Hohe Akzeptanz für Robo-Advisor-Lösungen: Verzicht auf Bankberatung als Vorteil
Robo-Advisor-Lösungen haben in den letzten Jahren das Geldanlagegeschäft ein Stück weit weiterentwickelt. Sie gewährleisten auf der einen Seite niedrigere Kosten und einfache Bedienbarkeit für den Kunden und sorgen bei den Anbietern für schlanke Finanzstrukturen in der Beratung. Eine Studie des Anbieters Quirion zusammen mit der Comdirect hat jetzt gezeigt, dass immer mehr Nutzer sich vorstellen können, auf diesem Weg Geld anzulegen. Gerade unter den 18- bis 34-Jährigen können sich knapp 70 Prozent ein Investment mit Hilfe des Robo-Advisors vorstellen. Ist der Anlageberater ein Auslaufmodell? In bestimmten Kundengruppen sicherlich. Denn gerade die Anleger von Aktien, Fonds und ETFs kommt in vielen Fällen auch mit der Computerlösung aus.
Robo-Advisors werden als Geldanlagemöglichkeit immer bekannter – und das Interesse in der Bevölkerung ist groß. Eine neue Studie von Comdirect und Quirion zeigt: Ein Drittel der Befragten weiß bereits genau, was hinter der automatisierten digitalen Geldanlage steckt. Ein weiteres Drittel der Anleger kann mit dem Begriff zumindest schon mal etwas anfangen. Und 59 Prozent der Befragten können sich vorstellen, einen Robo-Advisor auch tatsächlich selbst zur Geldanlage zu nutzen, bei den 18- bis 34-Jährigen sind es sogar knapp 70 Prozent.Den potenziellen Nutzern sind dabei zwei Kriterien besonders wichtig: Geringe Kosten und Einfachheit bei der Nutzung. Auch Rendite, Flexibilität und Transparenz werden von den Befragten als ausschlaggebende Eigenschaften für die Auswahl eines Robo-Advisors genannt. Für die Studie wurden Ende 2021 1300 Personen befragt, die u.a. über mindestens 5000 Euro frei anzulegendes Vermögen verfügen.
Investitionen in Aktien, Fonds und ETFs als Geldanlage beliebt
Rund 80 Prozent der befragten Personen haben mehr als 10.000 Euro und 30 Prozent sogar mehr als 50.000 Euro zur freien Anlage verfügbar. 95 Prozent könnten außerdem mindestens 100 Euro pro Monat sparen, fast die Hälfte sogar mehr als 500 Euro.
Die Zahlen belegen, dass es in Deutschland eine gute Investitionsgrundlage gibt. Wir haben uns bei der Befragung bewusst auf Personen konzentriert, für die Geldanlage eigentlich ein Thema sein müsste.“
Martin Daut, CEO Quirion
Und tatsächlich gaben 81 Prozent an, am Thema interessiert zu sein. Dennoch sind Tages- und Festgeldkonten trotz anhaltendem Niedrigzinsumfeld die Favoriten bei der Geldanlage (58 Prozent). Danach folgen Aktien (51 Prozent), Fonds (41 Prozent) und ETFs (34 Prozent).
Robo-Advisors auch für geringeres Anlagevermögen
Die aktuell stark gestiegenen Inflationszahlen spiegeln sich auch in den Studienergebnissen wider: 80 Prozent der Befragten sorgen sich angesichts der wachsenden Inflation. Diese Gruppe kann sich am ehesten vorstellen, einen Robo-Advisor als Geldanlagemöglichkeit zu nutzen. Zudem ist das Interesse an digitaler Geldanlage auch bei Anlegern mit geringerem verfügbarem Anlagevermögen erheblich (56 Prozent).
Der Realzins ist seit langer Zeit negativ und wird es wohl auf absehbare Zeit bleiben. Robo-Advisors sind eine mögliche Lösung, dem Kaufkraftverlust gegenzusteuern. Insbesondere auch für die Menschen, die sich mit dem Thema Geldanlage eigentlich nicht weiter beschäftigen möchten.“
Alena Kretzberg, Bereichsvorständin Digital Banking & Comdirect bei Commerzbank
Geschlechterklischees bestätigen sich bei Robo-Advisor
Befragte, die bereits einen Robo-Advisor nutzen, schätzen insbesondere den damit verbundenen Komfort (50 Prozent), sowie Transparenz und Preis-Leistungsverhältnis (je 47 Prozent). Diejenigen Befragten, die so etwas noch nicht nutzen, nennen als Grund mehrheitlich fehlendes Vertrauen in den Anlagemechanismus (25 Prozent). Weitere 24 Prozent geben an, ihr Geld besser selbst anlegen zu können. Diese Aussage wird insbesondere von männlichen Befragten als zutreffend markiert (27 Prozent). 20 Prozent der befragten Frauen fehlen persönliche Ansprechpartner und sie glauben, nicht genügend Fachwissen zu besitzen. Generell gab die Mehrheit der Befragten jedoch an, auf persönliche Beratung verzichten zu können. Und Nutzer von Robo-Advisors sehen den Verzicht auf Anlage- und Bankberatung sogar als klaren Vorteil an.
„Unsere gemeinsame Studie zeigt, dass digitaler Vermögensaufbau auf breites Interesse stößt – bei schnell wachsenden Zahlen an Nutzern. Gleichzeitig sehen wir, dass Teile der Bevölkerung noch nicht wissen, was Robo-Advisors sind und welche Vorteile sie ihnen bieten”, so Martin Daut. „Unser Ziel war es, einen tieferen Blick in den Markt zu werfen und die Ergebnisse mit unseren gemeinsamen Erfahrungen abzugleichen, um so die Relevanz von Robo-Advisors für die langfristige Vermögensbildung zu verdeutlichen. Denn wir sind überzeugt: Eine breit gestreute Anlage in Wertpapiere ist ein gut geeignetes Mittel, um die Chancen der Kapitalmärkte zu nutzen und Vermögen aufzubauen”, ergänzt Alena Kretzberg.
Die Robo-Advisor-Studie 2022 – Markt, Meinungen und Mythen ist eine gemeinsame Studie von Comdirect und Quirion zum Robo-Advisor-Markt 2022 in Deutschland. Die Befragung ging an Teilnehmer, die über mindestens 1.500 Euro Nettoeinkommen pro Monat sowie mindestens 5.000 Euro frei anzulegendes Vermögen verfügen und regelmäßig Online-Banking nutzen.Die Erhebung erfolgte im Dezember 2021 als Onlinebefragung.Die komplette Studie können Sie kostenlos ohne Angabe persönlicher Daten herunterladen.tw
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