CBDCs: Neue SWIFT/Accenture-Studie zu digitalen Zentralbankwährungen im grenzüberschreitenden ZV
SWIFT und Accenture haben aktuell eine Studie über digitale Zentralbankwährungen (Central Bank Digital Currencies – CBDCs) im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr als Teil umfassender Innovationen im Bereich digitaler Vermögenswerte veröffentlicht. Damit wollen die beiden Partner die Financial Community auf die Möglichkeit vorbereiten, dass sich im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr neue internationale Währungsformen etablieren.
Mehr als die Hälfte der Zentralbanken der Welt prüft zurzeit aktiv den Einsatz von CBDCs. Diese Entwicklung könnte zu einem tiefgreifenden Wandel im globalen Zahlungsverkehr führen. Vor diesem Hintergrund untersucht das Analysepapier die praktischen Aspekte eines solchen Wandels – von der Art und Weise, wie CBDCs über die Grenzen der regionalen regulatorischen Anforderungen hinweg transferiert werden, bis hin zur Integration von CBDCs in den Mix der bereits existierenden Währungen. Darüber hinaus wird detailliert beschrieben, unter welchen Voraussetzungen CBDCs eine praktikable Lösung im internationalen Zahlungsverkehr bilden können.Während CBDCs völlig neuartige Herausforderungen und Chancen mit sich bringen, liegt der wichtigste Schlüssel zu ihrem Erfolg in der Interoperabilität. Das Papier kommt daher zu dem Schluss, dass im Rahmen der weiteren Erprobung von CBDCs voraussichtlich bestehende Zahlungsverkehrslösungen ausgebaut werden, wo immer dies möglich ist. Da neue Anwendungen somit als Erweiterung der existierenden Infrastruktur entstehen werden, kommt SWIFT eine zentrale Rolle zu, um sicherzustellen, dass das künftige Ökosystem für grenzüberschreitende Zahlungen CBDCs einschließt.
Daher wird sich SWIFT in den kommenden Monaten intensiv mit CBDCs auseinandersetzen. Ein Schwerpunkt wird darauf liegen, zu analysieren, wie die grenzüberschreitende Nutzung von CBDCs mit der allgemeinen SWIFT-Strategie zusammenwirkt, reibungslose Echtzeit-Zahlungen zwischen 4 Milliarden Konten weltweit zu ermöglichen – unabhängig von Standards, Technologien und Währungen. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf der neuen, gerade in Entwicklung befindlichen SWIFT-Plattform und den SWIFT-Diensten im Bereich Transaktionsmanagement. In Zusammenarbeit mit der Community beabsichtigt SWIFT, auch die eigene Rolle in diesem Kontext zu definieren: Zum einen als Träger von authentifizierten Informationen über CBDC-Transaktionen, wie es heute für Fiat-Währungen der Fall ist, zum anderen auch als Träger des tatsächlichen CBDC-Wertes, in welcher Form auch immer dieser ausgegeben wird.
Es bringt einige neue Herausforderungen mit sich, eine auf CBDCs basierende Zahlungsverkehrsinfrastruktur effizient und mit der Gesamtwirtschaft interoperabel zu machen. Die meisten dieser Herausforderungen sind ähnlich wie bei bereits bestehenden Zahlungsverkehrslösungen. Als eine im Hinblick auf Währungen neutrale Genossenschaft mit 11.000 Mitgliedsinstitutionen in mehr als 200 Ländern, die weltweit durch Zentralbanken beaufsichtigt wird, ist SWIFT gut aufgestellt, um sich engagiert in die Debatte um die zukünftige Entwicklung des Geldes einzubringen. Wir freuen uns darauf, unsere Community bei Fragen zu CBDCs aktiv zu unterstützen und verantwortungsvolle Innovationen im Einklang mit unserer strategischen Vision für sofortige End-to-End-Transaktionen voranzutreiben.“
Thomas Zschach, Chief Innovation Officer von SWIFT
Digitale Zentralbankwährungen haben sich als ein wichtiges neues Instrument im globalen Trend zur Modernisierung der Finanzinfrastruktur herauskristallisiert, um den Anforderungen unserer zunehmend digitalen und vernetzten Welt gerecht zu werden. Als integraler Bestandteil der Finanzinfrastruktur spielt SWIFT eine entscheidende Rolle, seinen Mitgliedern die möglichen strategischen Schritte in Vorbereitung auf eine Zeit zu veranschaulichen, in der CBDCs die Finanzdienstleistungslandschaft zu verändern beginnen. Wir begrüßen diese Partnerschaft und freuen uns darauf, weiterhin gemeinsam verantwortungsvolle und wertvolle Innovationen voranzutreiben.“
David Treat, Senior Managing Director bei Accenture
Die vollständige Studie können Sie gegen Abgabe der Kontaktdaten hier erhalten.aj
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/120513
Schreiben Sie einen Kommentar