Neue Self-Custody-Lösung für Kryptos
„Schneller und einfacher Einstieg für Banken in den Markt für digitale Assets“
Mit Convego TruSafe brachte Giesecke+Devrient (G+D) vor kurzem eine sichere und unkomplizierte Lösung für die Selbstverwahrung digitaler Vermögenswerte auf den Markt. Jen Abdin, Director Global Solution Sales bei G+D, erläutert im Interview, wie sie Finanzinstituten dabei hilft, die steigenden Erwartungen ihrer Kundinnen und Kunden zu erfüllen.
Frau Abdin: Warum sollten Banken Ihrer Meinung nach Produkte für digitale Vermögenswerte anbieten?
Investitionen in digitale Vermögenswerte wie Kryptowährungen oder NFTs werden zunehmend zum Mainstream. Immer mehr Privatanleger wollen an diesem Markt teilhaben, um ihre Anlagen zu diversifizieren. Dabei wünschen sich viele eine aktivere Rolle ihres Kreditinstituts. In einer Umfrage von VISA sehen knapp 60 Prozent eine Beteiligung etablierter Finanzinstitute als erforderlich an und knapp 40 Prozent würden zu einer Bank wechseln, die Krypto-Produkte anbietet.Convego TruSafe ermöglicht Finanzinstituten einen schnellen und direkten Einstieg in den Markt für digitale Assets. Konkret handelt es sich dabei um eine Lösung für Self Custody, mit der die Endkunden ihre digitalen Vermögenswerte unkompliziert und sicher in Eigenregie verwalten können.
Warum ist den Nutzern von Kryptos eine Beteiligung von Banken so wichtig?
Weil sie oft Sicherheitsbedenken haben. Grundsätzlich ist die Blockchain, auf der die Kryptowerte liegen, zwar eine extrem sichere Technologie, problematisch ist aber das Handling der privaten Schlüssel, mit denen die Besitzer ihr Eigentum an den digitalen Vermögenswerten nachweisen und Transaktionen durchführen können. Der herkömmliche Umgang damit ist nicht nur komplex und erfordert ein extrem gutes Technologieverständnis, er ist auch sehr verwundbar. Immer wieder gehen Fälle von Krypto-Hacks durch die Presse. Das Cybersecurity-Unternehmen Cyvers erwartet sogar, dass sich der Wert gestohlener Kryptowährungen im Jahr 2024 weltweit auf die stolze Summe von rund 1,4 Milliarden US-Dollar belaufen wird.
Deshalb wünschen sich viele Krypto-Nutzer die Unterstützung einer Institution, der sie beim Umgang mit Finanzdaten vertrauen. Und genau das sind die Banken. Eine aktuelle Studie der Deutschen Bundesbank zeigt, dass in Deutschland sage und schreibe 90 Prozent aller Kunden ihrer Hausbank vertrauen. Da ist der Wunsch, seine Hausbank auch in der Krypto-Welt an der Seite zu haben, nur folgerichtig.
Welche Einfallstore für Cyberangriffe gibt es?
Ein großes Einfallstor für Hacker können unter anderem Krypto- Börsen darstellen. Viele Krypto-Besitzer speichern ihre privaten Schlüssel in Börsen. Diese sind permanent mit dem Internet verbunden und dadurch angreifbar. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat erst kürzlich in einem LinkedIn-Post darauf hingewiesen, dass es der sicherste Weg ist, seine privaten Schlüssel auf einer sogenannten Cold-Storage-Wallet, wie beispielsweise einem USB-Stick, zu speichern.
Dennoch bleiben erhebliche Restrisiken. Einen USB-Stick kann man natürlich verlieren. Für die Wiederherstellung verlorener Schlüssel gibt es zwar einen Mechanismus, nämlich die so genannten Seed-Phrases, die aus 12 oder 24 zufällig generierten Wörtern bestehen, und die sich die Besitzerinnen und Besitzer entweder merken oder anderweitig sicher aufbewahren müssen. Aber auch die kann man vergessen oder verlieren. Kommen einem Eigentümer sowohl die Cold Wallet als auch die Seed-Phrases abhanden, hat man keinerlei Möglichkeit mehr, seine privaten Schlüssel wiederherzustellen. Die digitalen Vermögenswerte sind dann unwiederbringlich verloren.
Wie schließt Convego TruSafe diese Sicherheitslücken?
Unsere Lösung kombiniert eine Wallet-Manager-App mit einem Cold-Storage-Wallet in Form einer Smartcard, wie sie Bankkunden schon durch ihre Kredit- oder Bankkarten vertraut ist. Hier kommt das so genannte Key Sharding zum Einsatz, das heißt, die privaten Schlüssel sind geteilt und auf verschiedene Medien verteilt. Indem die Endnutzer die Karte an ihr Handy tippen, schalten sie ihren Schlüssel frei, erhalten Zugang zu ihren digitalen Vermögenswerten und können damit Transaktionen durchführen.
Das bedeutet, wenn einem unbefugten Dritten nur die Karte oder nur das Handy in die Hände fällt, hat dieser keinen Zugang zu den privaten Schlüsseln. Und wenn ein Kunde seine Karte verliert, greift unser Recovery Service. Man muss lediglich seine Bank kontaktieren, den üblichen Authentisierungs-Prozess durchlaufen und erhält dann eine neue Karte. Dieser Service garantiert, dass der Zugang zu den digitalen Assets jederzeit wieder möglich ist. Kunden behalten damit immer das volle und unwiderrufliche Eigentum an ihren digitalen Vermögenswerten.
Wie können Finanzinstitute die Lösung in ihr eigenes Angebot integrieren?
Sie haben die Möglichkeit, die Wallet-Manager-App in ihre Banking-Apps zu integrieren. Die Kundinnen und Kunden können dann direkt innerhalb dieser Apps ihre digitalen Vermögenswerte genauso einsehen und verwahren wie ihre Sparkonten oder Aktiendepots. Unsere App unterstützt über 10.000 der beliebtesten Krypto-Assets auf dem Markt, zudem stellt Convego TruSafe ein API-Gateway zur Integration verschiedenster Blockchain-Dienste zur Verfügung. Das gibt Kreditinstituten die Möglichkeit, jederzeit weitere Services hinzuzufügen, etwa für den Umtausch von Fiat- in Kryptowährungen. Der Fantasie der Banken sind da keine Grenzen gesetzt. Außerdem können sie die Karte künftig mit der Funktionalität einer klassischen Bezahlkarte verschmelzen, sprich: die Verwahroption von TruSafe in alle neu herausgebrachten Kredit- oder Debitkarten integrieren. Eine spezielle Karte ist dann gar nicht mehr erforderlich.
Wie fallen die ersten Reaktionen auf die Lösung aus?
Das Feedback aus dem Markt ist ausgesprochen positiv. Vor allem die Tatsache, dass Convego TruSafe sicher und gleichzeitig so unkompliziert ist, kommt hervorragend an. Die DG Nexolution, ein IT-Dienstleister der deutschen Genossenschaftsbanken, arbeitet auch bereits mit uns an einem Proof of Concept.
Mehr zu Convego TruSafe finden Sie >>hier.