EBA Clearing entwickelt neue Betrugsmuster- und Anomalieerkennungsfunktion

EBA Clearing startet ein analytisches Pilotprojekt zur europaweiten Erkennung von Betrugsmustern und Anomalien. Dabei ist die Bereitstellung einer vollwertigen Betrugspräventions- und -erkennungsfunktion für alle STEP2- und RT1-Nutzer für November 2023 geplant.

Die EBA Clearing gab auf der Hauptversammlung in Madrid bekannt, dass das Unternehmen im Juli 2023 mit dem analytischen Pilotprojekt zur europaweiten Erkennung von Betrugsmustern und Anomalien (FPAD) beginnen wird. Das Pilotprojekt hat nach Angaben des Unternehmens STEP2- und RT1-Zahlungsdienstleister (PSPs) unterschiedlicher Größe aus ganz Europa angezogen. Das analytische Verfahren soll es EBA Clearing ermöglichen, die Modelle zur Erkennung von Betrugsmustern und Anomalien gemeinsam mit den Teilnehmern zu validieren und zu verbessern, um die für November 2023 geplante Einführung vorzubereiten.

FPAD wird ein wesentlicher Bestandteil der STEP2- und RT1-Dienste sein und wird mit der Unterstützung der STEP2- und RT1-Teilnehmer entwickelt. Sein grundlegendes Zweck ist es, die Nutzergemeinschaft bei der Vorbereitung auf die erwartete Beschleunigung von Konto-zu-Konto-Transaktionen und die breitere Einführung von Sofortzahlungen zu unterstützen. FPAD bereichert die individuelle Risikobetrachtung der Zahlungsverkehrsdienstleister um Erkenntnisse über Muster und Anomalien aus einer zentralen Infrastrukturperspektive. Das System soll die Zahlungsverkehrsdienstleister dabei unterstützen, das Betrugsrisiko zu minimieren und dadurch die Sicherheit und das Vertrauen der Kunden in SEPA-Transaktionen zu erhöhen.

Analytisches Pilotprojekt für FPAD

Die vollwertige europaweite Betrugspräventions- und -aufdeckungsfunktionalität wird schrittweise bereitgestellt, zunächst mit der Nachforschungsfunktion nach der Transaktion sowie den Funktionen zur Bewertung des Transaktions- und Kontorisikos, die von den Anwendern vor der Ausführung einer Transaktion genutzt werden können. Letztere umfasst Funktionen, die es den Nutzern erlauben, einen IBAN/Namensabgleich anzufordern, was auch den Vorschriften zur Betrugsprävention entspricht, die in der vorgeschlagenen Verordnung über Sofortüberweisungen festgelegt sind.

Indem wir unsere Nutzer in das analytische Pilotprojekt für FPAD einbeziehen, stellen wir sicher, dass sie auch das Design und die Entwicklung der zugrundeliegenden Modelle vorantreiben. Aufgrund dieses iterativen und nutzergesteuerten Prozesses wird FPAD voraussichtlich einen echten Mehrwert für die Nutzergemeinschaft schaffen und dazu beitragen, die Sicherheit und das allgemeine Kundenerlebnis bei Konto-zu-Konto-Zahlungen zu verbessern.”

Erwin Kulk, Head of Service Development and Management, EBA Clearing

Die Entwicklung der FPAD-Funktionalität von EBA Clearing wurde Anfang 2023 nach der Veröffentlichung eines Entwurfs und einer anschließenden RT1- und STEP2-Benutzerkonsultation im vierten Quartal 2022 begonnen.

STEP2 und RT1 sind paneuropäische Massenzahlungssysteme, die SEPA-Überweisungen und -Lastschriften (STEP2) bzw. SEPA-Sofortüberweisungen (RT1) verarbeiten. Beide Systeme befinden sich im Besitz von EBA Clearing, einem in europäischem Besitz befindlichen, europäisch geführten und reguliertem Finanzmarktinfrastrukturanbieter, und werden von diesem betrieben.tw