FINTECH28. September 2022

0,27 % Zinsen – sollen laut bunq – die Inflationssorgen der Verbraucher lösen?

Aussagen wie “bunq erhöht als erste Bank Zinsen”, “Neobank verdreifacht Zinssatz” und “Lücke zwischen Inflation und Sparzinsen so weit wie möglich zu schließen” schmücken eine aktuelle Pressemeldung der Neobank bunq. Im Ernst? Nun sollen es also 0,27 % (statt 0,09 %) im Angesicht von fast 8 % Inflationsrate richten? Update 4.12.: Digitalbank bunq hebt die Zinsen für Sparkonten von derzeit 0,27% auf 1,05% an.

bunq
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Nun ist die Tatsache, dass Presseabteilungen gerne mal überziehen, kein Geheimnis. Dass der CEO einer etablierten Neobank aber erklärt, wie 0,27 % Einlagezins dem Ziel dienen sollen “[…]die Lücke zwischen Inflation und Sparzinsen so weit wie möglich zu schließen”, lässt dann doch aufhorchen. Die Inflationsrate in Deutschland lag im August 2022 laut Statista bei 7,9 % (mehr hier). Inwiefern 0,27 % Einlagezins hier Wirkung zeigen sollen ist schleierhaft. Mathematik scheint jedenfalls nicht zu den Stärken der niederländischen Neobank zu zählen. Und im Angesicht tausender Familien und Haushalte, die allein in Deutschland kämpfen müssen, um über die Runden zu kommen, grenzt die Äußerung an eine Frechheit.

Was bunq dazu sagt

Mit der Verdreifachung ihres Zinssatzes gehe die niederländische Digitalbank bunq (Website) auf die Anhebung der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank (EZB) ein. Der höhere Zinssatz trete ab dem 1. Oktober 2022 in Kraft und gelte für alle Spar- sowie Girokonten von Privat- und Geschäftskunden.

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Unsere Nutzerinnen und Nutzer sind zunehmend von den steigenden Lebenshaltungskosten betroffen, insbesondere bei ihren alltäglichen Ausgaben. Durch einen höheren Sparzins versuchen wir, die Lücke zwischen Inflation und Sparzinsen so weit wie möglich zu schließen. Bei bunq setzen wir stets auf vollständige Transparenz; unsere Entscheidung, die Zinsen zu erhöhen, war daher eine Selbstverständlichkeit.“

Ali Niknam, Gründer und CEO von bunq

Bei bunq gebe es zudem keine Mindesteinlage und für die ersten 10.000 Euro auf den Konten der Nutzer würden Zinsen monatlich ausgezahlt. Neben der Erhöhung der Sparzinsen sollen ab dem 1. Dezember 2022 zudem keine Negativzinsen mehr auf Kontoguthaben von mehr als 1.000.000 Euro erhoben werden. Zuvor habe man bereits die Negativzinsen für Nutzer mit einem Kontoguthaben von mehr als 100.000 Euro abgeschafft.ft

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