die in einen laufenden Prozess auf einem Zahlungsserver injiziert wird und sich in Netzwerkfunktionen einklinkt. Gearbeitet wird dabei stets mit einem manipulierten, zufällig wechselnden Betrag. Zum Zeitpunkt seiner Entdeckung war die Linux-Variante von Fastcash von den meisten Sicherheitsprogrammen nicht erkannt werden. Dadurch konnte es den Angreifern gelingen, ungehindert Transaktionen durchzuführen.tw
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