Hypo und SAP kooperieren bei Embedded Banking

Die deutsche Tochter der UniCredit und der Walldorfer Software-Konzern haben eine neue strategische Partnerschaft vereinbart. Ziel ist die Erweiterung der Warenwirtschaft um Embedded-Banking-Funktionen.

Schon mehr als 20 Jahre arbeiten die Hypovereinsbank (HVB) und SAP immer wieder bei der Entwicklung von Banking-Software zusammen. Nun haben die beiden Partner ein neues Projekt angekündigt. Mit Embedded Banking will die HVB das digitale Produktangebot für Unternehmenskunden erweitern und damit konsequent ihre Digitalisierungsstrategie für alle Kundengruppen umsetzen, teilte die Bank mit.

Datenanalyse trifft Warenwirtschaft

Verschiedene Services der SAP Business Technologie Platform (SAP BTP) dienen bei diesem Projekt als „Brücke“ zwischen den ERP-Systemen der Kunden und den digitalen Angeboten der Bank (Website). Die Daten aus dem Warenwirtschaftssystem werden automatisch vom Unternehmen an die Bank transferiert, wobei die Kunden die volle Kontrolle darüber behalten, welche Daten genutzt werden. Der Transfer erfolgt mittels Cloud-Technologien. Auf diese Weise soll es künftig möglich sein, Produkte und Dienstleistungen der Bank direkt in das Warenwirtschaftssystem eines Unternehmens einzubetten.

Individuell aber automatisiert

Wesentliches Element der Embedded-Banking-Initiative ist zunächst die Bereitstellung von maßgeschneiderten Datenanalysen rund um die Working-Capital-Optimierung, laut HVB einfach auf Knopfdruck. Damit werde die Working-Capital-Analyse hinsichtlich der Kernziele Liquidität sowie Risiko-, Bilanz- und GuV-Optimierung einfacher und schneller. Im Vergleich zu einer manuellen Auswertung werde durch das automatisierte Verfahren nicht nur der Zeitaufwand erheblich reduziert. Auch das Fehlerrisiko sinke drastisch.

Bei der Working-Capital-Optimierung soll es jedoch nicht bleiben. Die beiden Partner wollen die Funktionalität schrittweise ausbauen. Weitere Datenauswertungen, Dienstleistungen und Services, die in das Warenwirtschaftssystem der Kunden integriert werden können, sollen sukzessive folgen, kündigten SAP und HVB an.

SAP-Tochter nicht beteiligt

2021 hatte das Walldorfer Softwarehaus mit SAP Fioneer eine Ausgründung an den Start gebracht, die speziell das Geschäft mit dem Banken- und Finanzsektor betreiben und weiter nach vorn bringen sollte. Auf Nachfrage von IT-Finanzmagazin stellte die HypoVereinsbank klar, dass die Tochter, an der neben der SAP-Stiftung ein Finanzinvestor beteiligt ist, kein Kooperationspartner ist, sondern nur die SAP selbst, von der auch die cloudbasierte Integrationsplattform SAP BTP (Website) stammt. hj