Datenkompetenz-Studie: 47% der Finance-Mitarbeiter überschätzen sich!
Ist diese Alteryx/YouGov-Studie eine Ohrfeige? Überschätzen Angestellte in Finanzabteilungen in Deutschland tatsächlich ihre Datenkompetenz? Das zumindest legt die repräsentative Umfrage nahe. Denn: Von den mehr als 1.000 befragten Deutschen, die tagtäglich in irgendeiner Form mit Daten arbeiten, stammen 116 aus der Finance-Abteilung. Und die gaben kein gutes Bild ab.
Von den 116 Mitarbeitern auf Finance-Abteilungen gaben mehr als drei Viertel (77 Prozent) an, über eine überdurchschnittlich gute Datenkompetenz zu verfügen. Gleichzeitig zeigten die Ergebnisse aber, dass Analyse- und Interpretationsfertigkeiten noch dünn gestreut sind – aber nur 30 Prozent trauen es sich zum Beispiel zu, Ableitungen zu treffen, die zu einem Mehrwert für die Organisation führen. So spielen laut Umfrage Fortbildungen und Technologie eine wichtige Rolle, aber auch ausreichend Zeit für die Datenanalyse, welche weniger als ein Viertel angeben zu haben (22%). Auch Vorgesetzte, die helfen, Datenarbeit zu priorisieren, seien essentiell – nur bei 17 Prozent läuft das richtig gut. Außerdem spiele eine bessere Kommunikation, dass Datenkompetenz beim beruflichen Weiterkommen hilft, eine wichtige Rolle – nur 16 Prozent sind sich dessen sicher.Im Rahmen der digitalen Transformation kommt es für deutsche Unternehmen insbesondere darauf an, den sich ständig ändernden Anforderungen mithilfe von Daten zu begegnen. Dafür ist es wichtig, dass eine möglichst breite Mitarbeiterbasis über die richtigen Kompetenzen zum Umgang mit Daten verfügt. Nur wenn Angestellte in allen Abteilungen Daten analysieren und interpretieren können, entsteht Resilienz und die unternehmensweite Fähigkeit, bei Bedarf schnell umzusteuern. Im Moment scheint es so, als würde die Datenkompetenz der Deutschen noch nicht die Fertigkeiten umfassen, die nötig sind, um die Transformation zu bewältigen.“
Alan Jacobson, Chief Data and Analytics Officer Alteryx
Fast drei Viertel (72%) der Arbeitnehmer im Bereich Finance sind der Meinung, dass die Pandemie die Bedeutung einer starken Datenkompetenz für Geschäftsentscheidungen noch erhöht hat. Während 77 Prozent der Befragten eine überdurchschnittliche Datenkompetenz für sich reklamieren, kristallisierte sich bei Nachfragen ein Bedarf an weiteren Fort- und Weiterbildungen heraus:
1. In Bereichen der grundlegenden Handhabung von Daten schätzt sich noch etwas mehr als ein Drittel der Finance-Profis als sehr gut ein: 39 Prozent sind sich beispielsweise ihrer Fähigkeit sehr sicher, vertrauenswürdige Daten identifizieren zu können, 37 Prozent sind eigener Angaben nach sehr gut im Bereinigen von Daten und 48 Prozent halten sich für sehr kompetent beim sicheren Teilen von Daten. 2. Beim Fragen nach analytischen Fertigkeiten sinken die Werte jedoch deutlich: So gaben nur 28 Prozent der Finance-Angestellten an, deskriptive Analysen aus Daten generieren zu können. Vorhersagen für die Zukunft (prädiktive Analyse) können laut eigener Angaben nur 28 Prozent und Handlungsempfehlungen für ähnliche Situationen (präskriptive Analyse) nur 22 Prozent mit ausreichender Sicherheit ableiten. 30 Prozent nehmen für sich in Anspruch, mit hoher Kompetenz Ableitungen aus Datenanalysen für unternehmerische Vorgänge treffen zu können. 3. Das richtige Training anbieten: Nur ein Viertel (25%) der Finance-Profis gab an, dass sie am Arbeitsplatz die richtige Art von Datentraining erhalten. Dabei denken fast die Hälfte (47%), dass Initiativen zur Förderung der Datenkompetenz die gesamte Belegschaft stärken würden. Zudem würden solche Trainings sie in die Lage versetzen, unabhängiger zu arbeiten (41%) – ein nicht unerheblicher Aspekt in Zeiten hybrider Arbeitsmodelle. 4. Weiterbildungsanreize anbieten und kommunizieren: 45 Prozent der Befragten im Bereich Finance haben mit einer Unbekannten zu kämpfen: Sie wissen nicht, ob Datenkompetenzen sich in irgendeiner Art und Weise förderlich auf ihr berufliches Weiterkommen auswirken. Nur 16 Prozent sind sich sicher, dass das der Fall ist. Bei den besten unter den Daten-Champions über alle Angestellten aller Abteilungen hinweg hingegen sind sich 74 Prozent sehr sicher, dass Datenkompetenz ein wichtiger Karrierefaktor ist. 5. Die richtigen Tools für die Arbeit bereitstellen: Weniger als ein Drittel (27%) der Finance-Mitarbeiter verfügen über die perfekten Tools zur Datenanalyse. Fast die Hälfte beschreibt einen Mangel an spezieller Datenanalysesoftware (48%), und 41 Prozent berichten, dass sie keinen Zugang zu einfach zu bedienenden, codefreien Anwendungen hätten.In Bezug auf die Datenkompetenz sind wir in Deutschland noch nicht soweit, wie wir vielleicht gehofft haben. Jedes Unternehmen verfügt über eine Fülle von Daten, die es nutzen könnte, um sich vom Wettbewerb abzusetzen. Der Mangel an analytischen Fähigkeiten führt jedoch dazu, das dieses Potenzial in der Realität oft ungenutzt bleibt. Mit Weiterbildungs- und Datenkompetenz-Initiativen sollten Unternehmen diese Qualifikationslücken schnell und effektiv schließen. Keiner muss hierfür heute noch fortgeschrittene Mathematik oder Programmiersprachen lernen. Flexible Self-Service-Plattformen mit einfacher Drag-and-Drop-Bedienung und vollautomatisiertem, maschinellem Lernen können alle Datenarbeiter in die Lage versetzen, Mehrwert aus Daten zu ziehen.”
Roger Illing, Vice President Central & Eastern Europe Alteryx
Über die Studie
Alteryx (Website) beauftragte das Marktforschungsunternehmen YouGov (Website), 3.000+ “Angestellte aller Geschäftsbereiche, die täglich in irgendeiner Form mit Daten arbeiten“ (dazu gehören auch einfache Arbeiten mit Excel) in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern in Großbritannien, Frankreich und Deutschland zum Thema Datenkompetenz zu befragen. Die Umfrage lief im Mai und Juni 2021 und erfasste Antworten von 1.038 Datenarbeitern in Großbritannien, 1.011 in Frankreich und 1.007 in Deutschland. Unter den befragten Deutschen waren 116 Mitarbeiter aus dem Bereich Finance. Die Studie steht leider nicht zum Download bereit.aj
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