Geldwäsche per Kryptowährungen: Immer noch 22,2 Milliarden US-Dollar

Chainalysis hat die Geldwäsche per Kryptowährungen untersucht und festgestellt, dass diese Aktivitäten im vergangenen Jahr um fast 30% zurückgegangen sind. So sei es Kriminellen im Jahr 2023 gelungen, illegale Gewinne im Wert von nur 22,2 Milliarden US-Dollar über Kryptowährungen zu waschen.

Durch die Verfolgung des Geldflusses über Blockchains hat Chainalysis (Website) auch aufgedeckt, dass zentralisierte Börsen nach wie vor das wichtigste Mittel zum Off-Ramping (Umwandlung von Kryptowährungen in herkömmliche Fiat-Währungen) sind und als Ziel für 62% aller Gelder dienen, die illegale Geldbörsen verlassen.

Die gute Nachricht ist, dass zentralisierte Börsen die Möglichkeit bieten, Krypto-Vermögenswerte, die mit illegalen Aktivitäten in Verbindung stehen, einzufrieren und zu beschlagnahmen. Dank verstärkter Investitionen in die Einhaltung von Vorschriften, einschließlich der kontinuierlichen Umsetzung strenger KYC- (Know Your Customer) und AML-Maßnahmen (Anti-Geldwäsche), können Börsen und Strafverfolgungsbehörden verhindern, dass schlechte Akteure ihre unrechtmäßig erworbenen Gewinne auszahlen.”

Kim Grauer, Forschungsdirektor Chainalysis

Auch die Geldwäsche im Zusammenhang mit Kryptowährungen konzentriert sich im Allgemeinen auf eine relativ begrenzte Anzahl von Börsen. Im Jahr 2023 ging die große Mehrheit (72%) der illegalen Gelder, die an alle Off-Rampling-Dienste geschickt wurden, an nur fünf Dienste, gegenüber 69% im Vorjahr.

Eine Verschleierungstaktik, die von Krypto-Kriminellen zunehmend eingesetzt wird, ist die Verbreitung illegaler Gelder über eine größere Anzahl von Einzahlungsadressen (vergleichbar mit Bankkonten in traditionellen Finanzsystemen) bei zentralen Börsen. Im Jahr 2023 erhielten 1.425 Depotadressen mehr als 1 Million Dollar an illegaler Kryptowährung, insgesamt 6,7 Milliarden Dollar, was 46% des gesamten illegalen Wertes ausmacht, den die Börsen in diesem Jahr erhielten.

Es ist möglich, dass illegale Akteure ihre Geldwäsche-Aktivitäten auf mehr Einzahlungsadressen verteilen, um sie vor den Strafverfolgungsbehörden und den Compliance-Teams der Börsen zu verbergen. Dies könnte auch ihre Strategie sein, um die Auswirkungen einer einzelnen Einzahlungsadresse, die wegen verdächtiger Aktivitäten eingefroren wird, zu verringern.”

Während zentralisierte Börsen immer noch das größte Volumen an Kryptowäschetätigkeiten verzeichnen, ist es vielleicht wenig überraschend, dass mit der wachsenden Popularität der DeFi-Protokolle auch deren Nutzung durch raffiniertere Kryptokriminelle zunimmt. Insgesamt hat der Fluss illegaler Gelder zu DeFi-Protokollen in den letzten fünf Jahren einen stetigen Aufwärtstrend gezeigt und macht nun 13% der Geldwäscheaktivitäten aus.

Geldwäsche durch gut organisierte Banden

Und dann gibt es noch eine kleine Gruppe von organisierten kriminellen Banden wie die berüchtigte Lazarus-Gruppe aus Nordkorea, die das Chain-Hopping über Cross-Chain-Bridges nutzen. Cross-Chain-Bridges ermöglichen es Nutzern, Gelder von einer Blockchain auf eine andere zu verschieben, und im letzten Jahr hat die Nutzung dieser Brückenprotokolle durch illegale Akteure für Geldwäschezwecke erheblich zugenommen.

Insgesamt erhielten Brückenprotokolle im Jahr 2023 Kryptowährungen in Höhe von 743,8 Millionen US-Dollar von illegalen Adressen, gegenüber nur 312,2 Millionen US-Dollar im Jahr 2022.

Die Veränderungen in den Geldwäschestrategien, die wir bei Krypto-Kriminellen wie der Lazarus Group gesehen haben, sind eine wichtige Erinnerung daran, dass die raffiniertesten illegalen Akteure ihre Geldwäschestrategie immer wieder anpassen und neue Arten von Krypto-Diensten ausnutzen. Strafverfolgungs- und Compliance-Teams können effektiver arbeiten, wenn sie diese neuen Geldwäschemethoden untersuchen und sich mit den damit verbundenen On-Chain-Mustern vertraut machen.”

Viele dieser Methoden, einschließlich des Chain Hopping, können mit den Ermittlungslösungen von Chainalysis aufgespürt werden”, so Grauer weiter. Eine Teilauskopplung des Reports finden Sie hier.aj