Geldwäschebekämpfung: Hawk AI und Diebold Nixdorf kooperieren bei Betrugsprävention
Erst vor wenigen Tagen hat die internationale Anti-Geldwäsche-Organisation FATF den Bericht zur ersten Prüfung Deutschlands im Bereich der Geldwäschebekämpfung nach zehn Jahren vorgelegt. Das Fazit: Deutschland hat im Kampf gegen Finanzkriminalität und Geldwäsche Fortschritte gemacht, ist aber noch längst nicht dort, wo es sein könnte. Jetzt gibt das Unternehmen eine Partnerschaft mit Diebold Nixdorf bekannt, dem weltweit tätigen Anbieter von Connected Commerce für die Finanz- und Handelsbranche.
Im Rahmen der Partnerschaft vertreiben und implementieren Diebold Nixdorf und Hawk AI die Software von Hawk AI zur Transaktionsüberwachung und Betrugsprävention gemeinsam. So sollen Finanzinstitute in die Lage versetzt werden, ein effektiveres Vorgehen gegen Finanzkriminalität zu betreiben.Wichtig für Diebold Nixdorf war die Machine-Learning-Technologie, mit der Hawk AI neue Maßstäbe in der Prävention von Geldwäsche und Betrug setzen will. Die Partnerschaft startet zunächst in der DACH-Region und soll den Diebold-Nixdorf-Kunden einen unkomplizierten Zugang zu den Lösungen von Hawk AI ermöglichen.
Walter Gries, Director Solutions DACH bei Diebold Nixdorf erklärt, warum man sich auf die Kooperation mit Hawk AI, einem Pionier auf dem Gebiet nachvollziehbarer, KI-basierter Geldwäsche- und Betrugsprävention, wie er es ausdrückt, freut:
Gerade weil der Kampf gegen Finanzkriminalität so ungemein wichtig ist, müssen Finanzinstitute in der Lage sein, einen transparenten Prozess zu etablieren, dem Mitarbeitende, Prüfer und Aufsichtsbehörden gleichermaßen vertrauen können. Genau dieses Vertrauen schafft die Lösung von Hawk AI.”
Walter Gries, Director Solutions DACH bei Diebold Nixdorf
Und Tobias Schweiger, Mitgründer und CEO von Hawk AI ergänzt, man beobachte, dass immer mehr Finanzinstitute moderne Technologien wie die von Hawk AI einsetzen. Das liege nicht nur an betriebswirtschaftlichen Überlegungen, sondern insbesondere auch an den steigenden Erwartungen der Aufsichtsbehörden an die technische Unterstützung im Kampf gegen neue Entwicklungen der Finanzkriminalität.
Veraltete Technologien und Personalaufstockung sind dabei nicht länger ausreichend. Die Implementierung neuer Systeme kann aber immer auch eine Barriere sein. Deshalb freuen wir uns, durch die Partnerschaft mit Diebold Nixdorf, und mit ihrem ausgeprägten Know-how und praxisnahem Beratungsangebot zukünftig gemeinsam Veränderungen noch schneller und sicherer herbeizuführen.”
Tobias Schweiger, Mitgründer und CEO von Hawk AI
Grundlegende Reform der Geldwäschebekämpfung
Dass Geldwäsche und Finanzkriminalität in den nächsten Jahren auch in Deutschland vehementer bekämpft werden sollen, hat im August Bundesfinanzminister Christian Lindner angekündigt. Man wolle die Maßnahmen hierfür grundlegend reformieren und die Kompetenzen dazu an zentraler Stelle in Form eines Bundesfinanzkriminalamtes bündeln. Banken und Zahlungsdienstleister werden somit weiter in die Pflicht genommen, diese höheren Anforderungen und technischen Hürden für effektivere Geldwäschebekämpfung auch gegenüber den Ermittlungsbehörden umzusetzen.
Tobias Schweiger als Experte für Geldwäschebekämpfung glaubt, dass der Bericht für die Banken- und Finanzdienstleisterbranche in Deutschland ein Weckruf sein kann. „Wer künftig noch mit den Softwarelösungen der Nullerjahre agiert, bringt sich unnötig in Schwierigkeiten. Beim Neustart im Kampf gegen Geldwäsche und Finanzkriminalität muss die Technologiefrage, gerade auch für den datenschutzkonformen Informationsaustausch endlich als entscheidender Teil der Lösung verstanden werden. Nur mit mehr Personal und noch aufwändigeren Compliance-Prozessen wird sich nicht viel mehr tun als in den letzten zehn Jahren.“
FATF-Bericht prangert Mängel bei Geldwäschebekämpfung an
Die Beurteilung der deutschen Fähigkeiten zur effektiven Geldwäschebekämpfung durch die FATF kämen für Brancheninsider wenig überraschend und Deutschland schneide insbesondere beim Informations-Management nicht gut ab. „Es ist klar, dass der Informationsfluss zwischen Behörden im föderalen System und mit der FIU mangelhaft ist. Die Abarbeitung von Verdachtsfällen innerhalb der FIU ist mehrfach kritisiert worden“, so Schweiger.
Klar sei auch, Deutschlands Geldwäscheprävention habe viel zu lange den technischen Möglichkeiten im Kampf gegen Finanzkriminalität nicht das gleiche Gewicht gegeben, das es den organisatorischen Verbesserungen eingeräumt hat. „Meine Befürchtung ist, dass dies auch so weiter gehen wird – jedenfalls ist das in der bisherigen Kommunikation nicht anders zu erkennen.“tw
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