Angetestet: PAYBACK Fuel & Go bei Aral
hier und hier) nimmt weiter Fahrt auf. Am vergangenen Mittwoch verkündeten ARAL und Payback in einer gemeinsam Pressemeldung den Start einer derartigen Lösung, für die über 2000 Stationen von Deutschlands größtem Kraftstoffhändler. Das haben wir selbstverständlich sofort getestet und bewertet.
Das beim IT Finanzmagazin bereits mehrfach behandelte Thema Pay@Pump (siehevon Rudolf Linsenbarth
Fuel&Go wie das Verfahren im Sprachgebrauch von ARAL und Payback genannt wird, befindet sich aktuell in einer erweiterten Testphase und steht nur an 400 der insgesamt ca. 2400 ARAL-Stationen zur Verfügung. Welche, das kann man über die Payback-App heraus finden. Der Einstieg dazu ist aber etwas fummelig. In der Payback-App direkt unter dem Punktestand gibt es einen Menüpunkt GO))) Partner erkunden. Dort wählt man ARAL aus, um dann in einem weiteren Unterpunkt Mehr Infos zu ARAL eine Tankstellenkarte aufzurufen und den Filter auf Fuel&Go zu setzen. Anschließend sieht man, dass der Schwerpunkt der aktivierten Stationen in Nordrhein Westfalen und Bayern liegt.
Befindet man sich nun an einer der 400 Pilotstationen, ermöglicht das bereits erwähnte GO))) Partner erkunden den Check-In bei ARAL. Das gelang bei unserem Test nicht auf Anhieb. Man muss schon zügig reagieren, sonst ist man schnell irgendwo in den Tiefen der Payback-App, aber nicht beim Thema Tanken. Ist diese Hürde einmal genommen, folgt ein „Menüstaffel-Lauf“:
- Direkt Tanken und bezahlen
- Abnicken der Teilnahmebedingungen
- Auswahl von Tankbetrag und Zapfsäule
- Eingabe der Payback Pay PIN
- Warten auf die Autorisierung
Danach kann man den Zapfhahn in den Tankstutzen stecken. Es wird empfohlen, das Handy dabei im Auto liegen zu lassen. Beim Lesen dieser Anweisung stand ich bereits an der Säule, Smartphone in der linken Hand, Zapfpistole rechts.
Nachdem der Tankvorgang abgeschlossen ist, erfolgt die Bezahlung ohne weitere Eingriffe. Der Tankbetrag, die getankten Liter Kraftstoff und die gesammelten Punkte werden angezeigt. Ein Tankbeleg wird per Mail als PDF geliefert. Danach kann man die ARAL-Station, wie auch bei allen anderen Lösungen dieser Art, ohne den Gang zur Kasse verlassen.
Der hier beschriebene Testfall wurde mit der Vorauswahl Volltanken durchgeführt. Noch nicht getestet habe ich z.B. die Vorauswahl von 30 €, obwohl der Tank nur Sprit für 10 € fasst. Meine Erwartung wäre, dass die Abrechnung „Stoß frei“ auf diesen Beitrag umschwenkt. Gespannt bin ich auch, ob die Technik an allen ARAL-Stationen so weit aufgerüstet ist, dass eine exakte Abschaltung nach dem vorausgewählten Betrag erfolgt.
Verglichen mit der zur Zeit wohl besten Lösung aus diesem Segment, der fillibri App von der Westfalen Gruppe (Testbericht folgt) bekommt Fuel&Go ein Befriedigend.
Ausblick
Zunächst muss man vorausschicken, Fuel&Go ist derzeit auf PAYBACK PAY als einzige Bezahlmethode beschränkt. Wer die noch nicht aktiviert hat, muss vorher noch durch das Onboarding. Möglicherweise gibt das ja dem Bezahlverfahren von Deutschlands größtem Kundenbindungsprogramm den entscheidenden Kick. Es könnte aber auch dazu führen, dass die Lösung, genau wie das ähnlich gelagerte Shell SmartPay, ein Mauerblümchendasein führen wird.
Eine Antwort könnten möglicherweise die ARAL-Stationen liefern, bei denen neben Fuel&Go auch die RYD App des Wettbewerbers ThinxNet aktiviert ist.
ARAL wird sich das jedenfalls genau anschauen. Wenn man davon ausgeht, dass Pay@Pump die Zukunft des Tankens ist, wird man als Marktführer im Tankstellenmarkt nicht auf einer Insellösung beharren können. Sonst müsste man auf die nicht unerhebliche Gruppe der Flottenkartennutzer verzichten. Wenn man aber sowieso eine zweite Lösung aufbaut, warum in diesem Zug nicht gleich auch die Kunden ohne feste Bindung an die Marke mit einbeziehen?
Besitzer eines Elektroautos werden sowieso anders konditioniert. Etwas anderes als das Bezahlen direkt am Ladepunkt erwarten sie wahrscheinlich nicht.
Der Markt für Pay@Pump beginnt gerade zu erwachen und wird uns in nächster Zeit öfter beschäftigen.Rudolf Linsenbarth
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