Microsoft forscht an optischem Computer namems AIM für den Bankensektor
Microsoft treibt derzeit die Entwicklung eines revolutionären optischen Computers namens AIM (Analog Iterative Machine) voran, der das Potenzial hat, herkömmliche binäre Computer in puncto Geschwindigkeit und Effizienz zu übertreffen. Statt auf die herkömmliche binäre Darstellung zu setzen, setzt AIM auf verschiedene Intensitäten von Licht, um Daten zu verarbeiten. Dadurch kann das Gerät mit Lichtgeschwindigkeit arbeiten und sowohl Rechenoperationen als auch Informationsspeicherung an einem einzigen Ort durchführen. Allerdings ist der optische Computer kein Allzweckrechner wie ein binärer Computer, sondern ist für einen bestimmten Zweck bestimmt, nämlich zur Optimierung von Prozessen.
Besonders im Bankensektor bietet AIM vielversprechende Vorteile. Herkömmliche Computer stoßen häufig an ihre Grenzen, wenn es um die Verarbeitung großer Datenmengen geht. Der optische Computer kann jedoch aufgrund seiner hohen Geschwindigkeit dabei helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen.Um die praktische Anwendbarkeit von AIM zu testen, hat Microsoft einen einjährigen Forschungsvertrag mit der Barclays Bank abgeschlossen. Ziel ist es, mithilfe des optischen Computers die effizienteste Abwicklung von Transaktionen in Clearing-Stellen zu berechnen, was bisher aufgrund der enormen Datensätze eine komplexe Aufgabe darstellte. Frühere Versuche, diese Optimierungsprobleme mit herkömmlichen Technologien zu lösen, waren oft nicht erfolgreich, da die Berechnungen zu zeitaufwändig waren. Doch der optische Computer AIM konnte das Problem bereits mit beeindruckender Genauigkeit lösen.
Ein weiterer vielversprechender Anwendungsfall für den optischen Computer liegt im medizinischen Bereich. Hier könnte AIM dazu beitragen, MRT-Untersuchungen zu optimieren, die derzeit je nach zu scannendem Bereich zwischen 15 und 90 Minuten dauern. Durch die enorme Geschwindigkeit des optischen Computers könnte diese Zeit erheblich reduziert werden.
AIM als bahnbrechende Veränderung im Banking
Die Entwicklung des optischen Computers AIM ist eine interdisziplinäre Herausforderung, die sowohl Hardware- als auch Algorithmus-Innovationen erfordert. Derzeit wird AIM auf einem Metalltisch in der Größe eines Esstisches aufgebaut, wobei bereits vorhandene Komponenten wie Fiber-Optik-Kabel, Modulatoren und Mikro-LED-Leuchten verwendet werden. Das Forscherteam arbeitet daran, die Kapazität von AIM zu erweitern und hofft, in Zukunft Versionen des Computers mit noch mehr Variablen zu entwickeln.
Es ist immer so, dass, wenn man einen technologischen Fortschritt macht, am Anfang meist nicht klar ist, wie man ihn in der Praxis nutzen kann. Es gibt ein wenig Forschung, um herauszufinden, welche praktischen Probleme sich am besten für sie eignen”
Christos Gkantsidis, einer der drei Hauptforscher des Projekts
Er erinnert daran, wie sie ursprünglich gehofft hatten, AIM als Werkzeug zur Beschleunigung des maschinellen Lernens einzusetzen.
Die vielversprechenden Aussichten des optischen Computers AIM könnten eine bedeutende Veränderung in der Bankenbranche und der Medizin bedeuten. Die Forschungsergebnisse werden mit großem Interesse erwartet, da sie potenziell wegweisende Entwicklungen in der Technologie darstellen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese neuen Möglichkeiten in verschiedenen Branchen weiterentwickeln und praktisch eingesetzt werden können. Die Fortschritte im Bereich der Computertechnologie zeigen erneut, wie Innovation und Offenheit für neue Ansätze bahnbrechende Entwicklungen ermöglichen können.
Eine ausführliche, in englischer Sprache verfasste Darstellung der Bemühungen um das AIM-Programm hat Microsoft hier veröffentlicht. tw
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/155613
Schreiben Sie einen Kommentar