NFT weitgehend unbekannt – wie lange noch?
Eine Umfrage des Bitkom ergab, dass zwei Drittel der Bevölkerung noch nie von Non-Fungible Tokens (NFT) gehört haben. Neben der Krypto-Community kennt man die einzigartigen digitalen Vermögenswerte unter anderem in der Musikszene. Nun haben auch die Betreiber des Hockenheimrings den Einstieg ins NFT-Geschäft bekanntgegeben.
Scooter, Till Lindemann und Haftbefehl haben es bereits getan: Sie verkaufen Musik und Music-Artwork als NFTs (Non-Fungible Tokens), einzigartige kryptografische Tokens, die als digitale Unikate einen gewissen Vermögenswert darstellen. Neben der Musikszene erleben NFTs insbesondere im Kunstmarkt und in Gamer-Communities gerade einen regelrechten Hype. Doch wie sieht es außerhalb dieser Bereiche aus?
NFTs gehen an vielen vorbei
Der Digitalverband Bitkom wollte in einer repräsentativen Umfrage von 1.003 Bundesbürgern ab 16 Jahren wissen: „Haben Sie schon einmal von dem Begriff Non-Fungible Token oder kurz NFT gelesen oder gehört?“ Wie sich zeigt, ist das Thema für einen Großteil der Deutschen völlig unbekannt oder teilweise noch nebulös.
Zwei Drittel (68 Prozent) haben noch nie etwas von NFT gehört oder gelesen. Etwa jeder Neunte (11 Prozent) kennt den Begriff, weiß aber nicht wirklich, was sich dahinter verbirgt. Nur 7 Prozent haben eine ungefähre Ahnung von NFT. Nur einer von 20 Bundesbürgern, also gerade einmal 5 Prozent, weiß nach eigenem Dafürhalten über NFT so gut Bescheid, dass sie oder er anderen erklären könnte, was man darunter versteht.
Der Digitalverband erläutert deshalb möglichst anschaulich, worum es überhaupt geht:
NFTs ermöglichen mit Hilfe der Blockchain-Technologie den dezentralen, unveränderlichen digitalen Nachweis, dass man etwas besitzt. Es kann sich dabei um digitale Werke handeln, aber auch der Fahrzeugbrief als digitaler Eigentumsnachweis für einen Pkw lässt sich als NFT abbilden.“
Benedikt Faupel, Blockchain-Experte des Bitkom
Darüber hinaus besteht beispielsweise für Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, mittels NFTs Originalwerke direkt an Interessierte zu verkaufen. Die Krypto-Werte bieten letztlich noch deutlich mehr Anwendungsmöglichkeiten. Denn sie können grundsätzlich jedem digitalen Gegenstand eine eindeutige Eigentümerin oder Eigentümer zuordnen.
Mehr Ahnung als Wissen
Unter den Befragten fand sich niemand, der selbst schon einmal NFTs gekauft hatte. Von denjenigen, die bereits einmal von Non-Fungible Tokens gehört hatten, würde das jeder Sechste gerne ändern – weiß aber nicht, wie das geht. Ein Fünftel lehnt einen Kauf ab, wegen unklarer rechtlicher und steuerlicher Rahmenbedingungen. Fast die Hälfte erwartet, dass der Hype sich bald wieder legt. Ein Viertel hat keine Ahnung, wie NFTs funktionieren.
Darüber hinaus sind zwei Drittel (67 Prozent) der Meinung, dass die Nutzungsmöglichkeiten noch in den Kinderschuhen stecken. Ein Fünftel (20 Prozent) geht davon aus, mit NFTs bald im Alltag in Berührung zu kommen, etwa als digitales Wartungsprotokoll für Geräte oder als digitaler Eigentumsnachweis. 17 Prozent können sich vorstellen, dass NFTs als langfristige Wertanlage dienen könnten. Jeder Sechste glaubt, dass man mit NFTs seine Verbundenheit zu einer Marke oder einer Künstlerin oder einem Künstler zeigen kann.
Für Gamer und Rennsport-Fans
Möglicherweise erfahren NFTs in nächster Zeit mehr Aufmerksamkeit in einer breiteren Bevölkerung. Denn die digitalen Kryptowerte schlagen eine Brücke von der realen Welt ins digitale Universum, das sogenannte Metaverse.
Ein Beispiel liefert der Hockenheimring (Website). Die deutsche Rennstrecke in Baden-Württemberg hat gerade eine Kooperation mit Animoca Brands, einem Anbieter von Blockchain-Rennspielen, geschlossen (Website). Das Unternehmen wird den Hockenheimring in verschiedene Produkte des REVV-Motorsport-Ökosystems integrieren sowie NFTs produzieren und verkaufen, die einen Eigentumsanteil am Hockenheimring innerhalb des REVV-Ökosystems darstellen.
Fans können also auf dem virtuellen Hockenheimring fahren, aber auch mit Anteilen an der Strecke handeln – und sogar Geld damit verdienen. Ähnlich wie die Investoren eines Immobilienfonds sollen auch die NFT-Eigentümer des Hockenheimrings an den Einnahmen beteiligt werden. Inhaber von Hockenheimring-NFTs sollen passiv einen Anteil an den Eintrittsgeldern, Sponsorengeldern und/oder Veranstaltungseinnahmen erhalten, die auf der virtuellen Rennstrecke erzielt werden. Dies gelte für alle REVV-basierte Spielen, in denen der Hockenheimring enthalten ist, kündigten die Kooperationspartner an.
Dass wir nun zu den ersten offiziell lizenzierten Rennstrecken von REVV Motorsport gehören, unterstreicht einerseits die Stärke unserer Marke und öffnet uns andererseits den Zugang zu völlig neuen Zielgruppen und einer neuen Dimension von Fan-Engagement. Die wirtschaftlichen Potenziale, die daraus für uns als Lizenzgeber resultieren, machen das Ganze auch als Business Case überaus interessant.“
Jorn Teske, Geschäftsführer Hockenheim-Ring hj
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