Krypto-ATMs weltweit auf dem Vormarsch
Immer mehr Unternehmen akzeptieren Bitcoin, Ethereum & Co. als Zahlungsmittel. Je weiter die Krypto-Währungen in den Alltag des Bezahlens einziehen, umso mehr stellt sich die Frage, wie weit sich auch andere traditionelle Prozesse diesem Trend anpassen. So gibt es immer mehr Krypto-Geldautomaten – jeden Tag kommen fast 40 neue hinzu.
Der Bitcoin-Kurs hat in den vergangenen Monaten rasant zugelegt, derzeit erreicht der Wechselkurs knapp die Marke von 50.000 Euro. Paypal, Tesla und andere Konzerne haben sich mit dieser und anderen Krypto-Währungen eingedeckt, um den Einsatz als reguläres Zahlungsmittel vorzubereiten. Auch Mastercard und Visa wollen sich Bitcoin & Co. öffnen, um deren breiten Einsatz im Handel zu unterstützen.
Einstieg vereinfachen
Die Trading-Simulationsplattform Crypto Parrot zählte zum 6. April 2021 weltweit 17.827 Krypto-Geldautomaten – und vermerkt einen starken Anstieg. Derzeit würden laut Coinatmradar.com im Schnitt stündlich 1,6 neue Automaten aufgestellt, das sind knapp 40 pro Tag. Hochgerechnet auf die kommenden Wochen wird bei diesem Tempo am 2. Juni erstmals die Zahl von 20.000 Krypto-Automaten überschritten.
Die wachsende Bedeutung des Kryptowährungs-Sektors zieht nach Angaben der Plattform immer mehr Investoren an, die ihrerseits den Einstieg vereinfachen wollen und damit den Wachstumstrend weiter anheizen. Der Weg über Krypto-Geldautomaten (ATMs) sei dabei ein perfekter Einstiegspunkt, um die Akzeptanz auch bei Anfängern in der Breite zu verbessern. Zudem sollen Kunden angesprochen werden, die sich scheuen, über eine der zahlreichen – und oft nicht einschätzbaren – Online-Plattformen in Krypto-Währungen zu investieren.
Spekulation vs. Stabilität
Auf der einen Seite ermöglichen Kryptowährungen kontaktloses Bezahlen, das in der laufenden Pandemie generell an Zuspruch gewonnen hat. Auf der anderen Seite sind die Erwartungen hoch, dass der Einstieg weiterer institutioneller Anleger die Wechselkurse noch mehr nach oben treiben wird und damit den Anlegern eine attraktive Zusatzrendite winkt.
Während Bitcoin und Co. in Industrie-Ländern mit stabiler Währung also eher mit Spekulationsgewinnen in Verbindung gebracht werden, erscheinen sie in Ländern mit grassierender Inflation, wie beispielsweise Venezuela, eher als Ausweg mit relativer Geldwertstabilität. Dies könnte die Entwicklung zu einer Ersatzwährung beflügeln.
Regionale Unterschiede
So ist es kein Wunder, dass die USA derzeit mit rund 2.000 Geräten unangefochten an der Spitze der Entwicklung stehen. Einen weiteren großen Einfluss auf die Zahl der verfügbaren Krypto-Geldautomaten haben aber die Aufsichtsbehörden. In manchen Staaten speist sich die Attraktivität der Krypto-ATMs aus der Tatsache, dass diese – anders als beispielsweise Online-Börsen – (noch) nicht den strengen Anforderungen von KYC/AML zur Verhinderung von Terrorfinanzierung und Geldwäsche unterworfen sind. In anderen dagegen sind sie gar nicht zugelassen.
Das zeigt sich auch im deutschsprachigen Raum: Während die deutschen Behörden lange auf der Bremse standen, ging Österreich schon früh voran. Dort sind inzwischen 170 Automaten im Einsatz, die vier verschiedene Kryptowährungen ausgeben. In der Schweiz sind es bereits 70, in Deutschland dagegen finden sich erst 54 solche Automaten, Tendenz steigend. Insbesondere die Sutor-Bank will gemeinsam mit Partnern schnell ein bundesweites Netz etablieren. Allerdings sind hierzulande – anders als in Österreich – ausschließlich Bitcoin-ATMs zu finden. Einen Überblick über die Standorte in Deutschland bietet beispielsweise die Website krypto-monitor.com. hj
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